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Kinder-Nahrungsergänzungsmittel: 15 von 18 zu hoch dosiert

Immunabwehr und Leistungsfähigkeit stärken: Diese Hoffnung heften viele Eltern an Nahrungsergänzungsmittel für Kinder. Dabei sind die vor allem ein Geschäft mit der Angst, so die Stiftung Warentest.
Mädchen hält ein Multivitamin-Weingummi in der Hand
Nahrungsergänzungsmittel für Kinder sehen oft aus wie Gummibärchen. Stiftung Warentest hat 18 Präparate untersucht - «überflüssig sind alle». © Christin Klose/dpa-tmn

Kleine Vitamin-Booster, die wie Gummibärchen oder Autos aussehen: Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln wissen genau, wie sie Kinder - und auch ihre Eltern - ansprechen können. 

Und so landet manches Mittel im Einkaufskorb, an das Eltern die Hoffnung knüpfen, den Nachwuchs so vor Infekten zu bewahren oder dessen Konzentrationsfähigkeit zu stärken. Ganz nach dem Motto: Wenn das Kind doch gefühlt alle gesunden Lebensmittel verweigert, kann das doch nicht schaden, oder? 

18 Nahrungsergänzungsmittel speziell für Kinder hat sich die Stiftung Warentest für ihre gleichnamige Zeitschrift genau angeschaut (Ausgabe 4/2025). Dabei prüften sie unter anderem, ob die Mittel die wissenschaftlich empfohlenen Mengen für Kinder einhalten. Grundlage waren die Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). 

Die Erkenntnisse der Warentester: 

1. Nahrungsergänzungsmittel braucht kein gesundes Kind

«Überflüssig sind alle», heißt es von der Stiftung Warentest. So zeigten Studien, dass gesunde Kinder hierzulande über die Nahrung gut mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt seien. Nachhelfen ist da nicht nötig. Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen der Stiftung Warentest, kritisiert zudem, dass in der Kombination der Nährstoffe oft keine Logik erkennbar sei. 

2. Fast alle Mittel sind zu hoch dosiert 

Bei 15 von 18 Produkten fiel den Warentestern auf, dass einzelne Inhaltsstoffe zu hoch dosiert sind. Von fünf Mitteln raten die Warentester sogar stark ab. 

Vier davon überschreiten die empfohlene Höchstmenge an Vitamin A. Da Kinder ohnehin über die Nahrung ausreichend davon zu sich nehmen, sollten sie besser gar kein Vitamin A extra schlucken, so die Stiftung Warentest. Auf Dauer kann sich ein Überschuss des Vitamins nämlich im Körper anreichern. Bei sehr hohen Aufnahmen drohen Kopfschmerzen, Haut-, Knochen- oder Leberprobleme. 

Ein Mittel enthält Kupfer. «Das hat in Kinderprodukten gar nichts zu suchen», so Holger Brackemann. Nehmen Kinder zu viel Kupfer auf, kann das zu Übelkeit und Erbrechen führen, auf lange Sicht kann es zu Leberschäden kommen.

3. Nahrungsergänzungsmittel können ganz schön ins Geld gehen

Einige Nahrungsergänzungsmittel kosten pro Tagesration nur wenige Cent, andere gehen ganz schön ins Geld: Das teuerste Präparat in der Untersuchung kostet 1,60 Euro pro Tag. Wollen Eltern ihr Kind über ein gesamtes Jahr damit versorgen, kommen fast 600 Euro zusammen. 

Für Hersteller sind die Nahrungsergänzungsmittel für den Nachwuchs ein durchaus lukratives Geschäft, mit dem sie auf die Angst von Eltern setzen, aber wissenschaftliche Empfehlungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen ignorieren, so Brackemann. 

Verdacht auf Nährstoffmangel ärztlich abklären lassen 

Doch was, wenn Eltern tatsächlich Sorge haben, dass der Nachwuchs nicht gut genug mit bestimmten Nährstoffen versorgt sein könnte? Darauf können andauernde Müdigkeit, eine geringere Belastbarkeit oder eine Gewichtsabnahme des Kindes hindeuten. 

Dann gilt, so die Warentester: Nahrungsergänzungsmittel nicht auf eigene Faust geben, sondern Beschwerden in der Kinderarztpraxis abklären lassen. Durch einen Bluttest lässt sich bestimmen, ob das Kind tatsächlich einen Mangel hat. Ist das der Fall, sind Nahrungsergänzungsmittel möglicherweise sinnvoll - in der mit Arzt oder Ärztin abgesprochenen Dosierung.

© dpa
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