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Hohe Pegelstände: «Wir hoffen, dass es gut geht»

Nach heftigem Regen sind die Flüsse in Rheinland-Pfalz teils stark angeschwollen. Mancherorts kam es bereits zu Überschwemmungen.
Hochwasser in Rheinland-Pfalz
Umweltministerin Eder mit Stadtbürgermeister Döpgen (r) und Verbandsbürgermeister Hoffmann. © Thomas Frey/dpa

Die Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz hat sich mancherorts verschärft. Unter anderem waren am Donnerstag an der Mosel steigende Wasserstände zu verzeichnen. «Wir haben alles vorbereitet und müssen abwarten, wie sich die Abflusslage entwickelt», sagte der Stadtbürgermeister von Zell, Hans-Peter Döpgen, der Deutschen Presse-Agentur. Die Hochwasserschutzmauer sei um Dammbalken erhöht worden, das halte aktuell Wasser aus der Stadt.

«Im Moment haben wir noch 30 Zentimeter», sagte Döpgen. «Wir hoffen, dass es gut geht, aber es wird sehr eng sein. Es geht um Zentimeter, was wir vom Zufluss gemeldet bekommen.» Grundsätzlich kenne der Ort die Situation «seit Generationen» und sei darauf eingestellt. «Aber für die Bevölkerung ist es immer mit Aufwand und Schaden verbunden.» Die Scheitelwelle werde für den späten Nachmittag erwartet.

Landesumweltministerin Katrin Eder machte sich am Mittag in Zell ein Bild von der Lage. Die Grünen-Politikerin bezeichnete dabei Hochwasserschutz als «Daueraufgabe» und nahm auch Bezug auf die Debatte über ein mögliches Aussetzen der Schuldenbremse für Hochwasser-Bundeshilfen. «Wir sollten wirklich darüber diskutieren, dass wir für die Klimaanpassung Mittel zur Verfügung haben, und das darf nicht an der Schuldenbremse scheitern», sagte Eder. «Das gilt nicht nur für Schäden, sondern auch für die Vorsorge.» 2024 hat Rheinland-Pfalz den Vorsitz der Umweltministerkonferenz inne.

Am späten Nachmittag konnte der Stadtbürgermeister Entwarnung geben. «Es hat sich sehr gut entwickelt für unsere Stadt. Der Scheitelpunkt der Welle ist soweit durchgezogen und hat etwa 20 bis 25 Zentimeter Kapazität an Sicherheit hinterlassen», sagte Döpgen. «Wir konnten also erfolgreich die Mosel fernhalten. Unsere Hochwasserschutzmauer mit dem verlängerten Aufbau hat ausgereicht, uns zu sichern.»

Dem Kreis Cochem-Zell zufolge ist die Ortsdurchfahrt B49 in Cochem überflutet. Aufgrund der Situation komme es bis einschließlich Freitag zu Einschränkungen beim Besuch der Kreisverwaltung. Die Polizei sprach von Einsätzen der Straßenmeisterei, der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW). Mehrere Straßen seien gesperrt.

In Odenbach (Kreis Kusel) erreichte der Fluss Glan am Donnerstag der Feuerwehr zufolge den Höchststand mit 4,81 Meter. «In der Ortsmitte wurde die Landesstraße gesperrt, und ein paar Keller sind unter Wasser», sagte Wehrführer Daniel Becker. «Aus Erdgeschoss oder Keller wird alles herausgeräumt, und das Leben wird eine Etage höher versetzt.» Der Pegelstand sinke einen Zentimeter pro Stunde. «Und die Prognosen für die nächsten Tage sehen gut aus», sagte Becker.

Angesichts des Hochwassers sind viele Menschen an der Ahr in diesen Tagen angespannt und sorgenvoll, empfinden aber auch Mitgefühl mit den Betroffenen, die ihre Häuser verlassen müssen oder um die Stabilität der Deiche kämpfen. «Bei vielen Menschen kribbelt es, wenn Regen fällt», sagt Ahr-Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur. «Die Situation ist noch nicht problematisch an der Ahr und es sieht auch so aus, als ob es relativ ruhig bleibt», betonte Weigand. Aber auch: «Wir beobachten ständig die Pegel.» Im Ahrtal war es im Juli 2021 zu einer Flutkatastrophe gekommen.

Wie der Deutsche Wetterdienst am Donnerstagabend mitteilte, geht die Dauerregenphase in Rheinland-Pfalz und im Saarland ihrem Ende entgegen: In der Nacht zum Freitag würden nur noch geringe Niederschlagsmengen erwartet. «Damit endet heute die Dauerregenunwetterlage», hieß es.

Die Hochwasserlage war weiter angespannt. Der Kreis Kusel warnte vor Gefahr wegen steigender Pegelstände im Bereich des Flusses Glan. Am Pegel Nanzdietschweiler in der Westpfalz wurde nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz am Donnerstag die Schwelle eines zehnjährigen Hochwassers überschritten.

© dpa
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