Die Landesregierung will mit ihrer Studienplatzoffensive den erheblichen Mangel an Lehrkräften bekämpfen. Laut Schulministerium waren im Sommer mehr als 6700 Lehrerstellen an den knapp 5000 öffentlichen Schulen im Land unbesetzt.
Der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gehen die Anstrengungen nicht weit genug. Die zusätzlichen Plätze seien «bei Weitem nicht ausreichend, um den Bedarf zu decken», teilte Ayla Çelik, nordrhein-westfälische GEW-Vorsitzende, mit. Weil bis zum Ende des Referendariats knapp die Hälfte der Studierenden aufhöre, bedeuteten die neuen Studienplätze noch nicht einmal 250 neue Lehrkräfte. «Deshalb sollten wir mit der Schaffung von Studienkapazitäten nicht kleckern, sondern klotzen», so Çelik. Dazu müssten die Unis mit entsprechenden Mittel ausgestattet sein, außerdem dürfe ein Numerus Clausus niemanden aus dem Lehramtsstudium heraushalten.
Mit den neu geschaffenen Studienplätzen im Bachelor-Bereich können nun jedes Jahr insgesamt 4720 Studienanfänger für das Grundschullehramt oder in der Sonderpädagogik starten. Die Fächer kann man in Bielefeld, Dortmund, Duisburg-Essen, Köln, Münster, Paderborn, Siegen und Wuppertal studieren. Aktuell seien über 20 000 Bachelor- und Masterstudierende eingeschrieben.