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Labor zur Manuskriptforschung der Uni reist nach Indien

Das an der Universität Hamburg entwickelte Containerlabor zur Manuskriptforschung verlässt erstmals Deutschland. In Indien soll es dabei helfen, beschriebene Palmblätter zu untersuchen.
Uni Hamburg
Eine Frau fährt mit einem Fahrrad an dem Hauptgebäude der Universität Hamburg vorbei. © Bodo Marks/dpa/Archivbild

Das an der Universität Hamburg entwickelte mobile Containerlabor zur Erforschung wertvoller Manuskripte wird erstmals im Ausland eingesetzt. Das aus insgesamt sieben Containern bestehende Labor des Exzellenzclusters «Understanding Written Artefacts» werde am Sonntag auf eine sechswöchige Seereise nach Indien geschickt, teilte die Universität am Donnerstag mit. Dort soll es in den kommenden eineinhalb Jahren dabei helfen, zum Unesco-Weltdokumentenerbe gehörende Palmblattmanuskripte zu untersuchen.

Nach Angaben der Universität lagern im südindischen Puducherry rund 12 000 unerforschte Palmblattmanuskripte aus dem späten 18. und 19. Jahrhundert. Für Historikerinnen und Historiker gehörten sie zu den wichtigsten Quellen über Religion, Geschichte, Astrologie und Medizin einer rund zweitausend Jahre alten Schriftkultur. Weil jedoch die genaue Herkunft der Manuskripte fast immer unbekannt sei, blieben zahlreiche Fragen offen, etwa zur Verbreitung bestimmter religiöser Kulte.

Hamburger und indische Forschende wollen nun in dem den Angaben zufolge weltweit einzigartigen Labor durch materialwissenschaftliche Analysen Antworten finden. Dieses sei unter anderem mit einem Reinraum für molekularbiologische Arbeiten ausgestattet, um die Palmarten zu bestimmen, deren Blätter als Schreibmaterial dienten. Die unbekannten Verfasser hätten oft mit einer Farbe aus Ruß geschrieben. Identische Rußpartikel oder wiederkehrende DNA-Strukturen bei Palmblättern könnten daher einen gemeinsamen Ursprung verschiedener Manuskripte belegen.

«Im Sommer liegt die Durchschnittstemperatur dort bei mehr als 30 Grad, im Oktober beginnt der Monsun mit seiner extremen Luftfeuchtigkeit», sagte der Chemiker und Chef des Container-Lab-Projekts, Markus Fischer. Eine weitere Herausforderung seien die wie die Gutenberg-Bibel von 1455 oder die Magna Charta von 1215 zum Unesco-Weltdokumentenerbe gehörenden Manuskripte selbst. «Da können Sie, salopp gesagt, nicht einfach ein Stückchen abschneiden und unters Mikroskop legen», sagte der Indologe und wissenschaftliche Leiter des Projekts, Giovanni Ciotti.

© dpa
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