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Sparkassen-Chef: Bislang keine Anzeichen für Insolvenzwelle

Der Wirtschaftsmotor im Südwesten stottert zunehmend. Das zeigt sich auch an den Insolvenzzahlen. Die Sparkassen reagieren mit höheren Rücklagen. Ein große Pleitewelle erwartet sie aber bislang nicht.
Sparkassenpräsident Schneider
Peter Schneider, der Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, aufgenommen bei einem Gespräch. © Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation sieht Sparkassenpräsident Peter Schneider bislang keine Anzeichen für eine große Insolvenzwelle in Baden-Württemberg. «Es gibt zwar einige erste Ausfälle, aber dafür ist genug Risikovorsorge vorhanden», sagte Schneider der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Im Durchschnitt sei die Eigenkapitalausstattung des Mittelstands im Südwesten sehr gut. «Das heißt, es ist auch eine gewisse Kraft, länger durchzuhalten.»

Die Sparkassen sorgten dennoch vor. «Wir reagieren in der Tat durch höheres Eigenkapital und höhere Rücklagen», sagte Schneider. Die 50 Sparkassen im Südwesten haben mehr als fünf Millionen Privat- und Unternehmenskunden. Als Risikovorsorge werden unter anderem die Rücklagen für das Kreditgeschäft bezeichnet.

Experten wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechneten zuletzt mit einer weiteren Zunahme zahlungsunfähiger Firmen. Creditreform ging im Dezember in einer Analyse für das Gesamtjahr 2023 von 46 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen im Land aus - nach 37 im Vorjahr. Allerdings war die Insolvenzbetroffenheit der Südwest-Unternehmen im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch vergleichsweise niedrig.

«Wenn wir Glück haben, dümpeln wir um die Nulllinie»

Auf die wirtschaftliche Entwicklung 2024 in Baden-Württemberg blickte Schneider sorgenvoll: «Zum Jahreswechsel ist ja auch immer ein bisschen Hoffnung dabei. Aber es gibt nichts, was mich durchgreifend fröhlich stimmt», sagte er. Der wirtschaftliche Impuls nach oben bleibe nach Prognosen der Landesbank Baden-Württemberg bislang aus. «Wenn wir Glück haben, dümpeln wir um die Nulllinie herum.»

Durch die Exportorientierung sei es in der Vergangenheit so gewesen, dass Baden-Württemberg in Rezessionen zwar stärker gelitten habe. Als die Konjunktur wieder angesprungen sei, sei es aber umso stärker wieder nach oben gegangen. «Letzteres fehlt nun in unserer Prognose», sagte Schneider. Das liege am durchwachsenen Ausblick für die zwei Haupthandelspartner von Baden-Württemberg: China und die USA. Hinzu kämen grundlegende Strukturprobleme wie der Verlust von Produktivität, die hohen Energiepreise und ungünstige Standortbedingungen.

Schneider: Braucht wieder kraftvolle Entscheidungen in Politik

Auf das politische Jahr blickte Schneider ebenfalls mit Sorge. «Ich kenne in meinem Umfeld viele Mittelständler, die sehr erfolgreich sind, die mitten im Leben stehen. Die sind politisch aber total weg von etablierten Parteien», sagte er. Dass aus seiner Sicht große Teile der Bevölkerung - vor allem die Leistungsträger, die jeden Tag zur Arbeit gingen - dem Staat inzwischen sehr kritisch gegenüberstünden, beunruhige ihn. Die Probleme müssten gelöst und nicht vor sich hergeschoben werde. Es brauche wieder kraftvolle Entscheidungen in der Politik.

© dpa
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