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Fußball-EM: Drei deutsche Titel und viele Anekdoten

Die Chancen der derzeitigen DFB-Elf auf den Titel werden von Experten als minimal eingeschätzt. Dabei ist die Historie der deutschen Nationalmannschaft bei europäischen Endturnieren durchaus glorreich. Comeback-Qualitäten und drei EM-Titel in 60 Jahren sorgten für den Ruf als „Turniermannschaft“.
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Drei Fußball-EMs ohne Deutschland

Heutzutage, wo UEFA und FIFA den Spielplan der National-Teams immer mehr aufblähen, kaum vorstellbar: Für die erste Fußball-EM 1960 und die darauffolgende Fußball-EM 1964 meldete der DFB gar keine Teilnahme an. Erst bei der Fußball-EM 1968 wollte man dabei sein, doch leider verpasste die (west-)deutsche Nationalmannschaft die Qualifikation – bis heute zum einzigen Mal.

Unglückrabe beim 0:0 in Albanien war Peter Meyer. Der Wunderstürmer von Fortuna Düsseldorf konnte bei der „Schande von Tirana“ trotz bester Chancen nicht einnetzen und zog sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Seiner Popularität in Düsseldorf tat dies keinen Abbruch. Noch heute fahndet Arnd Zeigler nach einem damals jungen Mann, der den Stürmer 1966 mit dem Sprechchor „Peter Meyer, eieieiei!“ feierte.

Die Wunderelf von 1972

Für Peter Meyer war die Karriere in der Nationalelf zwar beendet, doch Bundestrainer Helmut Schön ließ sich nicht beirren. Der „Mann mit der Mütze“ formte die Truppe, die 1972 souverän den ersten deutschen EM-Titel festmachen konnte. Im Halbfinale wurde Gastgeber Belgien mit 4:1 abgefertigt. Im Finale erlebte dann die sowjetische „Spornaja“ ein 0:3-Debakel.

Viele der Spieler, die 1974 den WM-Titel im eigenen Land gewinnen konnten, waren auch schon 1972 dabei. Herausragend in der wohl besten deutschen Nationalmannschaft aller Zeiten war aber Günter Netzer, der mit wehenden blonden Haaren das Spiel „aus der Tiefe des Raums“ dirigierte. Und der große Gerd Müller reifte zum „Bomber der Nation“.

Der Nachthimmel von Belgrad

Es war der Beginn einer Ära, in der Deutschland im Turnier fast immer sehr weit kam. Auch 1976 war es so, als der amtierende Weltmeister im Finale der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad auf die Tschechoslowakei traf. Zwar war Gerd Müller zwei Jahre zuvor zurückgetreten, doch ein anderer Müller, nämlich Dieter Müller, sprang in die Bresche und erzielte das schnelle 1:2 nach Führung durch die Tschechoslowaken. Danach konnte das Frankfurter Urgestein Bernd Hölzenbein ausgleichen und es ging in die Verlängerung.

Was folgte, ging als der Schuss „in den Nachthimmel von Belgrad“ in die Geschichtsbücher ein. Jungspund Uli Hoeneß verschoss den vierten deutschen Strafstoß im Elfmeterschießen, während der Tschechoslowake Panenka Torhüter wenig später Sepp Maier mit einem schlitzohrigen Heber überwand. Die CSSR war Europameister und Hoeneß untröstlich – umso tragischer, dass er später seine Karriere als Spieler wegen einer Verletzung schon mit 27 Jahren beendet musste. Andererseits wurde aus ihm einer der besten deutschen Fußball-Manager aller Zeiten.

Mit „Schnörres“ zum EM-Titel 1980

Das Ende der 70er-Jahre war die glorreiche Zeit von Fortuna Düsseldorf und natürlich ihres Top-Torschützen Klaus Allofs. 1979 und 1980 wurde die Fortuna DFB-Pokalsieger und als Torschützenkönig der Saison 1978/79 war der sympathische junge Kerl mit dem markanten Oberlippenbart – im Rheinland gern „Schnörres“ genannt – natürlich für die Fußball-EM 1980 fest eingeplant.

Sein Trainer Jupp Derwall, in den 50er-Jahren selbst Spieler von Fortuna Düsseldorf, wurde nicht enttäuscht. Klaus Allofs wurde mit drei Treffern Torschützenkönig der Fußball-EM 1980. Lustigerweise erzielte er alle drei Tore beim Vorrundenspiel gegen die Niederlande. Im Endspiel von Rom war es „Kopfballungeheuer“ Horst Hrubesch, der zuschlug, nachdem es lange 1:1 gegen Belgien gestanden hatte. Natürlich per Kopf machte der Star des Hamburger SV den zweiten deutschen EM-Titel perfekt.

Die Blamage von 1984

Die Fußball-EM 1984 sollte man als deutscher Fußball-Fan ganz schnell zu den Akten legen, denn damals schied die DFB-Elf erstmals in der Vorrunde des Turniers aus. Zwar machte ein gewisser Karl-Heinz Rummenigge, in Fan-Kreisen auch „Rumgenippe“ genannt, von sich reden, doch innere Querelen und das 1:0 des Spaniers Macheda sorgten für das schnelle Aus in Frankreich.

Nach der blamablen Fußball-EM 1984 musste Bundestrainer Jupp Derwall gehen und war danach aber noch drei Jahre lang als Trainer bei Galatasaray Istanbul tätig. Sein Nachfolger wurde der als Trainer völlig unerfahrene Franz Beckenbauer. Der „Kaiser“ hatte keine A-Trainerlizenz, so dass er nur als „Teamchef“ fungieren durfte, sollte aber trotzdem für eine neuerliche glorreiche Phase des deutschen Fußballs sorgen.

Das Duell Kohler gegen van Basten

Nach der unglücklichen WM-Finalniederlage von 1986 sollte die Fußball-EM 1988 im eigenen Lande für die DFB-Elf zum Erfolgserlebnis werden. Und es sah auch lange gut aus – bis der knallharte Abwehrrecke Jürgen Köhler im EM-Halbfinale den niederländischen Stürmer Marco van Basten einen Moment aus den Augen ließ und dieser zum Siegtreffer einnetzte. Die Niederländer mit ihrem Superstar Ruud Gullit wurden dann auch zum ersten und einzigen Mal Europameister.

Überschattet wurde die Fußball-EM 1988 leider von Hooligan-Ausschreitung z.B. beim Vorrundenspiel Niederlande-England in Düsseldorf, wo Vandalen den örtlichen Hauptbahnhof auseinandernahmen. Positiv in Erinnerung blieb Rudi Völler alias „Tante Käthe“ nicht nur wegen seiner Frisur, sondern wegen seiner Tore, und auch Lothar Matthäus war zum Weltklassespieler gereift. Zwei Jahre später dann warfen die Deutschen denn auch die Niederländer im WM-Achtelfinale aus dem Turnier und wurden selbst Weltmeister.

Vom Strand auf den Platz

1992 war zwar Deutschland wiedervereint, aber das frühere Jugoslawien leider Schauplatz eines blutigen Krieges. Deshalb wurde das serbisch dominierte Team Rest-Jugoslawiens von der Fußball-EM 1992 ausgeschlossen und Dänemark rückte nach. Die Skandinavier, die schon fast alle im Urlaub gewesen und kaum eingespielt waren, wurden tatsächlich Europameister – ausgerechnet gegen Weltmeister Deutschland.

Nicht alles bei der Fußball-EM 1992 in Schweden jedoch war schlecht. So wurde Karl-Heinz Riedle Torschützenkönig und der neue Bundestrainer Berti Vogts war gerade dabei die besten Spieler aus Ost- und Westdeutschland zu einer schlagfertigen Truppe zu formen.

Das „goldene Tor“ von London

Vier Jahre später war es dann so weit. Deutschland wurde zum dritten Mal Fußball-Europameister. Ausgerechnet im Londoner Wembley-Stadion, dem „Wohnzimmer“ der englischen Nationalmannschaft, erzielte ein gewisser Oliver Bierhoff, heute Team-Manager von Jogi Löws „Mannschaft“, das entscheidende „Golden Goal“ im Finale gegen die Tschechen. Irgendwelche durchgeknallten Fußball-Funktionäre hatten es für eine tolle Idee gehalten, die Eishockey-Idee des „Sudden Death“ auf den Fußball zu übertragen und so war nach diesem Tor in der Verlängerung direkt Schluss.

Das zweifellos spektakulärste Spiel der Fußball-EM 1996 war aber das Aufeinandertreffen von England und Deutschland im Halbfinale. Die Queen war sichtlich „not amused“, Fußball gucken zu müssen und der Engländer Paul Gascoigne war „not amused“, als sein Schuss in der Verlängerung nur an den Pfosten ging. So kam es, wie es kommen musste. England verlor das Elfmeterschießen gegen den späteren Europameister.

Die „Rentner-EM“ 2000

Nachdem Berti Vogts sein Amt wegen des vorzeitigen Aus bei der Fußball-WM 1998 hatte abgeben müssen, wurde Erich Ribbeck Bundestrainer. Der Mann mit dem markanten krausen Haar überstand eine Revolte der Spieler und hatte zur Fußball-EM 2000 in den Niederlanden und Belgien denn auch gleiche eine tolle Idee: Lothar Matthäus wurde als 40-Jähriger reaktiviert.

Aufgrund seiner nachlassenden Geschwindigkeit durfte der „Rentner“ nicht mehr im Mittelfeld, sondern nur noch in der Abwehr ran. Leider glänzte nicht nur er durch Standfußball. Zwar reichte es gegen Rumänien zu einem 1:1 in der Vorrunde, doch danach verlor man gegen den Dauerrivalen England mit 0:1. Besonders schmachvoll war dann das 0:3 gegen die B-Elf der fürs Viertelfinale qualifizierten Portugiesen.

„Tante Käthes“ Wutrede

Der unbeliebte Erich Ribbeck wurde in der Folge geschasst und der dafür umso beliebtere Rudi Völler sein Nachfolger. Wie weiland Franz Beckenbauer hatte Völler keine A-Trainerlizenz und durfte sich daher „Teamchef“ nennen.

Denkwürdig war der „Rumpelfußball“, mit dem Völlers Mannen es bis ins Finale der Fußball-WM 2002 schafften. Legendär war die Wutrede von „Tante Käthe“ nach dem 0:0 beim EM-Qualifikationsspiel auf Island, wo der Mann mit dem markanten Minipli sein Mütchen am völlig verdutzen ARD-Journalisten Waldi „Weißbier“ Hartmann kühlte. Unrühmlich war indes das Ausscheiden bei der Fußball-EM 2004 in der Vorrunde, doch wenigstens rettete Otto Rehhagel als Trainer des neuen Europameisters Griechenland ein bisschen die deutsche Fußballehre.

Auftakt der „goldenen Generation“

Wie so häufig im Fußball, folgte nach dem Desaster von 2004 eine Renaissance des deutschen Fußballs. Angetrieben vom Erreichen des WM-Halbfinals beim „Sommermärchen“ 2006 schaffte es eine neue Generation deutscher Kicker bis ins Finale der Fußball-EM 2008.

Angeführt von Michael Ballack und Neu-Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw spielte das junge Team einen begeisternden Fußball, wenngleich der Viertelfinalerfolg gegen Portugal und der Halbfinalerfolg gegen die Türkei mit jeweils 3:2 äußerst mühsam zustande kamen. Im Finale konnte die Truppe gegen Spaniens „Tiki-Taka“ leider nichts ausrichten und verlor mit 0:1. Damit wurde Deutschland zum dritten Mal Vize-Europameister.

Ein Laster voller Fans

Die deutschen Fans hatten es bei der Fußball-EM 2012 in Polen und der Ukraine nicht immer leicht. So konnte man zum Spiel von „Jogis Jungs“ gegen Portugal im ukrainischen Lemberg von der polnischen Grenze nur per Taxi anreisen. Da sich die Taxipreise für die Rückfahrt sprunghaft erhöhten, nahm sich ein polnischer Lkw-Fahrer ein Herz und lud kurzerhand einen ganzen Haufen Fans mit weißem Trikot und schwarz-rot-goldenen Blumenreifen auf die Ladefläche seines Gefährts. Da musste selbst der Grenzbeamte lachen und ließ die ungewöhnliche Ladung passieren.

Es hätte eine schöne Fußball-EM 2012 werden können, doch leider schickte der garstige Mario Balotelli Deutschland nach dem Halbfinale nach Hause. Immerhin konnten sich die deutschen Fans über den italienischen Stürmer lustig machen, als Italien bei der Fußball-WM 2014 nach der Vorrunde ausschied und Deutschland Weltmeister wurde. Sein berühmtes Muskel-Posing-Bild wurde mit zwei Koffern per Photoshop „verschönert“. Den EM-Titel sicherte sich Spanien mit 4:0 gegen abgekämpfte Italiener.

Der Abtritt des „Kriegers“

Die Fußball-WM 2014 war noch das Turnier des Bastian Schweinsteiger gewesen. Von seinem Trainer Jogi Löw als „Krieger“ im Finale gegen die robusten Argentinier geadelt wurde er bei der Fußball-EM 2016 in Frankreich zum tragischen Helden.

Erst sah es gut aus, denn die Deutschen konnte im Viertelfinale Revanche gegen Italien nehmen und damit den Angstgegner zum ersten Mal bei einem großen Turnier schlagen, doch ausgerechnet ein italienischer Schiedsrichter erkannte im Halbfinale gegen Frankreich auf Handspiel Schweinsteiger im eigenen Strafraum. „Die Mannschaft“ verlor am Ende 0:2 und Schweinsteiger trat aus der Nationalmannschaft zurück.

Fußball-EM 2021

Der alte Recke verschwand natürlich nicht komplett von der Bildfläche. Er wird als Experte der ARD Spiele der Fußball-EM 2021 kommentieren. Der scheidende Bundestrainer Jogi Löw darf sich dabei wohl wieder auf fundierte Kritik gefasst machen. Zwar sind die sportlichen Aussichten der deutschen Nationalmannschaft laut der meisten Experten eher dünn, doch das war vor der Fußball-WM 1954, dem „Urknall“ des deutschen Fußballwunders, genauso. Am Ende stand damals das „Wunder von Bern“ und so ein bisschen mehr Zuversicht jener Zeit würde der Fan-Seele auch in diesen Tagen gut tun.

© Tom Meyer
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