Die Marke One Piece wird 25 Jahre alt. 1997 erschien das erste Manga. 1999 startete bereits die gleichnamige Animeserie, deren 1000 Episode ebenfalls in diesem Jahr ausgestrahlt wurde. Der hier vorliegende Film „One Piece Film: Red“ richtet sich ganz klar an Fans, die mit der umfangreichen Geschichte vertraut sind. Fans, die nicht fragen müssen, was eine Gum-Gum-Gatling ist oder warum man Schnecken zum Telefonieren benutzt. Jede:r andere Zuschauer:in wird etwas ratlos zurückgelassen. Denn eine Erklärung zu Orten oder Charakteren gibt es nicht. Wir hingegen hatten unsere Freude an dem Film. Im Folgenden erfährst Du warum.
One Piece Film: Red: Das Geheimnis der Musik-Insel
Die Sängerin Uta ist ein Popstar. Die ganze Welt feiert ihren Gesang, den einige als „aus einer anderen Welt“ beschreiben. Utas aktuelles Konzert findet auf der Insel Elegia, dem Königreich der Musik, statt. Das Konzert wird außerdem über Teleschnecken in die ganze Welt übertragen. Im Publikum vor Ort findet sich auch Monkey D. Ruffy und seine Strohhutbande, aber auch eine andere Piratencrew. Diese will Uta kidnappen, um mit ihr ein Vermögen zu erpressen. Das Vorhaben scheitert. Uta ist die willensstarke Tochter des Roten Shanks, der berühmte Pirat dessen Strohhut Ruffy trägt. Außerdem kann Utas Gesang ihre Umgebung manipulieren und gibt ihr währenddessen quasi eine Allmacht. Und diese Kontrolle will sie scheinbar auf die ganze Welt ausweiten. Ein erbitterter und musikalischer Wettlauf mit der Zeit beginnt!
Setze Deine Segel für ein Musicalabenteuer
Du kannst mit Musicalfilmen nicht viel anfangen? Na dann „tschüss“. Klingt drastisch? Ist aber keine Übertreibung. One Piece Film: Red ist ein Musical-Film. Es gibt sieben Songs, die exklusiv für den Film geschrieben wurden und jeweils in voller Laufzeit performt werden. Ja, „performt“. Jeder Song geht auch als eigenständiges Musikvideo durch. Das wird praktischerweise mit Utas einzigartiger Kraft erklärt, denn sie kann mit Musik ihre Umgebung manipulieren. Ihr Gesang übernimmt das reale J-Pop-Phänomen Ado. Die japanische Sängerin tritt selbst ausschließlich anonymisiert auf, etwa durch ein Manga-Alter-Ego.
Branchen-Seiten wie Phanimenal berichten über Fans, die überrascht davon waren, wie musiklastig der Anime-Kinofilm ist. Fest steht: Die Berichterstattung zum Film lief selten ohne die prominente Platzierung der eben angesprochenen Sängerin Ado ab. Zusammen mit den Schlagworten Sängerin und Musikinsel, hätte man zumindest ahnen können, wohin die Reise geht. In diesem Punkt hast Du sicherlich einen Vorteil, nachdem Du diese Kritik gelesen hast.
In der deutschen Fassung des Films gibt es Untertitel zu den originalen Songs. Nachfolgend kannst Du Dir schon mal den Song „Tot Musica“ anschauen und anhören.
Uta: Ein Kommentar zur Fankultur
Die Figur der Uta wirkt wie ein Kommentar des Drehbuchautoren Tsutomu Kuroiwa zu digitalen Phänomen wie Influencer:innen, Social-Media-Stars und dergleichen: schillernde Sternchen in einer Traumwelt, auf die Jung und Alt Hoffnungen und Wünsche projizieren können – Sternchen, die selbst aber voller Selbstzweifel und Probleme sind. Genau dieser innere Konflikt zeichnet am Ende auch Uta und ihre Geschichte aus. Wenn an einer Stelle im Film von „Stream“ im Kontext einer Live-Übertragung gesprochen wird, scheint endgültig das Digitale ins Piratenzeitalter Einzug zu halten. Ein Zeitalter, dessen Worldbuilding ansonsten wie ein loser Mix aus Genres wie Seapunk und Fantasy, angereichert mit Motiven ostasiatischer Folklore, mitteleuropäischer Historie und Steampunk-Elementen wirkt.
Tipp: One Piece wird derzeit als Realserie umgesetzt. Mehr Infos dazu bekommst Du in unseren News zu One-Piece-Live-Action-Adaption.
Ruffy, Shanks und Co.: Das Schaulaufen Deiner Lieblingscharaktere
- „Welche Figuren sollen im Film vorkommen?“
- „Ja.“
So oder so ähnlich stellen wir uns die Konzeption von One Piece Film: Red vor. Dich jetzt mit Namen zu beschmeißen wäre unnötig. Vermutlich ist Dein Lieblingscharakter im Film vertreten. Marine, Piraten und Co. geben sich die Klinke in die Hand. Mehr als ein fetziges Bild und einen Special Move pro Person solltest Du aber nicht erwarten.
In unserer Spielekritik zu „One Piece: Pirate Warriors 4“ erfährst Du, wie Du selbst mit bis zu 40 One-Piece-Charakteren in den Ring steigen kannst!
One Piece Film: Red – Unser Fazit
One Piece Film: Red ist ein Musical-Spektakel mit abgefahrenen Kämpfen und einer Geschichte, die zweckdienlich um diese Elemente herum geschrieben wurde. Als One- Piece-Fan ist der Film natürlich Pflicht. In jedem anderen Fall musst Du viel Sitzfleisch für sehr viel Musik und bunte Farben mitbringen – die trotzdem unterhalten.
One Piece Film: Red ist ein Filmtipp, für Fans von „One Piece Film: Gold“ (Film), „Dragon Ball Super: Broly“ (Film) und „Fullmetal Alchemist“ (Serie).
One Piece Film: Red | |
Originaltitel: | One Piece Film: Red |
Genre: | Anime / Musical / Abenteuer |
Start: | 13. Oktober 2022 (Kino) |
Laufzeit: | 115 Minuten |
Altersempfehlung: | Ab 12 Jahren (FSK) |
Regie: | Gorō Taniguchi |
Drehbuch: | Tsutomu Kuroiwa |
Basiert auf: | „One Piece“, Mangaserie von Eiichirō Oda |
Bist Du Utas Gesang und Ruffys Power schon verfallen? Wir freuen uns auf Dein
Seemannsgarn in den Kommentaren.
Dieser Artikel One Piece Film: Red | Filmkritik: Die Strohhutbande gegen das Musical des Grauens kommt von Featured!