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Ein beschwerlicher Weg: Das TV-Drama «Aus dem Leben»

Das Schauspieler-Paar Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer in einem berührenden Film: Sabine kämpft sich nach einem Schlaganfall zurück. Doch war sie, bevor alles passierte, überhaupt glücklich?
TV-Ausblick ARD -
Sabine und Stefan sind ein Paar vor einem Neuanfang. © Guido Engel/MDR/ORF/Warner Bros./ARD/dpa

Lehrerin Sabine Schuster (Ann-Kathrin Kramer) steht mitten im Leben, als es passiert. Eben noch feierte man eine Riesenparty zur Silberhochzeit. Am nächsten Morgen radelt Sabine in ihre Grundschule. Während einer Theaterprobe mit den Schülern hat sie plötzlich einen Schlaganfall. 

Ihr Mann Stefan (Harald Krassnitzer), eilt sofort zu ihr ins Krankenhaus, wo die Fachärzte ihr Leben retten können, sie aber halbseitig gelähmt bleibt. Während Sabine in der Reha das Sprechen und Laufen mühsam neu lernen muss, baut Stefan das Haus im thüringischen Ilmenau so um, dass es ihren Bedürfnissen gerecht wird. Das Drama «Aus dem Leben» ist am Mittwoch (9. Oktober) um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.

Der Forstwirt übt sich im Kochen, die neue Pflegerin Iryna (Irina Potapenko) verbreitet mit ihrer herausfordernden und zugewandten Art gute Laune. Sie kann Sabines düstere Gedanken nahezu vertreiben, bis eine Wanderung auf den Lieblingsberg des Paares (der Schneekopf) eine Wendung bringt. Sabine lässt sich endlich auf die Therapien ein und macht rasch beachtliche Fortschritte, vor allem beim Sprechen. 

Ann-Kathrin Kramer (58, «Mona & Marie», «Tödliche Gier») als Ehefrau und Harald Krassnitzer (64, «Tatort», «Eltern allein zu Haus») als Ehemann (sie sind auch privat ein Paar) spielen ihre Figuren mit emotionaler Wucht. Sie als rechtsseitig Gelähmte denkt über ihr bisheriges Leben nach und spielt die kranke und verzweifelte Frau, der alles viel zu langsam geht, beklemmend intensiv. Dahinter steht er als ihr Mann zunächst etwas nach, bis er beginnt, endlich mit seiner Frau zu sprechen - über die eingeschlichene Routine und vieles mehr.

Regisseurin Katrin Schmidt (49, «Die Füchsin», «Marie fängt Feuer») zeigt neben dem erfreulich realistischen Geschehen viele Rückblenden, in denen deutlich wird, dass sich Sabine mehr vom Leben erhofft hatte und nach jahrzehntelanger Ehe einige Zweifel hegte, ob sie mit Stefan und ihrem «halbglücklichen Nebeneinander her leben» überhaupt alt werden möchte. Zwischen den Eheleuten ist viel Vertrauen und Wertschätzung verloren gegangen - jetzt bietet sich die Chance, ihr Leben und ihre Ehe grundlegend zu ändern. Auch wenn der Weg dorthin sehr beschwerlich sein wird.

© dpa ⁄ Klaus Braeuer, dpa
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