Robert De Niro in seiner ersten Serienhauptrolle: Seit dem 20. Februar 2025 kannst Du dem Hollywoodstar in sechs Folgen auf Netflix zusehen, wie er verzweifelt einen Terroranschlag auf die USA aufklären will.
Achtung: Ab hier massive Spoiler zum Ende von Zero Day!
Das Ende erklärt: Wer steckt hinter dem Zero Day?
Die große Frage in Zero Day lautet: Wer steckt hinter dem Cyber-Angriff, also dem sogenannten Zero Day, der Tausende Menschenleben gefordert und Chaos über das Land gebracht hat? Um dieser Frage nachzugehen, richtet Präsidentin Evelyn Mitchell (Angela Bassett) die Zero Day Kommission unter der Leitung von Ex-Präsident George Mullen (Robert De Niro) ein.
Wie Mullen herausfindet, steckt kein anderes Land oder eine Terrororganisation hinter dem Angriff, sondern der Kongresssprecher Richard Dreyer (Matthew Modine). Involviert ist außerdem Mullens eigene Tochter Alexandra (Lizzy Caplan), Kongressabgeordnete, und weitere Mitwisser:innen aus dem Umfeld des Weißen Hauses.
Warum braucht Richard Dreyer die Zero Day Kommission so dringend?
Aber warum ist Dreyer diesen drastischen Weg gegangen? Er sieht die USA dem Untergang geweiht und hat das Gefühl, das Land zerreibe sich unter dem Einfluss extremer Stimmen aus verschiedenen politischen Lagern.
Er begeht den Terroranschlag vor allem deshalb, um im Anschluss die Zero Day kommission leiten zu können, was allerdings schiefgeht. Denn die Präsidentin misstraut Dreyer und überträgt stattdessen Mullen die Aufgabe.
Die Commission ist mit weitläufigen Befugnissen ausgestattet und kann zum Beispiel Menschen ohne konkreten Anfangsverdacht festnehmen, verhören und festhalten. Auf diese Weise hofft Dreyer, gefährliche Einflussnehmer:innen im Land problemlos beseitigen zu können.
Er glaubt, die Commission sei bald überflüssig, sobald Recht und Ordnung einmal wiederhergestellt seien. Dass eine Vorgehensweise wie der Zero Day jedoch einen faschistischen Staat heraufbeschwört, der keine Gewaltenteilung und keine Kontrollgremien mehr kennt, sieht er nicht.
Was passiert mit Richard Dreyer und Alexandra Mullen?
George Mullen spricht vor dem Kongress die Wahrheit, als er Richard Dreyer als Drahtzieher hinter dem Zero Day entlarvt hat. Das tut er entgegen des ausdrücklichen Wunschs der Präsidentin, die lieber politisch unbeschadet in eine zweite Amtszeit gehen möchte. Doch Mullen hält sich nicht an die Vereinbarung.
Er macht Dreyer stattdessen vor dem ganzen Land verantwortlich und riskiert, dass die US-Bürger:innen möglicherweise das Vertrauen in die Regierung verlieren. Auf der anderen Seite kann eine so ehrliche Vorgehensweise wie die von Mullen das Vertrauen auch wiederherstellen, wie er weiß.
Problematisch macht das Ganze vor allem die Beteiligung seiner eigenen Tochter. Aber: Alexandra Mullen hat selbst erkannt, dass sie völlig fehlgeleitet war bei der Unterstützung von Dreyer. Sie gesteht ihrem Vater alles und stimmt zu, vollständig mit den Behörden zusammenzuarbeiten.

Stecken aus unterschiedlichen Motiven hinter Zero Day: Richard Dreyer (Matthew Modine, links) und Alexandra Mullen (Lizzy Caplan, vorne). — Bild: SARAH SHATZ/NETFLIX © 2024
Wer hat Monica Kidder und Roger Carlson getötet?
Auch die mächtige Tech-Unternehmerin Monica Kidder (Gaby Hoffmann), die nicht zufällig an Elon Musk und Co. erinnert, steckt hinter der Cyber-Attacke. Die extreme Reichweite ihrer Apps, die sich ohnehin auf 80 Prozent aller amerikanischen Smartphones befinden, haben den landesweiten Cyber-Angriff erst möglich gemacht. Ihr Motiv: Sie empfand ihr Unternehmen zu stark durch die Regierung kontrolliert.
Roger Carlson (Jesse Plemons) hingegen ist George Mullens rechte Hand und Vertrauter. Beide überleben die Serie nicht: Kidder wird in ihrer Zelle erhängt aufgefunden, Carlson ertrinkt unter Drogen stehend vermeintlich in seiner eigenen Badewanne.
Hinter beiden Todesfällen steckt der schwerreiche Robert Lyndon (Clark Gregg), der ebenfalls in den Zero Day involviert ist und sich an ihm durch rechtzeitig getätigte Ölgeschäfte finanziell bereichert hat.
Kidder stirbt als Bauernopfer: Nachdem Mullen sie verhaftet hat, stellen Dreyer und Lyndon sie als alleinigen Kopf hinter Zero Day dar. Ihr Tod, der als Selbstmord getarnt ist, soll einem stillen Schuldeingeständnis gleichkommen. Außerdem verhindert Dreyer auf diese Weise, dass sie unter Druck auspackt und ihn verrät.
Carlson hingegen wird von Lyndon unter Druck gesetzt, um belastende Informationen über Chefermittler George Mullen zu bekommen. Als Carlson nicht kooperiert, lässt Lyndon ihn töten. Er weiß jedoch nicht, dass Carlson seinem Boss eine versteckte Nachricht hat zukommen lassen. So kann Mullen Dreyer letztendlich entlarven.
Wie ist Evan Green in Zero Day involviert?
Das Ende von Zero Day ist nicht erklärt ohne einen Blick auf Evan Green, den populären TV-Moderator, der mit extremistischen Gruppen sympathisiert und im Fernsehen Verschwörungstheorien verbreitet.
Obwohl Mullen ihn festnehmen lässt, verhört und foltert, stellt sich Green als unschuldig heraus. Er hat zwar Menschen aus Lyndons Umfeld interviewt, weiß selbst jedoch gar nichts über die Hintergründe des Terroranschlags.
Cobra Kai Staffel 6: Wie enden die Serie und das Sekai Taikai?
Tatsächlich ist er noch nicht einmal von den Inhalten überzeugt, die er im Fernsehen verbreitet. Im Zuge der Befragungen durch Mullen stellt sich heraus, dass er ein reiner Provokateur ist, der sich durch seine Arbeit bereichern will.

Karikatur vieler lauter US-Moderatoren mit extremen Ansichten: Dan Stevens als Evan Green. — Bild: Jojo Whilden/Netflix
Ist Proteus real?
George Mullen hat im Laufe der Serie immer wieder mit psychologischen Aussetzern und Halluzinationen zu tun. Er vermutet, dass er unbemerkt mit einem Nervengift namens Proteus angegriffen worden ist.
Dieses war während Mullens Präsidentschaft in Entwicklung durch die Regierung und die CIA. Proteus zielt direkt aufs Nervensystem eines Menschen ab. Hier soll es zu einem allmählichen Verfall führen, sodass die Betroffenen selbst gar nicht ahnen, Opfer eines Angriffs geworden zu sein.
Das Projekt wurde jedoch eingestellt und viele Mitwissende getötet. Nun allerdings zeigt Mullen einige von Proteus’ Symptomen. Hat er recht mit seiner Vermutung? Wir nehmen an, dass er vielmehr von Schuldgefühlen geplagt wird und die schrecklichen Todesfälle in seinem Umfeld nicht verarbeitet hat.
So gibt er sich die Schuld am Selbstmord seines Sohns, die durch den gewaltsamen Tod von Roger Carlson zusätzlich getriggert wird. Dazu kommt: Mullen glaubt, dass die Fehler seiner Präsidentschaft dazu geführt haben, dass die Menschen das Vertrauen in die Regierung verloren haben.
Das Ende von Zero Day erklärt: Warum verbrennt George Mullen sein Manuskript?
Das Ende von Zero Day ist vergleichsweise friedlich: George Mullen steht mit seinem Hund bei der morgendlichen Joggingrunde am Ufer und blickt aufs Wasser. Vorher allerdings wirft er alleine im Büro seine Memoiren ins Kaminfeuer. Aber warum?
Vermutlich sagen sie ganz einfach nicht die Wahrheit, denn er hat sie vor dem Zero Day angefangen. Viele der Gründe dafür, warum er keine zweite Amtszeit angestrebt hat, fehlen im Entwurf. Darunter etwa das uneheliche Kind mit seiner Affäre Valerie oder der Selbstmord seines Sohnes.
Im Zuge der Ermittlungen ist ihm bewusst geworden, dass ihm die Wahrheit wichtiger ist alles andere. So hat er Dreyer öffentlich entlarvt und damit die Regierung diskreditiert. Aber die Bevölkerung kennt nun die Wahrheit. Vielleicht beginnt er neue Memoiren, in denen er tatsächlich alles preisgibt. Und wird so die Halluzinationen los, die Geister der permanenten Täuschung und verdrängten Gefühle.
Dieser Artikel Das Ende von Zero Day erklärt: Wer steckt hinter dem Terroranschlag? kommt von Featured!