Zu dörflichen Lieblingstreffplätzen gehört - vor allem unter Jugendlichen - die Bushaltestelle. Hannes (Ronald Zehrfeld) und sein Freund Ralf, genannt Ralle (Felix Kramer), wollen dieses Ritual auch mit Ende Vierzig nicht aufgeben und treffen sich weiterhin auf ein Plausch an der Endhalteschleife und "Warten auf'n Bus" (ab Mittwoch, 22. April, 22.30 Uhr, RBB und alle 8 Folgen bis zum Mitte Oktober 2020 hier in der ARD-Mediathek).
Als sie noch jung waren war die Haltestelle "dit Tor zur Welt, die verdammte Schnittstelle zwischen Pampa und intelljentet Leben". Damals fuhren die beiden Freunde noch mit dem Bus zur Arbeit, in die Stadt oder sogar in den Urlaub. Inzwischen sind sie frühinvalide und langzeitarbeitslos. Zwar warten sie immer noch auf den Bus, aber einsteigen wollen sie nicht mehr. Doch hier können sie ganz für sich sein, offen und ehrlich über ihr Leben reden - und über alles andere.
Ihr Highlight: Wenn die struppig-schöne Busfahrerin Kathrin (Jördis Triebel) eine Zigarette lang Pause an der Endhalteschleife macht. Für Hannes und Ralle ist sie "oberste Liga. Nüscht für Sterbliche". Sie ist ihre letzte zuverlässige Verbindung in die Welt außerhalb der Dorfgemeinschaft. Denn sollten hier doch einmal Fremde aussteigen, dann sind sie nur im Bus versackt und wollen schnell wieder weg. Zum Glück ist für die Aussteiger auch noch der treu-doofe Hund Maik eine feste Größe in ihrem Leben.
...diese Comedyserie genauso schön schräg ist wie "Der Tatortreiniger". Herrlich sind die Herren Zehrfeld und Kramer, die ihren häufig derben Humor mit ihrem Brandenburger Dialekt ordentlich würzen.