Das Leben von Denzel Washington hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können – auf den Straßen in New York. Bis heute ist er dankbar dafür, dass seine Mutter ihn auf eine Militärschule schickte, wo er brillierte und Interesse für Schauspiel zeigte. Mit Anfang 20 übernahm er seine erste Rolle in der TV-Produktion „Wilma Rudolph, die schwarze Gazelle“, 1981 folgte mit „Eine schöne Bescherung“ sein Spielfilmdebüt.
Heute ist Denzel Washington seit mehr als vier Jahrzehnten im Geschäft – und in dieser Zeit haben sich unzählige großartige Filmmomente angesammelt. Wir haben die 10 besten für Dich herausgesucht – von „Training Day“ bis „The Equalizer“!
1) Sein Plädoyer für mehr Verständnis in Philadelphia (1993)
„Philadelphia“ mit Tom Hanks und Denzel Washington war der erste große Hollywood-Blockbuster, der die Themen HIV und AIDS für ein breites Publikum zugänglich machte.
Hanks spielt in dem Streifen den Rechtsanwalt Andrew Beckett, der an dem Virus erkrankt, und deshalb von seinem Arbeitgeber entlassen wird. Washington schlüpft in die Rolle von Becketts Anwalt Joe Miller und versucht mit aller Kraft, für Gerechtigkeit zu sorgen.
Einer der Höhepunkte seines Kampfes: Mitten in der Gerichtsverhandlung erklärt Miller, dass es in dem Fall nicht nur um HIV/AIDS gehe, sondern auch um die Ablehnung von Homosexualität – und dass man das ganz klar benennen müsse.
2) Denzel Washington korrupt und skrupellos in Training Day (2001)
Falls Du jemals daran gezweifelt hast, dass Denzel Washington auch das ultimative Böse verkörpern kann, solltest Du Dir Training Day anschauen. In diesem intensiven Thriller ist er als korrupter Polizist Alonzo Harris zu sehen und läuft an der Seite von Ethan Hawke zu düsteren Höchstleistungen auf.
Besonders in Erinnerung geblieben ist uns die Szene, in der er seinen Kollegen Jake Hoyt (Ethan Hawke) dazu auffordert, den ehemaligen Cop und jetzigen Drogendealer Roger (Scott Glenn) zu erschießen.
Hoyt denkt, es handele sich um einen Scherz. Doch dann zückt Washington alias Harris seine Waffe, feuert einen tödlichen Schuss auf Roger ab und zuckt dabei noch nicht einmal mit der Wimper.
3) Ein Pyjama für den nötigen Respekt in Hurricane (1999)
Der Film „Hurricane“ erzählt die wahre Geschichte des Boxers Rubin „Hurricane“ Carter, der von 1966 bis 1985 unschuldig im Gefängnis saß, bevor er schließlich nach 19 Jahren freigesprochen wurde.
Zu Unrecht des Mordes beschuldigt, musste Carter mit unvorstellbarer Ungerechtigkeit und Härte leben – ein Schicksal, das Denzel Washington mit beeindruckender Intensität und Feinfühligkeit auf die Leinwand bringt. Ein besonders denkwürdiger Filmmoment zeigt Carters (Denzel Washington) unerschütterlichen Willen, selbst im Gefängnis seinen Respekt zu bewahren.
Als ein Gefängniswärter ihn nach der Einzelhaft zum Duschen schicken will, handelt Carter selbstbewusst und konsequent zwei frische Schlafanzüge aus. Diese scheinbar kleine Szene verdeutlicht seine Haltung: Auch in größter Not kämpft er für seine Würde und Selbstachtung.
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4) Die Befragung mit Russell Crowe in American Gangster (2007)
Auch der Film „American Gangster“ handelt von einer wahren Geschichte. In dem Streifen erzählt Regisseur Ridley Scott von Frank Lucas (Denzel Washington), einem Gangsterboss, der im Schatten des Vietnamkriegs ein Drogen-Imperium aufbaute.
Verfolgt wird er von Detective Richie Roberts (Russell Crowe). Ein echter Gänsehautmoment ist die Szene, in der sich die beiden endlich gegenüber sitzen und einen Deal aushandeln.
Zu jeder Sekunde spürst Du, dass Lucas gerne Sprüche klopft, aber nervös ist. Und in jedem Satz ist zu hören, dass sich Roberts nicht beirren lässt. Dieser Filmmoment gehört Denzel Washington zwar nur zu 50 Prozent, doch es ist zweifelsohne einer seiner besten.
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5) Denzel Washingtons Sinneswandel im B-Movie Safe House (2012)
Denzel Washington beherrscht die ganz großen Rollen, keine Frage. Doch hin und wieder zeigt er sich auch in einem B-Movie – und liefert selbst dort eine überzeugende Performance. Besonders deutlich wird das in „Safe House“.
In dem chilenisch-schwedischen Thriller spielt Washington den ehemaligen CIA-Agenten Tobin Frost, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, Geheimnisse aus seinem früheren Berufsleben zu verkaufen.
Dafür wird er natürlich gejagt. Gegen Ende des Films setzt er sein Wissen für das Gute ein und übergibt einen Datenträger mit Informationen über weitere CIA-Verräter:innen. Einer von Denzel Washingtons besten Filmmomenten.
6) Der Vater-Sohn-Moment in Fences (2016)
Immer wieder überzeugt Denzel Washington mit seiner Darstellung facettenreicher Charaktere. Für den Streifen „Fences“ schlüpfte er in die Rolle von Troy Maxson, ein afroamerikanischer Vater aus der Arbeiterklasse in den 50er-Jahren.
In dem Film ist unter anderem zu sehen, wie er seinem Sohn Cory (Jovan Adepo) eine bittere Wahrheit mitteilt: Er als Vater müsse seinen Sohn nicht unbedingt mögen. Maxson betont, dass er sein Leben lang hart für Cory gearbeitet hat, weil es seine Pflicht als Vater ist, für ihn zu sorgen – nicht ihn zu mögen.
Nur Denzel Washington kann solche Worte rüberbringen, ohne dabei unsympathisch zu wirken. Vielmehr bringt er die Probleme arbeitender Väter vergangener Zeiten schonungslos und ehrlich auf den Punkt.
7) Das Leben von Alina geht weiter in The Equalizer (2014)
Seit mehr als 45 Jahren steht Denzel Washington inzwischen vor der Kamera. Doch wo Kollegen wie Samuel L. Jackson Franchises zu sammeln scheinen, ist er in bloß einem zu sehen: in der The Equalizer-Filmreihe.
Darin spielt Washington den ehemaligen Marine und CIA-Mitarbeiter Robert McCall, der sich für die Schwächsten einsetzt. Ein besonders einprägsamer Filmmoment ist die Szene, in der McCall den brutalen Zuhälter Slavi (David Meunier) tötet, um die junge Prostituierte Alina/Teri (Chloë Grace Moretz) zu retten.
Während Slavi stirbt, bleibt McCall bemerkenswert ruhig und erklärt, dass sein Leben nun zwar enden würde, das von Alina aber weitergehe. Ein perfektes Beispiel dafür, wie Denzel Washingtons Präsenz selbst in brutalen Momenten eine tiefe emotionale Wirkung entfaltet.
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8) Die stürmische Landung in Flight (2012)
Mit „Flight“ stellte Denzel Washington endgültig unter Beweis, dass er für so ziemlich jede Rolle eine gute Besetzung sein kann. In dem Thriller spielt er Whip Whitaker, einen hochbegabten, aber alkoholkranken Piloten.
Nach einem Defekt seiner Maschine legt er eine meisterhafte Notlandung hin, bei der er zahlreiche Menschenleben rettet. Danach wird er als Held gefeiert. Doch seine persönlichen Probleme dringen an die Öffentlichkeit und er gerät aufgrund seiner Sucht ins Kreuzfeuer.
Ein Filmmoment, der in Erinnerung bleibt, ist die dramatische Notlandung. Washington verkörpert in dieser Szene einen Piloten, der unter extremem Druck die Kontrolle behalten muss, während seine inneren Dämonen immer präsenter werden. Die Balance zwischen Professionalität und persönlichem Chaos macht diese Szene zu einem Highlight seiner Karriere – eine Performance, die ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte.
9) Der entscheidende Moment in Unstoppable – Außer Kontrolle (2010)
Dass viel nach hinten losgehen kann, wenn ein ganzer Film darauf aufbaut, dass ein Gefährt nicht gestoppt werden kann, beweist „Speed 2: Cruise Control“ (1997). Dass dabei viel gut gehen kann, beweist „Unstoppable – Außer Kontrolle“, in dem Denzel Washington mitwirkt.
In dem Action-Thriller spielt er den Lokführer Frank Barnes, der versucht, einen unbemannten und mit gefährlicher Fracht beladenen Zug zu stoppen. Der Plan: Er möchte von hinten an den letzten Wagon ankuppeln, um das Schienenfahrzeug auszubremsen.
Washington schafft es in dem entscheidenden Moment der Kopplungs-Szene, die Dramatik der Situation allein durch seine Mimik und Körpersprache zu transportieren. Du spürst förmlich den Druck und die Entschlossenheit seiner Figur – ein Paradebeispiel dafür, wie Washington selbst in einem Action-Thriller emotionale Tiefe einbringt.
10) Der „Morgen, Morgen“-Monolog in Macbeth (2021)
Bereits seit dem 17. Jahrhundert wird „Macbeth“ von William Shakespeare immer wieder aufgeführt, in den unterschiedlichsten Interpretationen. Wie wahrscheinlich kann es da sein, dass ein:e Schauspieler:in das Stück noch einmal um eine meisterhafte Darstellung bereichert?
Denzel Washington ist es als Lord Macbeth in Joel Coens „Macbeth“ von 2021 gelungen. Vor allem die Szene, in der er die Treppe hinuntersteigt und seinen „Morgen, Morgen und wieder Morgen“-Monolog zum Besten gibt, zeigt deutlich, dass Washington niemanden neben sich braucht, um vor der Kamera zu glänzen.
Für seine Rolle wurde er sogar für einen Oscar nominiert – und ist damit einer von nur acht Schauspieler:innen die in fünf Jahrzehnten für je mindestens einen Oscar nominiert wurden. Bei Washington sind es die 80er, die 90er, die Nullerjahre, die Zehnerjahre und die Zwanzigerjahre. Glückwunsch dazu – und zum 70. Geburtstag!
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