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«Darth Vader»-Stimme verstummt: Trauer um James Earl Jones

Mit seiner markanten Stimme vertonte James Earl Jones den Star-Wars-Schurken Darth Vader. Sechs Jahrzehnte stand der Ehren-Oscar-Preisträger vor der Kamera und auf der Bühne. Er wurde 93 Jahre alt.
James Earl Jones gestorben
James Earl Jones gestorben
James Earl Jones gestorben

Dem «Star Wars»-Schurken Darth Vader lieh er seine tiefe Stimme und wurde dadurch weltbekannt. Der ikonische Satz «I am your father» («Ich bin dein Vater»), aber auch die bedrohlichen Atemröchler hatten Millionen für immer in Erinnerung. Nun muss Hollywood von James Earl Jones Abschied nehmen. Der legendäre Schauspieler starb am Montag (Ortszeit) in seinem Haus im Bezirk Dutchess County (US-Bundesstaat New York), wie sein Management mitteilte. Er wurde 93 Jahre alt. 

Als Charakterdarsteller wirkte er in so unterschiedlichen Filmen wie «Jagd auf Roter Oktober», «Feld der Träume», «Der Prinz aus Zamunda» und «Das Kartell» mit. Und auch als Bühnenstar wurde James Earl Jones verehrt. 

Jones, der als Kind jahrelang stotterte, gab später an, er habe durch das Aufsagen von Gedichten und Schauspielerei seine Sprachstörung überwunden. Ab 1964 stand er vor der Kamera. Sein Filmdebüt gab Jones mit Stanley Kubricks «Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben». Für seine Rolle als schwarzer Boxer Jack Jefferson in «Die große weiße Hoffnung» (1970) wurde er für einen Oscar nominiert. 

«Ich wollte Darth Vader interessanter (...) machen»

Regisseur George Lucas heuerte ihn für die Vertonung des Superschurken Darth Vader in «Star Wars» an, der von Schauspieler David Prowse gespielt wurde. Dabei hatten Lucas und Jones erst unterschiedliche Vorstellungen: «Ich wollte Darth Vader interessanter, subtiler und psychologisch orientierter machen», erinnerte sich Jones später in einem Interview des American Film Institute. «Er (Lucas) sagte: "Nein, nein … du musst seine Stimme auf einem sehr schmalen Tonband halten, denn er ist kein Mensch."» 

Innerhalb weniger Stunden habe er Darth Vader vertont, 7.000 Euro für den ersten Film bekommen und das für einen guten Lohn gehalten. Nachdem der Film 1977 in die Kinos kam, kannte alle Welt Jones. 

Hollywood-Kollegen trauern

Mark Hamill, der in der Sternenkrieger-Saga Darth Vaders Sohn Luke Skywalker spielte, nahm auf der Plattform X Abschied von seinem langjährigen Co-Star: «Ruhe in Frieden, Vater», schrieb Hamill - mit einem gebrochenen Herzen als Emoji. 

Auch andere Hollywood-Kollegen bekundeten ihre Trauer. Das Wort «legendär» beschreibe «nicht einmal ansatzweise seine ikonischen Rollen und seinen Einfluss auf das Kino», schrieb Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer auf Instagram. Jones' Stimme und sein Talent würden immer in Erinnerung bleiben. «Rustin»-Star Colman Domingo dankte Jones als Meister der Schauspielkunst «für alles». «Wir stehen auf deinen Schultern», schrieb Domingo auf X. 

Auch auf der Bühne ein Star

Als Theater-Schauspieler gewann Jones zwei Tony-Trophäen. Er wirkte in mehreren Shakespeare-Stücken mit, aber auch in Tennessee Williams' «Die Katze auf dem
heißen Blechdach» und am New Yorker Broadway in «Driving Miss Daisy» zusammen mit Vanessa Redgrave. Zudem wurde er für Fernsehrollen mit zwei Emmys und als Sprecher mit einem Grammy ausgezeichnet. 2011 verlieh ihm die Oscar-Akademie für seine Verdienste um den Film einen Ehren-Oscar. Jones wurde bei der Ehrung zugeschaltet, da er zu dieser Zeit in London auf der Bühne stand. 

Seine markante Stimme war auch in Werbespots und in Videospielen zu hören. In dem Zeichentrickfilm «Der König der Löwen» sprach er 1994 den alten Mufasa, auch in der Neuverfilmung im Jahr 2019 vertonte er den Löwen-König. 2021 kehrte er noch einmal in der Fortsetzung der Hit-Komödie «Der Prinz aus Zamunda» von 1988 auf die Leinwand zurück. In «Der Prinz aus Zamunda 2» spielte er an der Seite von Eddie Murphy den König Jaffe Joffer. 

© dpa ⁄ Barbara Munker, dpa
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