Fast 40 Jahre nach der ersten Ausgabe von „The Legend of Zelda“ ist die namensgebende Prinzessin Zelda endlich die Hauptfigur ihres eigenen Spiels. Bisher hast Du in den Zelda-Games den Helden Link gesteuert, dessen Aufgabe es meist war, Zelda aus den Klauen unterschiedlicher Bösewicht:innen zu retten.
In unserem Zelda: Echoes of Wisdom-Test liest Du, wie gut die Prinzessin als Protagonistin ihres Franchises zurechtkommt, worum es in der Handlung geht und wie das Gameplay aussieht.
Im offiziellen Trailer zu The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom erhältst Du einen ersten Eindruck von Zeldas neuem Abenteuer:
Die Handlung von The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom
Im neuen Zelda-Game Echoes of Wisdom sorgen mysteriöse Risse in der Landschaft des Königreichs Hyrule dafür, dass Bewohner:innen einfach verschwinden. Prinzessin Zelda ist zu Beginn des Spiels in einem rosafarbenen Kristall gefangen. Kurz bevor auch Link in einen Riss gesogen wird, feuert er einen Pfeil ab. Damit verursacht er Sprünge in dem Kristall und sorgt so dafür, dass sich Zelda befreien kann. Ihre Aufgabe ist es nun, ihren vielfachen Retter zu retten.
Danach geht die Story in Hyrule-Stadt weiter, wo Zelda nach ihrer Rettung durch Link von einigen Dorfbewohner:innen in Empfang genommen wird. Auch sie haben die Risse bemerkt, die in letzter Zeit dafür gesorgt haben, dass einige Hylianer:innen einfach verschwunden sind. Sofort nimmt Zelda das Problem in Angriff und sucht das Schloss ihres Vaters auf.
Er war wegen Zeldas Verschwinden in großer Sorge und ist glücklich über die Rückkehr seiner Tochter. Doch dann breitet sich einer der mysteriösen Risse genau um seinen Thron herum aus und saugt ihn und zwei seiner engen Vertrauten ein. Sogleich kehren die drei Figuren aus dem Riss zurück, sind aber offensichtlich nicht mehr sie selbst und lassen Prinzessin Zelda in ihrem eigenen Schloss einkerkern. Wird es Dir gelingen, sie daraus zu befreien?
Die ganze Zelda-Story in der Übersicht: Wir geben Dir eine praktische Zusammenfassung
Schwach: Zeldas Spiel beginnt mit ihrer Rettung
Für den Start des Games gibt es schonmal Minuspunkte: Zeldas große Emanzipation beginnt damit, dass sie einmal mehr von Link gerettet wird. Dabei kann Nintendo das durchaus besser. In „Princess Peach: Showtime!“, fällt der Start zum Beispiel deutlich ausgegorener aus, denn hier beginnt das Abenteuer von Peach, ohne dass sie zunächst von Mario befreit werden muss.
The Legend of Zelda: Chronologische Reihenfolge aller Spiele
Retro-Charme dank Vogelperspektive
Was die Aufmachung betrifft, erinnert The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom stark an die ersten Zelda-Games aus den 80ern und 90ern. So handelt es sich bei dem Spiel nicht um Third-Person-Open-World-Abenteuer, wie es zuletzt bei „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ (2017) und „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ (2023) der Fall gewesen war.
Stattdessen nimmst Du in Echoes of Wisdom wie früher (und in einigen neueren Zelda-Games) die Top-Down-Perspektive ein und schaust von oben auf das Geschehen. Das ist grafisch solide, aber nicht aufregend.
Gameplay: Wie spielt sich Echoes of Wisdom?
Während Nintendo in The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom in grafischer Hinsicht eher in die Vergangenheit blickt, sorgt das Gameplay für spaßige Neuerungen. So verfügt Prinzessin Zelda im Spiel über den sogenannten Tri-Stab, mit dem sie Nachahmungen von Objekten und Gegner:innen heraufbeschwören kann. Diese Imitationen nennen sich „Echos“ und helfen Dir dabei, die Aufgaben im Spiel zu lösen. So erhältst Du als ersten gemerkten Gegenstand einen kleinen Tisch, auf den Du springen kannst, um höhergelegene Ebenen zu erreichen.
Im weiteren Verlauf des Spiels kommen noch viele weitere Gegenstände hinzu, vom „alten Bett“, mit dem Du Schluchten überwinden kannst, über Steine, mit denen Du Gegner:innen abwerfen kannst, bis hin zu den Gegner:innen selbst, die Du für Deine Zwecke einsetzen kannst, nachdem Du sie besiegt hast. Es gilt, sich an Wachen vorbeizuschleichen, Wege freizumachen und die richtigen Gegenstände zur richtigen Zeit einzusetzen – all das mithilfe von Logik und ein bisschen Schnelligkeit.
Allzu komplex wird es nicht
Wenn Du jetzt endlose Inventar-Listen, schwierige Tastenkombinationen und unendliche Einstellungsmöglichkeiten vor Augen hast, können wir Dich beruhigen. Das klassische Nintendo-Feeling kommt in The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom nicht zu kurz und alle Funktionen bleiben leicht zugänglich und schnell umsetzbar. Wenn Du kein umfangreiches Open-World-Abenteuer erwartest, sondern ein spaßiges, flottes Spiel für zwischendurch, wird Dir Echoes of Wisdom bestimmt gefallen.
The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom im Test – Unser Fazit
The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom bietet keine großen Überraschungen, ist aber ein gewohnt unterhaltsamer Nintendo-Titel, der für viele Stunden Spielspaß sorgt. Die Rätsel machen Laune; der Schwierigkeitsgrad nimmt über das gesamte Game hinweg ein wenig zu, stellt erfahrenere Spieler:innen aber nie vor allzu große Herausforderungen. Am Ende des Games wirst Du wohl das Gefühl haben, für rund 60 Euro auf Deine Kosten gekommen zu sein.
Was enttäuscht, ist Zeldas Rolle in ihrem ersten eigenen Spiel. Denn dieses ist in letzter Konsequenz eben doch nicht nur ihr Spiel. Link muss ihr anfangs dabei helfen, sich zu befreien; und im letzten Kampf unterstützt Link die Prinzessin so sehr beim Besiegen des Endgegners, dass Zelda über weite Strecken überhaupt nichts zu tun bräuchte. Das ist schade und sendet jungen Mädchen das Signal: Du kannst alles schaffen – aber nicht ohne männliche Unterstützung. Sollte Zelda irgendwann ihr eigenes Open-World-Game bekommen, läuft das hoffentlich besser.
The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom |
|
Plattformen: | Nintendo Switch |
Release-Datum: | 26. September 2024 |
Kosten: | 59,99 Euro (digital), 64,99 Euro (Modul) |
Entwicklerstudio: | Nintendo EPD, Grezzo |
Publisher: | Nintendo |
Dieser Artikel The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom | Test des Action-Adventure-Games: Funktioniert Zeldas Debüt? kommt von Featured!