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Alan Wake 2 | Kritik: Ein traumhaftes Spiel für albtraumhafte Horror-Begegnungen

In „Alan Wake 2“ liegt es seit dem 27. September an Dir, zusammen mit einem Schriftsteller und einer FBI-Agentin ein gigantisches Mysterium aufzuklären. In unserer Kritik zu Alan Wake 2 verraten wir Dir, was Dich alles im abgedrehten Horror-Spiel erwartet – und worauf Du Deine Nerven vorbereiten musst.
Alan Wake 2 | Kritik: Ein traumhaftes Spiel für albtraumhafte Horror-Begegnungen
Alan Wake 2 | Kritik: Ein traumhaftes Spiel für albtraumhafte Horror-Begegnungen © Remedy Entertainment

Der „Alan Wake“-Kosmos ist speziell. Von „Shining“ bis „Twin Peaks“ – in der Geschichte treffen viele beliebte Horror-Einflüsse aufeinander. Auf der spielerischen Ebene erwartet Dich wiederum ein Mix aus Erkundung, Rätsel-Knobelei und Schussgefechten. Im Mai 2010 erschien der erste Teil und ließ Dich als Schriftsteller Alan Wake in den Kampf gegen die Dunkelheit ziehen, um Deine Frau zu retten. 13 Jahre später erscheint nun Teil 2, der alle offenen Fragen beantworten will.

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Keine Sorge: In unserer Kritik zu Alan Wake 2 spoilern wir Dich nicht. Stattdessen werden wir Dir nur die wichtigsten Punkte an die Hand geben, damit Du uns in die Finsternis folgen kannst. Die Geschichte, das Highlight von Alan Wake 2, lassen wir weitestgehend unangetastet, damit Du sie selbst entdecken kannst.

Die Story: Die Dunkelheit schlägt zurück

Generell wird die Geschichte von Alan Wake 2 in Form einer Filmserie mit mehreren Folgen erzählt, die immer mit einem Intro beginnen und mit einem Cliffhanger enden.

In Alan Wake 2 reist die FBI-Agentin Saga Anderson in das Washingtoner Städtchen Bright Falls, um eine Mordserie eines Kultes aufzuklären. Hier verschwand vor zehn Jahren auch der Schriftsteller Alan Wake unter mysteriösen Umständen. Die zu Tage kommenden Hinweise sprechen für sich: Die beiden Fälle scheinen zusammenzuhängen. Die FBI-Agentin und der Schriftsteller halten sich an unterschiedlichen Orten auf und doch müssen sie beide die alles verschlingende Dunkelheit aufhalten. Und dabei etliche Dämonen mit Pistole und Taschenlampe ins Jenseits schicken.

Saga Anderson scheint mit der Taschenlampe in den Wald

Saga Anderson bei ihrem Kampf gegen die Dunkelheit. — Bild: Remedy Entertainment

Brauchst Du Vorwissen für Alan Wake 2?

Du siehst, dass die Story der Fortsetzung verwoben ist mit der des ersten Teils. Um Alan Wake 2 also in seiner Gänze zu verstehen, ist es von Vorteil, wenn Du zuvor Teil 1 gespielt hast oder zumindest seine Handlung kennst.

Darüber hinaus stellt Entwickler Remedy Entertainment auch eine Brücke zwischen Alan Wake 2 und seinem Mystery-Shooter „Control“ aus dem Jahr 2019 her. Solltest Du also manche Personen und Begriffe nicht kennen oder verstehen, wundere Dich nicht. Zum Folgen der Handlung sind die Verweise aber auch nicht relevant.

Den WTF-Faktor auf die Spitze getrieben

Mehrere Ebenen, Meta-Szenen, Twists – der Mystery-Faktor entfaltet in Alan Wake 2 seine volle Wirkung. Du wirst permanent verwirrt sein und Dich fragen, was Du hier eigentlich spielst. Deine Taschenlampe ist die Verlängerung Deiner Neugierde. Wir sind absolut begeistert und fanden die Handlung so derart fesselnd, dass wir mit dem Spielen gar nicht mehr aufhören konnten.

Der Plot ist clever und erfrischend intelligent, etwas, was wir lange Zeit im Gaming vermisst haben. Alan Wake 2 ist eben keine reine Daddelei, sondern ein spielbarer Streifen, der die Hirnzellen in Brand steckt und uns nach jeder Episode mit Fragen zurücklässt, denen wir nachts noch im Bett nachgehen.

Alan Wake läuft mit einer Pistole durch eine dunkle Gegend

Gelingt es Dir, die Fragezeichen über Deinem Kopf zu lösen? — Bild: Remedy Entertainment

Das Gameplay: Traditionell, aber fein geschliffen

Steam-Spieler:innen des Vorgängers können es bestätigen: Während Alan Wake starke Geschichten erzählen kann, war seine größte Schwäche immer schon sein Gameplay gewesen. Im Gegensatz zu den epischen und rasanten Kampftänzen, die Remedy mit anderen Spielen wie „Max Payne“ und „Quantum Break“ aufführt, sind die Schusswechsel gegen Dämonen in Alan Wake immer nur Mittel zum Zweck. Zu oft, zu monoton, zu langsam, zu uninspiriert lautete die Kritik.

Alan Wake 2 hat sich diesen Worten angenommen: Die Kämpfe im neuen Teil kommen nun deutlicher seltener vor und bremsen die Handlung nicht mehr aus. Dazu fühlen sie sich dank der Inszenierung mittels Dunkelheit und Musik deutlich heftiger und bedeutender an. Einzelne Duelle statt Fließband-Schlachten, eine Entscheidung, die Du ebenfalls begrüßen wirst. Die Monster sind furchteinflößend, die Munition ist knapp, die Schauplätze sind eng. In den Gefechten musst Du nicht nur die Feind:innen, sondern vor allem Deine Todesangst bekämpfen.

Komm Dir bei der Detektivarbeit wie ein Genie vor

Abseits der Kämpfe bist Du in Alan Wake 2 die meiste Zeit damit beschäftigt, Fälle aufzuklären. Das heißt, Du sammelst Beweise, fügst sie im Büro zu einem sinnvollen Puzzle zusammen und leitest daraus die nächsten Ermittlungsschritte ab. Das Spiel erwartet hierbei keine großen Kombinationsfähigkeiten von Dir. Die Ermittlung ist mehr so ein Vibe-Ding – spielerisch findet hier streng genommen nur eine Katalogisierung von offensichtlichen Zusammenhängen statt.

Du sollst Dich cool und clever fühlen, ohne dabei wirklich coole oder clevere Dinge zu tun. Ein Beispiel: Du untersuchst einen Tatort und eine Leiche. Anschließend platzierst Du am Brett alle Hinweise zur Leiche beim Stapel „Leiche“. Die roten Fäden verbinden alles, fertig. Und da sich das cool genug anfühlt und an sich nur Beiwerk ist, fragen wir uns gar nicht, ob hier auch mehr drin gewesen wäre. Und wenn Du nicht Fälle aufklärst, musst Du einen Gegenstand finden oder ein einfaches Rätsel lösen, um weiterzukommen. Die Atmosphäre ist hier wichtiger als der Inhalt.

Alan Wake sitzt an einem Schreibtisch und schaut konzentriert

Alan übernimmt das Grübeln für Dich. Du schaust Dir das Spektakel an. — Bild: Remedy Entertainment

Die Atmosphäre: Ein unlösbares Rätsel, eine ungreifbare Instanz

Dank der messerscharfen Grafik, der Dunkelheit, die Dich wie ein Lebewesen jagt, und den vielen Details vergisst Du bei Alan Wake 2 regelmäßig, dass Du eigentlich nur ein Videospiel spielst. Wie dieser Eindruck unter der Oberfläche genau zustande kommt, ist mit wenigen Worten nur sehr schwierig zu sagen.

Entwickler Remedy packt die gesamte Trickkiste aus: Kameraführung, Inszenierung, aus dem Nichts preschende Actionszenen, die sich mit ruhigen Erkundungspassagen vereinen. Plötzlich hört das Spiel auf und ein Film mit realen Schauspieler:innen beginnt. Das Licht reißt Hoffnung in die Dunkelheit und die Dunkelheit ertrinkt alles in sich. Spiel es selbst, mehr können wir nicht sagen.

Saga Anderson läuft durch einen Waldabschnitt, wo das Licht durch die Äste fällt

Grafik zum Anfassen: Lichteinfall war noch nie so schön. — Bild: Remedy Entertainment

Alan Wake 2 in der Kritik: Unser Fazit

Generell haben wir das Gefühl, dass Fortsetzungen im Grunde nur die Verpflichtung haben, die Stärken des Vorgängers auszubauen und die Schwächen zu verringern. Das ist es aber nicht, was Alan Wake 2 getan hat. Wir finden: Nachdem in Teil 1 das Gameplay die Story stark zurückgehalten hat, arbeiten beide Ebenen nun perfekt zusammen.

Das Gameplay ist die Straße, die durch den Albtraum führt. Du denkst bei dieser Nahtlosigkeit und dieser Immersion, Du würdest einen Horrorfilm der nächsten Generation schauen. Aber dabei ist es ein Spiel. Du bist dem Horror viel näher als sonst. Da gibt es keinen Bildschirm oder Gitter, das euch mehr trennt. Ihr seid jetzt zusammen. Im Wahnsinn vereint.

Alan Wake 2
Plattformen: PlayStation 5, Xbox Series, PC
Release-Datum: 27. Oktober 2023
Kosten: 49,99 Euro
Publisher: Epic Games Publishing
Entwicklerstudio: Remedy Entertainment

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© Vodafone GmbH ⁄ Michael Sonntag
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