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«Alan Wake 2»: Der Horror-Genremix ist zurück

Was ist, wenn die Horror-Geschichten eines Schriftstellers Realität werden? Das kann man im neuesten Game des Entwicklers Remedy erleben, das zwischen spannend, gruselig und schräg changiert.
«Alan Wake 2»
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«Alan Wake 2»

Vor mehr als einem Jahrzehnt überraschte das finnische Entwicklerstudio Remedy mit seinem Horror-Abenteuer «Alan Wake» die Videospielewelt. Der spannende Mix, der sowohl an Stephen-King-Romane als auch an die Serie «Twin Peaks» erinnerte, entwickelte sich zum regelrechten Kult. Nun gibt es mit «Alan Wake 2» die von Fans herbeigesehnte Fortsetzung, ein großer Genremix, der vor Kreativität strotzt.

Die FBI-Agenten Saga Anderson und Alex Casey landen bei den Ermittlungen zu einer grausamen Ritualmordserie im kleinen, biederen Städtchen Bright Falls, irgendwo im Mittleren Westen der USA. Dort können traumhafte Wälder und idyllische Sonnenaufgänge nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein böser Kult betrieben wird und Menschen verschwinden.

Als dann der lange verschollene Bestsellerautor Alan Wake wieder auftaucht, stehen die FBI-Agenten vor einem neuen Rätsel. Wer oder was hier real ist oder nur der Feder des geheimnisvollen Schriftstellers entsprungen, bleibt bis zum Ende unklar.

Ein Game, das nur schwer zu fassen ist

Auch spielerisch ist «Alan Wake 2» schwer zu fassen. Es ist ein Horror-Abenteuer, in dem die Spieler und Spielerinnen wie in einem Third-Person-Shooter besessene Dorfbewohner und Monster ins Visier nehmen, es ist ein Detektiv-Spiel, aber es ist gleichzeitig auch ein Erkundungsspiel, bei dem jedes Detail wichtig ist, um die Wendungen der Geschichte zu verstehen.

Stilistisch wagt sich Remedy daran, Filmsequenzen à la «Shining», verrückte Musical-Szenen und dröhnende Heavy-Metal-Musik einzustreuen. Fans des Entwicklungsstudios werden dazu noch etlichen Verweisen auf frühere Remedy-Spiele wie «Control» oder «Max Payne» begegnen.

Kann so ein schräger Genre- und Stilmix überhaupt funktionieren? Und ob! Spielerisch wechselt die Geschichte zwischen den Erzählebenen: Eben erkunden die Spielerinnen und Spieler noch als Saga und Alex das nur scheinbar idyllische Bright Falls, dann sind sie schon wieder in die Rolle des Autors Alan Wake geschlüpft und schleichen durch ein gespenstisches New York.

Die Entwickler haben sich viel Originelles einfallen lassen, um für Abwechslung zu sorgen. Für Saga und Alex geht es zunächst nur ums Überleben: Gegner tauchen aus dem Nichts auf und müssen gezielt ausgeschaltet werden.

Gelähmt durch den Strahl einer Taschenlampe

Wie schon im ersten «Alan Wake»-Teil spielt Licht eine wichtige Rolle im Spiel: Trifft etwa der Strahl einer Taschenlampe den Feind, wird er gelähmt und verschafft den Spielern ein wenig Luft. Die Waffen müssen aber meist erst einmal entdeckt werden und die Munition ist spätestens ab dem mittleren von drei Schwierigkeitsgraden knapp bemessen.

Wer hier einfach wahllos drauflos schießt, steht dem Bösen bald hilflos gegenüber. Da ist es dann gleich, dass sich die Gegnertypen kaum abwechseln. Immerhin hat Saga besondere Fähigkeiten: Sie kann sich in ihren «Gedankenraum» zurückziehen, um dort Beweise auf einer Pinnwand zu sortieren oder Profile Verdächtiger anzulegen, um der Lösung des Geheimnisses von Bright Falls näher zu kommen.

Alan Wake ist als Charakter hingegen ganz der Romanautor. Er findet Plot Points, die ihn zu neuen Handlungssträngen inspirieren. Kommt er einmal nicht weiter, schreibt er die Handlung einfach um und plötzlich taucht etwa ein Weg aus dem Nichts auf. Aber Vorsicht: Manchmal holt er so auch neue Gegner herbei.

Außerdem kann Alan durch ein magisches Artefakt Lichter an- und ausschalten, die erneut die Umgebung verändern. Zugegeben: Das klingt ziemlich verwirrend, aber die Spielerinnen und Spieler werden ausreichend langsam an diese Möglichkeiten herangeführt.

Ist das alles bedeutungsschwer oder heiße Luft?

Also: Was genau ist «Alan Wake 2», das einem immer eine Deutungsebene nach der nächsten vorsetzt? Ist es blutiges Horror-Abenteuer oder ein Auseinandersetzen mit dem Wesen künstlerischer Kreativität? Ein Psychothriller oder ein wildes Heavy-Metal-Musical? Oder doch nur eine Ansammlung scheinbar bedeutungsschwerer Details, die sich am Ende als heiße Luft entpuppt?

Am Ende des rund 20-stündigen Abenteuers steht ein origineller wie eigenwilliger Videospiel-Blockbuster, der mit den Erwartungen spielt. Schräg und unangepasst kennt man sonst nur von kleinen, unabhängigen Spielproduktionen. «Alan Wake 2» zeigt, dass auch große Entwicklungsstudios ihre Kreativität ausleben können. Es ist ein Spiel, das überrascht, verwirrt und sprachlos macht.

Und Remedy hat schon einen Fahrplan, wie das weitergehen könnte: 2024 soll die Erweiterung «Night Springs» erscheinen, die stilistisch an die bekannte TV-Serie «Twilight Zone» angelehnt sein soll. Eine zweite Erweiterung namens «The Lakehouse» ist ebenfalls fest geplant, hat aber noch keinen Veröffentlichungszeitraum.

«Alan Wake 2», als Download erschienen für PC (exklusiv im Epic Store), PS5 und Xbos Series. Es kostet rund 50 Euro. USK ab 18.

© dpa ⁄ Andreas Müller, dpa
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