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Thüringen wächst um die Einwohnerzahl einer Kleinstadt

Ein «Meer der Zahlen» nennt Innenminister Maier das statistische Jahrbuch. Das für 2023 liegt jetzt vor - und zeigt einen neuen Trend bei der Bevölkerungsentwicklung.
Bevölkerung
Figuren von Menschen in verschiedenem Alter sind auf Fensterscheiben aufgeklebt. © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die Bevölkerung in Thüringen ist erstmals seit Jahren deutlich gewachsen - vor allem durch die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Das geht aus Zahlen des Statistischen Jahrbuchs hervor, die am Montag in Erfurt vorgelegt wurden. Im vergangenen Jahr lebten fast 18.000 Menschen mehr in Thüringen, sagte Innenminister Georg Maier (SPD). «Das ist schon eine ordentliche Kleinstadt, die dazu gekommen ist.»

Bisher Bevölkerungsrückgang - mit einer Ausnahme

Thüringen hatte Ende 2022 nach Angaben des Präsidenten des Statistischen Landesamtes, Holger Poppenhäger, rund 2,13 Millionen Einwohner. In den vergangenen Jahren war die Bevölkerung geschrumpft, vor allem in den ländlichen Regionen. Zuletzt habe es einen Zuwachs von einigen Tausend Menschen im Jahr 2015 gegeben, als viele Geflüchtete im Freistaat ankamen. Mit Ausnahme von 2015, 2022 und dem ersten Halbjahr 2023 mit einem Einwohnerplus von knapp 7000 sei die Bevölkerungsentwicklung in Thüringen seit der Wiedervereinigung 1990 rückläufig gewesen, sagte Poppenhäger.

Täglich werden 39 Babys geboren

Der Bevölkerungszuwachs resultiere vor allem aus der Zuwanderung, aber nicht nur, sagte Maier. Auch die Differenz der Sterbefälle und der Geburten sei etwas geringer geworden, obwohl immer noch mehr Menschen sterben als geboren werden. Laut Landesamt starben im vergangenen Jahr im Schnitt an jedem Tag 90 Menschen, 39 Babys kamen zur Welt.

Allein diese Zahlen machten deutlich, wie sehr Thüringen auf Zuwanderung angewiesen sei, sagte der Innenminister. Der Ausländeranteil im Freistaat liege bei 7,5 Prozent, 5,8 Prozent habe er 2021 betragen. Damit verbunden seien auch enorme Herausforderungen und Probleme, sagte Maier. «Die Menschen aus der Ukraine müssen integriert und in Arbeit gebracht werden.»

Dazu seien Barrieren abzubauen. Deutschkurse seien wichtig, aber in vielen Betrieben laufe die Verständigung bereits mehrsprachig, was eine Arbeitsaufnahme ermöglichen sollte. «Wir wollen, dass vor allem junge Leute hier bei uns eine Zukunft haben.» Das sei aber nur möglich, wenn das gesellschaftliche Klima weltoffen sei, sich Menschen aufgenommen fühlten. Maier verwies ohne konkret zu werden auf Parteien, die gegen die Aufnahme von Migranten Stimmung machten. «Diese Parteien zerstören die Zukunft Thüringens.»

Lebensmittelpreise um ein Drittel gestiegen

Das Jahrbuch des Landesamtes bietet nach den Worten von Maier eine «Reise durch das Meer der Zahlen» - darunter zur Preisentwicklung, die viele Menschen beschäftigt. Danach sind die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke seit 2020 in Thüringen um etwa ein Drittel gestiegen. 2023 habe sich die Dynamik das Preisauftriebs abgeschwächt. Das gelte auch für die Preise für Wohnen, Wasser und Energie, die nach den Berechnungen der Statistiker seit 2020 um 13,6 Prozentpunkte anzogen. Inzwischen sei die Situation so, dass vereinbarte Lohnsteigerungen bei den Menschen auch wieder für mehr Geld in den Taschen sorgten, sagte Maier.

Einige Beispiele aus der Welt der Zahlen: Im Schnitt werden pro Tag in Thüringen 23 Hochzeiten gefeiert - 9 Paare lassen sich scheiden. Täglich kommen rund 8600 Gäste in Hotels, Pensionen oder Campingplätzen an, die Thüringer produzieren 2653 Tonnen Haushaltsmüll. Außerdem werden an einem Tag im Durchschnitt 36 Männer von Gerichten verurteilt, aber nur 8 Frauen - und die Industrie erwirtschaftet 115 Millionen Euro Umsatz, ermittelten die Statistiker.

© dpa
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