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Ärzte und Apotheker warnen vor Versorgungsproblemen

In Sachsen-Anhalt müssen sich viele Patienten auf längere Wartezeiten in Praxen einstellen. Besonders bei den Zahnärzten zeichnet sich eine dramatische Situation ab. Auch der Apothekerverband schlägt Alarm.
Arzt
Ein Arzt trägt ein Stethoskop um den Hals. © Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Vertreter von Ärzten und Apotheken in Sachsen-Anhalt beklagen gravierende Personalprobleme und warnen vor einer Gefährdung der Gesundheitsversorgung. «Ich schätze die Situation als sehr dramatisch ein», sagte die stellvertretende Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, Dorit Richter, am Mittwoch in Magdeburg. Im vergangenen Jahr hätten 55 Zahnarztpraxen ohne eine Nachfolge geschlossen. Die Folgen seien vollere Wartezimmer und generell längere Wartezeiten bei der Terminvergabe, so Richter. In allen Regionen des Landes sei ein Zahnärztemangel absehbar.

Den Angaben zufolge gibt es in Sachsen-Anhalt erstmals weniger als 1500 Vertragszahnärzte. 40 Prozent der Behandlerinnen und Behandler seien 60 Jahre alt oder älter, sagte Richter. Nötig sei eine Landeszahnarztquote bei der Vergabe von Studienplätzen, aber auch darüber hinaus müssten Bund und Land weitere Lösungen aufzeigen. «Wenn wir da nicht schnellstmöglich eine Lösung finden, wird das im Desaster enden», sagte Richter.

Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten spitzt sich auch in anderen Bereichen zu. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der berufstätigen Mediziner im Land insgesamt zwar leicht auf 9985, 2022 waren es noch 9824 gewesen. Doch man dürfe nicht nur auf die Zahl der Köpfe schauen, sagte der Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Uwe Ebmeyer. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen arbeiteten in Teilzeit. Zudem kritisierten die Verbände die aus ihrer Sicht zu hohen bürokratischen Anforderungen.

Die Belastungen summierten sich, betonte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztliche Vereinigung, Jörg Böhme. Aktuell fehlten Ärzte und Psychotherapeuten für 310 unbesetzte Stellen.

Auch die Apotheker beklagen fehlenden Nachwuchs. Aktuell gibt es 560 Apotheken im Land, 2011 waren es noch 619. «Die Schließungen betreffen alle Regionen», sagte der Präsident der Apothekerkammer, Jens-Andreas Münch. Die Wege für die Menschen würden immer weiter. «Wir brauchen eine Stärkung der Apotheken vor Ort.»

Der Landesapothekerverband bemängelte zudem, dass die Vergütung der Apotheken seit 2013 nicht angepasst worden sei. «Das muss sich nun umgehend ändern, wenn die sichere Patientenversorgung aufrecht erhalten bleiben soll», sagte Vorsitzender Mathias Arnold. Er betonte ebenfalls: «Wir brauchen mehr Apotheker.»

© dpa
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