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Kommt der Strukturwandel voran?: Wissenschaftler diskutieren

Der Beschluss zum Kohleausstieg ist drei Jahre alt. Was hat sich seitdem getan im Strukturwandel in den Revieren? Wissenschaftler ziehen auf einer Tagung Bilanz und haben eine klare Botschaft an die Politik.
Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Blick über den Campus mit mehreren Gebäuden der Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. © Patrick Pleul/dpa

Wissenschaftler sehen den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren auf gutem Weg, fordern vor dem Hintergrund des zunehmenden Alterns der Bevölkerung aber ein Umdenken der Politik. «Der demografische Wandel ist in den Revieren ein echter Gamechanger», sagte Stefan Zundel, Professor für Volkswirtschaft an der BTU Cottbus-Senftenberg, am Freitag. Es gehe nicht mehr darum, mehr Arbeitsplätze in die Regionen zu bringen.

«Jetzt geht es darum, qualifiziert besetzen zu können und Personal in der Region zu halten», erklärte Zundel. An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zogen Wissenschaftler drei Jahre nach dem Beschluss zum Kohleausstieg Bilanz und diskutierten über Perspektiven für die Braunkohlereviere.

Wie weit ist der Wandel in den Revieren nach drei Jahren? «Wenn der Strukturwandel ein Marathon ist, haben wir etwa sechs Kilometer hinter uns», beschrieb Forscher Johannes Staemmler, auch Leiter des Referats Strukturwandel der BTU Cottbus-Senftenberg.

Die Politik müsse sich endlich eine «Raumbrille» aufsetzen und überlegen, wie die einzelnen Regionen attraktiv entwickelt werden können, sagte Anika Noack vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung der dpa. Fachkräftegewinnung sei ein wichtiges Thema, hinzu kämen aber attraktive Lebensbedingungen wie eine digitale und soziale Infrastruktur, damit Menschen in die Regionen kämen.

Bei der Tagung ging es auch um die Akzeptanz des Strukturwandels in den Revieren. Nach Ansicht von Mirko Titze vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) müssen Förderprozesse besser dokumentiert werden. Es sei wichtig, den Fluss von Fördergeldern nachvollziehbar zu machen - etwa wo sie ausgegeben werden und was mit ihnen passiert.

Die Wissenschaftler sehen zudem auch eine gewisse «Transformationsmüdigkeit» in der Bevölkerung der betroffenen Braunkohleregionen wie etwa der Lausitz. Die Akzeptanz im Strukturwandel hänge nicht immer an Großprojekten, sagte Anika Noack vom Bundesinstitut für Raumforschung. Kleinere Vorhaben vor Ort hätten eine konkrete Wirkung und schafften Bindung an die Bürger.

Nach Ansicht von Wissenschaftler Titze vom Leibniz-Institut Halle sei innerhalb einer kurzen Zeit sehr viel Geld in die Hand genommen worden, das eröffne Chancen. Das sollte auch der Letzte in der Lausitz als positiv betrachten, machte er deutlich. «Zu verteufeln, was mit soviel Aufbruchstimmung eigentlich verknüpft sein kann, finde ich fehl am Platze.»

© dpa
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