Laut Urteil hatte der 57-Jährige systematisch das Vertrauen, das die psychisch labilen Jungen zu ihm aufgebaut hätten, für sexuelle Handlungen ausgenutzt. Die Übergriffe an den ihm anvertrauten Kindern, die zu Beginn der Taten zwischen elf und 13 Jahre alt waren, fanden im Betreuungszimmer der Schule und in der Privatwohnung des Lehrers statt. Dabei hatte er ihnen teilweise Geld oder Geschenke wie WM-Trikots der Fußball-Nationalmannschaft versprochen oder sie mit Alkohol gefügig gemacht.
«Ich hoffe, Sie haben mitbekommen, was Sie mit dem Ausleben ihrer dunklen Seite angerichtet haben», sagte der Vorsitzende Richter. Das erste Missbrauchsopfer fand erst viele Jahre später - im Juni 2021 - den Mut, seinen Lehrer anzuzeigen. Bei einer Durchsuchung von dessen Wohnung wurden kinderpornografische Fotos und Videos gefunden, die der Angeklagte unter anderem beim Duschen nach dem Sport gemacht hatte. Die Schule hat dem Pädagogen nach Bekanntwerden der Vorwürfe sofort gekündigt.
Der Prozess hatte bereits im Oktober 2023 begonnen, musste aber ausgesetzt werden, nachdem sich die «geständige Einlassung», die der Angeklagten angekündigt hatte, nicht mit dem Anklagevorwurf deckte. Da sich der 31-jährige Zeuge - der zunächst nicht geladen war - damals auf Weltreise befand, musste das Gericht auf seine Rückkehr warten.
Redaktionshinweis: Hinweis: Im zweiten Satz wurde eine Jahreszahl berichtigt: 2003 statt 2006