Sänger Isaak, Deutschlands Vertreter beim Eurovision Song Contest (ESC), hängt nicht unbedingt an seinem Wohnort Espelkamp in Ostwestfalen. Wegen der Nähe zur Familie aber geht der Vater von zwei Söhnen davon aus, dass er auch in Zukunft in der Gegend wohnen bleibe.
Der Deutschen Presse-Agentur sagte der 29-Jährige («Always On The Run»), ihm liege das Ländliche eher: «Weil ich das Nachhausekommen brauche.» Er habe ein Fokusproblem. Mit zu vielen Optionen könne er nicht gut umgehen. «Mich überfordert das allein schon, wenn ich beispielsweise in den Supermarkt gehe und mir einen Käse kaufen will und ich da 50 verschiedene Käsesorten habe, dann drehe ich am Rad.»
Wenn er nach Berlin ziehen würde, müsste er sich wohl nach einem Jahr selbst in die geschlossene Psychiatrie einweisen, sagte der 29-Jährige. Er wäre zwar ein Jahr lang extrem produktiv, weil es auf so engem Raum in Berlin so viele Möglichkeiten gebe.
In Berlin ist immer was los
«Du könntest auf irgendwelche Partys gehen, auf irgendwelche Konzerte. Du könntest jeden Tag mit irgendwem Musik machen und das macht ja auch Spaß», sagte der ESC-Teilnehmer. Aber dann würde der komplette Zusammenbruch wegen absoluter Überforderung folgen. Er würde keine Ahnung mehr haben, wo vorn und hinten ist.
Da die Musik Beruf und Leidenschaft sei, «fällt es mir oft schwer, da irgendwie eine Grenze zu ziehen». Auf dem Land sei das anders. Die Menschen um ihn herum haben kaum irgendetwas mit Musik zu tun. «Da schaffe ich es einfach, mir Pausen einzuräumen. Und so komme ich auch überhaupt mal zur Ruhe.»
Schweden ist zum siebten Mal Gastgeberland des internationalen Musikwettbewerbs. Am 7. und 9. Mai finden die beiden Halbfinals statt, am 11. Mai das Finale. Beim ersten Halbfinale hat auch Isaak einen Auftritt, jedoch außerhalb des Wettbewerbs. Denn Deutschland ist als eines der Big-Five-Länder schon für das Finale qualifiziert.