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Auch Kreis Höxter will keinen Nationalpark

Ein zweiter Nationalpark in NRW rückt in immer weitere Ferne. Im Kreis Höxter hat jetzt ein Bürgerentscheid für Klarheit gesorgt. Das Umweltministerium gibt die Hoffnung aber nicht auf.
Nationalpark Eifel
Ein Ranger steht im Nationalpark Eifel auf der Dreiborner Höhe. © Oliver Berg/dpa

In Nordrhein-Westfalen hat eine weitere Region entschieden, keinen neuen Nationalpark bei sich haben zu wollen. Bei einem Bürgerentscheid im Kreis Höxter votierte eine deutliche Mehrheit gegen einen Nationalpark in der Egge, wie die Kreisverwaltung am Freitag mitteilte. Demnach stimmten 66,3 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mit Nein. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,6 Prozent.

Die schwarz-grüne Landesregierung hatte im vergangenen Jahr sechs Regionen benannt, die geeignet für einen zweiten Nationalpark sein könnten. Doch in allen Regionen lehnten politische Gremien diese Idee erst einmal ab.

Auch im Kreis Paderborn waren die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, über den Nationalpark in der Egge abzustimmen. Am Dienstag will die Kreisverwaltung das Ergebnis bekanntgeben. Im Kreis Kleve ist noch offen, ob es auch dort einen Bürgerentscheid geben wird. Bislang gibt es in NRW einen Nationalpark in der Eifel.

«Der Souverän hat entschieden. Das Mehrheitsvotum ist für uns alle bindend», erklärte Höxters Landrat Michael Stickeln (CDU). Der Bürgerentscheid habe den bereits bestehenden Kreistagsbeschluss vom Oktober 2023 klar bestätigt.

Ministerium: Die Entscheidung ist zu respektieren

Das Umweltministerium äußerte sich am Freitag auf Anfrage zurückhaltend. Selten zuvor sei in Nordrhein-Westfalen so viel und intensiv über Natur- und Artenschutz diskutiert worden wie in den letzten Monaten. «Dass sich die Menschen im Kreis Höxter jetzt gegen eine Bewerbung um einen Nationalpark ausgesprochen haben, gehört zu demokratischen Willensbildungen dazu und ist zu respektieren», hieß es in einer Stellungnahme.

Zur Abstimmung stand, ob der Kreis Höxter beim Umweltministerium NRW einen Antrag für die Einrichtung eines Nationalparks auf den landeseigenen Flächen der Eggeregion stellen soll. Als Antwort konnte nur «Ja» oder «Nein» angekreuzt werden.

Landrat: Hohe Beteiligung ein starkes Zeichen für Demokratie

Stickeln sprach von einer hohen Beteiligung, die ein starkes Zeichen für die Demokratie setze. «Dies zeigt, wie wichtig es den Bürgerinnen und Bürgern bei uns im Kreis Höxter war, mit ihrer Stimme Einfluss zu nehmen.» Das leidenschaftliche Ringen um das Pro und Contra habe die Wogen in der politischen Debatte teilweise hochschlagen lassen. «Das Ergebnis weist uns den Weg, gemeinsam nach vorne zu blicken und mit dem klaren Mehrheitsvotum die Zukunft des Kreises Höxter weiter zu gestalten», so Stickeln weiter.

Die Umweltschutzorganisation Nabu NRW äußerte sich enttäuscht über das Votum und sprach von einer «vertanen Chance für mehr Natur- und Klimaschutz». Damit sei zwar eine weitere Nationalparkplanung im Kreis Höxter ausgeschlossen, ein zweiter Nationalpark Egge in der Region sei aber weiterhin möglich. «Wir hoffen nun auf das Ergebnis des Bürgerentscheids in Paderborn. Sollte dies positiv ausfallen, muss die Landesregierung zügig weitere Schritte unternehmen, um noch in dieser Legislaturperiode einen zweiten Nationalpark in NRW zu etablieren», erklärte der stellvertretende Nabu-Landesvorsitzende Lukas Stemper laut einer Mitteilung.

FDP-Abgeordneter: Ein guter Tag für OWL

Der FDP-Landtagsabgeordnete Marc Lürbke aus Paderborn äußerte sich erfreut über das Ergebnis. «Das ist ein guter Tag für Ostwestfalen-Lippe, für unsere Forst- und Landwirtschaft und für den Naturschutz», erklärte er in einer Mitteilung. «Die Entscheidung aus Höxter ist glasklar und das Ende der grünen Träume von noch mehr Stellen in der Umweltbürokratie.»

Vor allem Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) wirbt seit Monaten vehement für einen zweiten Nationalpark im Land. In einem solchen Gebiet genießt die Natur größtmöglichen Schutz. Kritiker hingegen fürchten durch einen Nationalpark Einschränkungen für die örtliche Wirtschaft. Die Landesregierung hatte bereits betont, dass sie keiner Region einen Nationalpark aufzwingen werde. «Das Bewerbungsverfahren für einen zweiten Nationalpark steht interessierten Regionen weiterhin offen», betonte das Ministerium am Freitag.

© dpa
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