So baut Vodafone sein 5G-Netz mit Hilfe intelligenter Lösungen wie Litfaßsäulen aus. Außerdem werden temporäre Zusatzkapazitäten freigeschaltet, die z.B. auch bei der Düsseldorfer Rheinkirmes oder beim Münchner Oktoberfest zum Einsatz kommen.
5G-Litfaßsäulen für Düsseldorf
Am 6. Juni 2024, also exakt acht Tage vor Beginn der Fußball-EM in Deutschland, nahm Vodafone die 100. Litfaßsäule für sein schnelles 5G Mobilfunk-Netz in Düsseldorf in Betrieb. Gleichzeitig zog der Netzbetreiber eine positive Zwischenbilanz seines bundesweiten Pilotprojektes.
„Die seit Jahrzehnten zum Stadtbild gehörenden Litfaßsäulen in Düsseldorf erleben eine technische Renaissance. Das Pilotprojekt zeigt, wie existierende Strukturen modernisiert und das Mobilfunknetz platzsparend ausgebaut werden kann“, so Stephan Schneider, Leiter Politische Kommunikation NRW bei Vodafone.
Nicht umsonst wurde die 100. Vodafone-5G-Litfaßsäule am Parkplatz P2 vor der Düsseldorfer Arena aufgebaut. Schließlich ist das Stadion der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt neben Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Dortmund, Leipzig, Gelsenkirchen, Stuttgart und Köln einer der Austragungsorte der Fußball-EM.
Positive Bilanz
Weitere 50 Litfaßsäulen mit integrierter 5G-Basisstation sollen laut Vodafone in den nächsten zwei Jahren hinzukommen. Zum einen sorgt das für einen noch besseren 5G-Empfang sowie höhere Netzstabilität. Zum anderen fallen die oftmals lange andauernden Genehmigungsverfahren für neue Mobilfunkstandorte weg.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat zwar mit einer Änderung der Landesbauordnung im Jahr 2021 für eine Verkürzung der Genehmigungsverfahren gesorgt, doch gerade neue innerstädtische Standorte auf Gebäudedächern sind nach Angaben von Vodafone äußerst schwer zu finden.
Schwierigkeiten bei innerstädtischer Versorgung
Welch wichtige Rolle die Litfaßsäulen bei der 5G-Versorgung spielen, zeigen die Zahlen. Der Anteil der Säulen ist mit 100 im Verhältnis zur Gesamtmenge der Mobilfunkstandorte recht groß, denn aktuell betreibt Vodafone insgesamt 346 Mobilfunkstationen in Düsseldorf.
Die verbauten 5G-Antennen, die in Kooperation mit Ericsson aufgebaut wurden, bedienen jeweils einen Radius von etwa 400 Metern rund um jede Litfaßsäule mit schnellem Netz. Im Durchschnitt gibt es bisher täglich knapp 6.000 Verbindungen pro Säule mit 5G-fähigen Smartphones und jede Woche fließen durchschnittlich etwa 200 Gigabyte an Daten pro Säule durch das 5G-Netz von Vodafone – Tendenz steigend.
Netzausbau zur Fußball-EM
Das Litfaßsäulen-Projekt in Düsseldorf ist indes nur ein kleiner Teil der Baumaßnahmen, die Vodafone speziell für die Fußball-EM ergriffen hat. Nach Angaben des Konzerns gibt es bundesweit 650 solcher Baumaßnahmen, die speziell auf die Versorgung der Fußballfans abzielen.
Das Vodafone-Netz wird insbesondere in den Stadien, aber auf den Zufuhrstrecken verstärkt. In Düsseldorf haben also auch die Fans der Fortuna künftig besseren 5G-Empfang, wenn sie mit der U-Bahn-Linie U78 zur Arena fahren. Auch auf den Parkplätzen am Stadion und in der Innenstadt, wo sich derzeit die Fanmeilen befinden, wird die Versorgung dauerhaft verstärkt.
Temporäre Verstärkung der Netze
Neben den dauerhaften Maßnahmen, von denen insbesondere die Gastronomie und Hotellerie der Stadt Düsseldorf profitieren dürfte, hat Vodafone auch temporäre Lösungen im Köcher. Da das Ticketing während der EM größtenteils online erfolgen soll, setzt Vodafone genau wie die beiden anderen deutschen Netzbetreiber am und im Stadion zusätzlich mobile Basisstationen ein. Diese sogenannten Mobile Radio Trailer (MRT) benötigen lediglich einen entsprechenden Stellplatz und eine Stromanbindung.
Die Fußball-EM dauert ja noch bis 14. Juli. Zwei Tage vorher beginnt in Düsseldorf die neuntägige Rheinkirmes, die im letzten Jahr rund 4,1 Millionen Besucher anzog. Die Kirmes findet allerdings nicht direkt in der Innenstadt, sondern auf den Wiesen am gegenüberliegenden Rheinufer statt. Nach Angaben der Stadt sollen zur Rheinkirmes neun temporäre Funkmasten aufgestellt werden. Wegen der Fußball-EM wurde der Aufbau auf Ende Mai vorgezogen.
Für zwei Masten, die nach Angaben der Stadt von Vodafone aufgestellt werden, wurde von der Unteren Naturschutzbehörde bereits eine naturschutzrechtliche Befreiung ausgesprochen. Insgesamt verfügt Vodafone nach eigenen Worten über rund 200 mobile Funkmasten, die bei Großereignissen wie der Rheinkirmes oder dem Oktoberfest in München eingesetzt werden.