Verurteilter Pfarrer bekommt auch nach Kirchenrecht Strafe
Ein vom Amtsgericht Osnabrück wegen des Besitzes von mehr als 6000 kinderpornografischen Bildern verurteilter früherer katholischer Pfarrer hat auch nach Kirchenrecht eine Strafe erhalten. Ein Kirchengericht habe entschieden, dass der Priester 10.000 Euro an eine Organisation der Jugendhilfe zahlen müsse, teilte das Bistum Osnabrück am Mittwoch mit. Zudem müsse der Mann seine begonnene Psychotherapie fortführen und geistliche Begleitung wahrnehmen. Der Priester bleibe von allen kirchlichen Aufgaben freigestellt.
Das Amtsgericht Osnabrück hatte den Priester im Oktober 2022 zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und zur Zahlung von 10.000 Euro an den Kinderschutzbund verurteilt. Das Gericht machte dem damals 58 Jahre alten Geistlichen die Auflagen, sich durch eine Männerberatungsstelle betreuen zu lassen und sich in eine Psychotherapie zu begeben.
Bei dem früheren Pfarrer einer Osnabrücker Kirchengemeinde waren die Dateien mit Abbildungen von sexuellem Missbrauch an Kindern auf diversen Geräten gefunden worden. Das Bekanntwerden der Taten hatte in der Gemeinde und darüber hinaus große Bestürzung ausgelöst. Der Geistliche ist seit Bekanntwerden des Falles nicht mehr im Dienst.