Ungeachtet der jüngsten Ergebniskrise hat Eintracht Frankfurts Coach Dino Toppmöller kein bisschen Freude an seinem ersten Cheftrainerposten in der Fußball-Bundesliga verloren. Im Gegenteil. «Es war auf jeden Fall sehr herausfordernd, macht mir auch sehr viel Spaß», sagte der 43 Jahre alte Ex-Spieler nach einem halben Jahr beim hessischen Club vor der letzten Partie vor der Winterpause am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach. «Ich bin gerne hier und habe Lust, lange hierzubleiben.»
Trotz wettbewerbsübergreifend sechs Niederlagen in zuletzt sieben Spielen, sieht er den Tabellenachten «auf einem guten Weg» unterwegs, «auch, wenn die letzten Ergebnisse es nicht so widerspiegeln». Insgesamt hat die Eintracht nach 15 Spielen 21 Punkte und sechs weniger als vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Außerdem ist sie im DFB-Pokal ausgeschieden, überwintert aber in der Conference League. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale ist der belgische Topclub Royale Union Saint-Gilloise nächster Gegner.
Ein Grund für den Durchhänger ist, dass die Begegnung gegen Gladbach das 27. Pflichtspiel seit Saisonstart sein wird. «Der eine oder andere Spieler ist etwas überspielt, das ist menschlich», sagte Toppmöller. «Doch da ist noch etwas drin im Tank.» Abgesehen von dem bisher kräftezehrenden Programm gibt es bei einer Reihe von Spielern auch erhebliche Formschwankungen und bei dem einen oder anderen in der zweiten Reihe auch Zweifel an der Qualität.
Um an den europäischen Plätzen dranzubleiben, streben die Frankfurter nach einem Erfolg vor Weihnachten. «Uns ist wichtig, mit einem guten Gefühl in die kurze Winterpause zu gehen», betonte Toppmöller. «Auf der anderen Seite steht natürlich ein guter Gegner. Dennoch ist es unser Anspruch, zu gewinnen.» Die Gladbacher liegt mit vier Punkten Rückstand auf Platz elf.
Eintracht-Sportchef Markus Krösche weiß um die Defizite und die Notwendigkeit, den Kader im Winter zu verstärken. Der niederländische Mittelfeld- und Nationalspieler Donny van de Beek von Manchester United soll am Dienstag bereits zum Medizincheck angereist sein. Ein weiterer Kandidat ist Stürmer Rafiu Durosini (Viktoria Pilsen). Außerdem wird noch über zwei weitere Verpflichtungen spekuliert, die sofort auf hohem Level loslegen können. «Natürlich macht es Sinn, dass sie uns qualitativ besser machen», meinte Toppmöller. Schließlich muss Frankfurt die Leistungsträger Farès Chaïbi (Algerien), Omar Marmoush (Ägypten) und Ellyes Skhiri (Tunesien) von Anfang Januar an für den Afrika-Cup abstellen.
Zumindest gegen die Borussia wird nach einer Erkrankung und Gelb-Sperre Torjäger Marmoush in die Startelf zurückkehren. Auch Skhiri und Philipp Max sind wieder Kandidaten für die Anfangsformation. Zuversichtlich ist Toppmöller, dass auch Abwehrchef Robin Koch spielen kann. Er musste angeschlagen im Spiel bei Bayer 04 Leverkusen (0:3) vorzeitig ausgewechselt werden.