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Kugelstoßerin Ogunleye deutsche Meisterin

Nach drei Titeln in Serie war Sara Gambetta nicht mehr im Feld der Kugelstoßerinnen dabei. Deutschlands Beste kürt sich erstmals draußen zur Meisterin.
Yemisi Ogunleye
Wurde nach ihrem Titel in der Halle nun auch draußen deutsche Meisterin: Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye. © Swen Pförtner/dpa

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye ist neue deutsche Meisterin. Die 25-Jährige holte sich in Braunschweig nach dem Sieg in der Halle erstmals auch draußen den Titel. Die Mannheimerin gewann mit 19,25 Metern vor Katharina Maisch. Die Sportlerin vom LV 90 Erzgebirge freute sich über die persönliche Bestleistung von 18,88 Metern. Dritter wurde die Stuttgarterin mit Alina Kenzel mit 18,48 Metern.

Mit ihrer Silbermedaille bei der Hallen-WM war Ogunleye ins internationale Rampenlicht gerückt. Titelverteidigerin Sara Gambetta, die ihre Karriere beendet hat, wurde am Wochenende in Braunschweig offiziell verabschiedet. Sie hatte zuletzt dreimal in Serie den deutschen Meistertitel gewonnen.

Zuvor hatte der Frankfurter Sören Klose etwas überraschend den Titel im Hammerwerfen gewonnen. Mit 75,70 Metern verwies er Merlin Hummel aus Kulmbach auf Rang zwei. Der EM-Vierte musste sich mit 74,73 Metern begnügen. Bei den Europameisterschaften in Rom hatte der 22-Jährige eine überraschende Bronzemedaille mit 79,25 Metern nur knapp verpasst.

Nur Platz zwei für Hindernis-Ass Krause

Gesa Felicitas Krause konnte sich nach ihrer Babypause den deutschen Meistertitel über 3000 Meter Hindernis nicht zurückholen. Die 31-Jährige musste sich in Braunschweig in 9:46,12 Minuten überraschend der 21-jährigen Olivia Gürth geschlagen geben. Krauses Trierer Vereinskollegin, die im Vorjahr U23-Europameisterin geworden war, war nach einem mitreißenden Schlussspurt in 9:45,01 Minuten die schnellste.

«Ich gönne es ihr von Herzen», sagte Krause. «Sie macht mir ordentlich die Hölle heiß im Training.» Allerdings hätte sie auch gern selbst gewonnen, sagte die 31-Jährige. Dritte wurde die Leverkusenerin Lea Meyer, die im Vorjahr gewonnen hatte.

Für Krause wäre es der siebte Meistertitel auf dieser Strecke gewesen. Etwas mehr als ein Jahr nach der Geburt von Töchterchen Lola hatte die Triererin nach den Europameister-Titeln 2016 und 2018 mit Rang zwei vor wenigen Wochen in Rom eine bemerkenswerte Titelkampf-Rückkehr gefeiert. Für Olympia strebt sie eine Leistungssteigerung an. Dort wollen auch Meyer und Gürth Top-Leistungen zeigen.

Luzolo holt Weitsprung-Titel

In Abwesenheit von Olympiasiegerin Malaika Mihambo kürt sich Maryse Luzolo zur deutschen Weitsprung-Meisterin gekürt. Die 29-Jährige vom Königsteiner LV gewann in Braunschweig mit 6,48 Metern. Platz zwei bei den Titelkämpfen der Leichtathleten ging an Libby Buder aus Bergedorf mit 6,41 Metern. Die Frankfurterin Malin Stavenow wurde ebenfalls mit 6,41 Metern Dritte.

Assani verzichtet

Die bereits für Olympia qualifizierte und nach der Mihambo-Absage favorisierte Mikaelle Assani beendete den Wettkampf nach dem ersten Durchgang. Nachdem sich eine Trainingskollegin beim Einspringen schwer verletzt hatte, wollte die 21-Jährige kein Risiko eingehen.

Mihambo hatte seit sechs Jahren in der Halle und draußen alle nationalen Titel gewonnen. Zuletzt hatte sie bei der EM in Rom mit 7,22 Metern triumphiert. Wegen einer Corona-Infektion musste sie die deutschen Meisterschaften in Braunschweig auslassen. Sie bereitet sich auf Olympia vor und will dort in Top-Verfassung an den Start gehen.

Mihambo traurig

Die Abwesenheit in Braunschweig mache sie «sehr traurig, weil ich da sehr gerne an den Start gegangen wäre. Aber der gesundheitliche Zustand lässt es momentan leider noch nicht zu», sagte die 30-Jährige kurz vor dem Wettkampfstart. «Ich freue mich, wenn ich ein paar Wochen wieder fit bin und Wettkämpfe bestreiten kann.»

Lange Leidenszeit von Luzolo

Luzolo, 2014 mit Bronze bei der U20-WM dekoriert, hat eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Eine falsch eingestellte vollautomatische Beinpresse fügte der Biologiestudentin und Sportsoldatin im Jahr 2017 schwerste Knieverletzungen zu; ihre Chance auf weiteren Leistungssport wurde von Ärzten auf null eingeschätzt. Schon der Weg zurück ist ein Riesenerfolg: 2019 feierte sie ihr Comeback, 2021 erfüllte sie schon den Olympia-Traum - wird es in Paris noch schöner?

© dpa
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