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Zwei Großsteingräber aus Jungsteinzeit in Hattstedt entdeckt

Archäologen entdecken in Nordfriesland Grabstätten, die vor vielen tausend Jahren entstanden. Wie geht es nun mit den Funden weiter?
Ausgrabung zweier unbekannter Großsteingräber
Blick auf ein Grabungsfeld bei archäologischen Ausgrabungen zweier unbekannter Großsteingräber. © Christian Charisius/dpa

Archäologen haben bei Untersuchungen vor einer geplanten Wohngebietserweiterung in Hattstedt (Kreis Nordfriesland) zwei bisher unbekannte Großsteingräber aus der Jungsteinzeit entdeckt. Die Megalithgräber seien in der Vergangenheit bereits gestört worden, teilte das Archäologische Landesamt am Freitag mit. So wurden unter anderem Steine abtransportiert beziehungsweise vor Ort zerkleinert, um einen leichteren Abtransport zu gewährleisten.

Lange Zeit führte der Bau von Gebäuden, Straßen oder Brücken zur Zerstörung von Großsteingräbern, da sie immer genügend Baumaterial lieferten, wie Stefanie Klooß vom Archäologischen Landesamt sagte. Zudem wurden im 19. und 20. Jahrhundert größere Steine auch im Erdreich vergraben, um die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen zu verbessern.

In Hattstedt wurden neben den Überresten der Gräber auch ein zerdrücktes, aber vollständig erhaltenes Gefäße aus der Jungsteinzeit, der sogenannten Trichterbecherkultur, entdeckt. Dieses wird derzeit in Schloss Gottorf restauriert. Auch Steinbeile und weitere Keramikscherben wurden gefunden. Voraussichtlich noch bis Mitte Juni werden die Archäologen die Fläche weiter untersuchen. Anschließend soll das Gebiet wie geplant bebaut werden.

Der Bürgermeister der Gemeinde, Ralf Jacobsen, sagte, die großen Steine wolle er auf jeden Fall gerne in der Gemeinde halten und aufstellen. Zudem könne er sich vorstellen, nahe der Fundstelle anhand von Informationstafeln oder ähnlichem auf die Funde hinzuweisen.

Großsteingräber, auch Megalithgräber genannt, sind die häufigsten Hinterlassenschaften der Menschen der Jungsteinzeit (Neolithikum). Noch heute prägen diese imposanten Grabmale die Landschaft des Nordens. Von den ehemals mehr als 3000 Gräbern in Schleswig-Holstein ist der größte Teil allerdings in den vergangenen Jahrhunderten zerstört worden. Erhalten seien rund 120, die unter Denkmalschutz stehen, wie Grabungsleiter Lorenz Harten sagte.

Bei den Großsteingräbern werden nach Angaben des Landesamtes verschiedene Typen unterschieden, die in ihrer Bauweise variieren. Sie können von einem runden oder einem langgestreckten Hügel umgeben sein. Die Erbauer solcher Großsteingräber waren die erste sesshafte bäuerliche Bevölkerung der Region. Sie betrieben Ackerbau und Viehzucht.

Die ältesten Bestattungen in Großsteingräbern wurden den Angaben zufolge in der Bretagne und auf der Iberischen Halbinsel nachgewiesen, sie reichen bis in das 5. Jahrtausend vor Christus. Erst in der Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr. setzte sich diese Sitte in Norddeutschland durch.

© dpa
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