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Bischofspalast auf dem Merseburger Domhügel entdeckt

Grabungen in Innenstädten bringen immer wieder neue Erkenntnisse zur historischen Baugeschichte. In Merseburg stießen Archäologen überraschend auf einen Bischofspalast aus dem 11. Jahrhundert.
Reiner Haseloff
Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, steht mit Regenschirm vor der sogenannten Martini-Kurie am Merseburger Domhügel. Die Martini-Kurie war das Wohnhaus des Bischofs. © Sebastian Willnow/dpa

Archäologen haben auf dem Domhügel in Merseburg die gut erhaltenen Reste des ersten Bischofspalastes entdeckt. Dieser befindet sich im Inneren des heute weitgehend einheitlich barocken Bauwerks der sogenannten Martinikurie.

«Es handelt sich bei dem einzigartigen Befund um eines der ältesten mit aufgehendem Mauerwerk erhaltenen Profangebäude in Sachsen-Anhalt», sagte Landesarchäologe Harald Meller am Mittwoch. «Von besonderer Bedeutung ist der überraschend im Inneren der Martinikurie angetroffene, repräsentative Saalbau.»

Die Martinikurie befindet sich an der Südspitze des Merseburger Domhügels. Es ist ein zweistöckiges Wohngebäude aus der Barockzeit, das 1735 fertiggestellt wurde. Derzeit wird das wichtige Baudenkmal saniert und für Wohnzwecke ausgebaut.

Bei dem Befund handelt es sich um ein fast vollständig erhaltenes, kellerartiges Untergeschoss, dessen 1,75 Meter starke Grundmauern noch in bis zu 3,40 Metern Höhe erhalten sind. In seiner gesamten Bauweise ist das etwa 20 Meter mal 10 Meter messende Gebäude auf Repräsentation ausgerichtet. Dieser erste Bischofspalast des Bistums entstand etwa zeitgleich mit der zweiten Weihe des Merseburger Doms 1042.

«Sachsen-Anhalt ist als geschichtsträchtiges Land immer wieder für Überraschungen gut. Das gilt auch für diesen Fund auf dem Merseburger Domhügel. Es ist wichtig, diese Zeugnisse der Geschichte zu erforschen und zu bewahren. Sie helfen uns, unsere Landesgeschichte besser zu verstehen», erklärte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).

Merseburg ist seit Jahrtausenden ein bedeutender Siedlungsplatz. Im Mittelalter war der Ort bereits in karolingischer Zeit wichtig. Im 10. Jahrhundert errichtete Heinrich I. in Merseburg zunächst seinen Königshof, den er zur Pfalz ausbaute.

An verschiedenen Stellen des Domhügels erbrachten archäologische Ausgrabungen in den vergangenen 30 Jahren eine Wallanlage. Sie umgab in der späten Bronzezeit und in der frühen Eisenzeit vor etwa 3.000 Jahren den gesamten Domhügel. Die Wälle waren auch im frühen Mittelalter noch vorhanden und dienten als Grundlage für die karolingischen und ottonischen Befestigungen.

Die neuen Forschungen in der Martinikurie ergaben, dass der mittelalterliche Vorgängerbau direkt auf der jahrtausendealten Wallanlage errichtet wurde. Der Wall konnte im Inneren des Denkmals bis in eine Tiefe von etwa vier Metern unter dem mittelalterlichen Fußbodenniveau nachgewiesen werden. Sanierung und Umbau der Martinikurie werden mit Mitteln des Bundes, des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Merseburg im Rahmen des Programms «Städtebaulicher Denkmalschutz» gefördert.

© dpa
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