Der Kieler Landtag hat sich für eine bessere Vereinbarkeit von Solaranlagen und Denkmalschutz ausgesprochen. «Denkmalschutz ist Klimaschutz, denn durch die Erhaltung von Denkmälern wird erhaltene Bausubstanz benutzt», sagte die schleswig-holsteinische Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) am Donnerstag im Plenum. Durch die Energiewende würden allerdings neue Anforderung an denkmalgeschützte Gebäude gestellt.

Dafür gebe es von der Landesregierung einen Leitfaden, der die Voraussetzungen für eine Vereinbarkeit von denkmalgeschützten Gebäuden und Solaranlagen definiere. Dieser Leitfaden dürfe laut von der Decken aber kein starres Instrument sein, sondern müsse auch aufgrund technischer Entwicklungen immer wieder angepasst werden.

Daher werde in dem von der schwarz-grünen Regierung eingebrachten Antrag das Landesamt für Denkmalpflege aufgefordert, den Leitfaden für die denkmalfachliche Bewertung von Solaranlagen weiterzuentwickeln. Dabei sollen nachvollziehbare Kriterien für die Installation von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden aufgestellt werden, hieß es darin weiter.

Zudem soll laut der Innenministerin eine Servicestelle eingerichtet werden, die Eigentümerinnen und Eigentümer von Denkmälern berät - die dafür zusätzlichen Stellen sind zudem schon im Haushalt des Jahres 2023 festgeschrieben worden. Dennoch ließen sich auch durch eine Weiterentwicklung des Leitfadens in bestimmten Fällen Konflikte zwischen Photovoltaik und Denkmalschutz nicht vermeiden.

FDP-Chef Oliver Kumbartzky kritisierte hingegen, dass die Weiterentwicklung des Leitfadens zunächst mehr Bürokratie bedeute. Denn dieser beschleunige weder die Genehmigungsverfahren für Solaranlagen noch den Bau neuer Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden. Zudem solle der Leitfaden auch als Wegweiser für andere Bundesländer dienen und die Möglichkeiten der Doppelnutzung solch denkmalgeschützter Gebäude aufzeigen.