In einem Berliner Wohnhaus des AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron hat die Polizei nach Informationen der «Welt» Seriennummern mehrerer Goldbarren, Bargeld in Umschlägen sowie Kontoauszüge aus Tschechien und Liechtenstein gefunden. Bystron, gegen den wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit und der Geldwäsche ermittelt wird, soll die Funde gegenüber der Zeitung bestätigt haben. Demnach sollen die Wertsachen jedoch mehrheitlich seiner Mutter gehören.
Die Deutsche Presse-Agentur hat Bystron bereits am Montagabend schriftlich um eine Stellungnahme gebeten. Diese Anfrage blieb bisher allerdings unbeantwortet. Bystron steht auf Listenplatz 2 der AfD für die Europawahl.
Die Generalstaatsanwaltschaft München, die sich zu dem «Welt»-Bericht nicht äußern wollte, ermittelt gegen Bystron und hat deshalb bereits in der vergangenen Woche mehrere Objekte durchsucht, darunter dessen Abgeordnetenbüro.
Eine tschechische Zeitung hatte berichtet, Bystron habe möglicherweise Geld von der prorussischen Internetplattform «Voice of Europe» (VoE) entgegengenommen. Der Abgeordnete des Bundestags-Wahlkreises München-Nord bestreitet dies allerdings.
Bystron: «Völlig transparent»
Bei einer Durchsuchung von Bystrons Wohnhaus im Berliner Ortsteil Wannsee wurden laut «Welt» unter anderem Seriennummern von Goldbarren mit einem Gewicht von 500 Gramm und einem Kilo entdeckt. «Die Unterlagen zum physischen Gold sowie den Konten meiner Mutter bewahre ich, weil ich vom Gericht zu ihrem Vormund bestellt bin», sagte Bystron der «Welt». «Meine Mutter war lange Jahre Inhaberin einer Zahnklinik in der Schweiz, hat alles legal erworben, und ich bewahre die Nachweise auf. Dazu gehören auch die alten Auszüge von dem liechtensteinischen Konto, obwohl dieses schon länger aufgelöst ist.»
Lediglich das Konto in Tschechien, zu dem ebenfalls Auszüge gefunden wurden, ordnet Bystron sich selber zu: «Die Kontobewegungen auf meinem tschechischen Konto sind auch alle völlig transparent, denn sie betreffen Mieteinnahmen und Ausgaben von Immobilien in Tschechien, die mir und meiner Frau seit über zwanzig Jahren gehören.»