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Trump will gegen Film über ihn vorgehen

In einem neuen Film wird Donald Trump als eine Art skrupelloses Monster dargestellt. In einer Szene des Films «The Apprentice» vergewaltigt der Protagonist seine frühere Frau. Dagegen will Trump vorgehen.
Filmfestival in Cannes - «The Apprentice»
Gabriel Sherman (l-r), Maria Bakalova, Regisseur Ali Abbasi, Sebastian Stan und Martin Donovan nach der Premiere des Films «The Apprentice» in Cannes. © Scott A Garfitt/Invision/AP/dpa

Der frühere US-amerikanische Präsident Donald Trump will Medienberichten zufolge gegen einen Film vorgehen, der ihn in einem negativen Licht erscheinen lässt. «Wir werden eine Klage einreichen, um gegen die eklatant falschen Behauptungen dieser angeblichen Filmemacher vorzugehen», sagte Trump-Sprecher Steven Cheung dem Branchen-Magazin «Variety».

«Alle reden darüber, dass er viele Leute verklagt hat, aber sie reden nicht über seine Erfolgsquote», sagte der Regisseur des Films, Ali Abbasi, am Dienstag in Cannes. Es geht um seinen Film «The Apprentice», der bei den Filmfestspielen Premiere feierte. Das Werk ist eine Filmbiografie von Trump in seinen jungen Jahren und spielt in den 1970er und 1980er Jahren, als er sein Immobiliengeschäft in New York ausbaute. Der Film porträtiert Trump als eine Art skrupelloses Monster.

«Das ist ein Film über ein System»

In einer Szene vergewaltigt Trump als Figur in «The Apprentice» seine frühere Frau Ivana Trump, in einer anderen ist zu sehen, wie er eine Fettabsaugung durchführen lässt. Der rumänisch-US-amerikanische Schauspieler Sebastian Stan verkörpert den heute 77-Jährigen.

Trump tritt zur Präsidentschaftswahl im November erneut als Kandidat an und muss sich aktuell wegen eines Schweigegeldprozesses vor Gericht verantworten. In dem Prozess geht es um den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, Trump habe seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130.000 Dollar an die Porno-Filmemacherin Stormy Daniels verbessern wollen und den Geldfluss danach falsch verbucht.

In Cannes ist auch eine Dokumentation über Daniels mit dem Titel «Stormy» Thema. Das Werk, an dem Daniels beteiligt ist, wird auf dem «Marché de Film», dem geschäftlichen Pendant der Filmfestspiele, vermarktet. Die Doku schildert Medienberichten zufolge aus Daniels Sicht, wie sie sich mit den Nachwirkungen der angeblichen sexuellen Beziehung zu Trump auseinandersetzte.

In Hollywood gab es keine Finanzierung für den Film

«The Apprentice» erzählt auch von der Freundschaft von Trump und dem Rechtsanwalt Roy Cohn (Jeremy Strong). Im Film wird es so dargestellt, als habe Cohn Trump maßgeblich zu seiner Karriere verholfen - Trump ihn aber später fallen gelassen, als er ihm nicht mehr dienlich war. Cohn starb 1986 an Aids. Im Film distanziert sich Trump auch angesichts dieser Krankheit von Cohn.

Der US-amerikanische Drehbuchautor Gabriel Sherman sagte in Cannes, dass er sich bei seiner Darstellung Trumps auf reale Begebenheiten gestützt habe. Viele Produzenten hätten nichts von der Filmidee gehalten. In Hollywood wäre es aus seiner Sicht nicht möglich gewesen, den Film zu realisieren. «The Apprentice» ist eine kanadische, dänische und irische Koproduktion.

Abbasi ergänzte: «In den letzten Jahren hat sich mein Optimismus für die Welt verabschiedet.» Es wäre bequemer zu hoffen, dass die Zeiten wieder besser würden, sagte er. Es fühle sich besser an zu sagen: «Diese Kriege und politischen Debatten und so weiter kommen und gehen, und die korrupten Politiker kommen und gehen, und sie betreffen mich nicht - aber sie betreffen uns.»

Gleichzeitig betonte er: «Das ist wirklich kein Film über Donald Trump. Das ist ein Film über ein System. Es ist ein Film über ein System und die Art und Weise, wie das System funktioniert und wie das System aufgebaut ist, und wie Macht sich in diesem System äußert.»

© dpa ⁄ Lisa Forster, dpa
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