Oz Cobb (Colin Farrell), genannt der Pinguin, scheint zunächst gar kein so schlechter Kerl zu sein. Zumindest den Umständen entsprechend. Ein Gangster? Klar. Ein Mörder und notorischer Lügner? Auch das. Doch von allen verlacht, scheint er sich immerhin liebevoll um seine kranke Mutter Francis (Deirdre O’Connell) zu kümmern. Er nimmt sogar den schüchternen Teenager Victor Aguilar (Rhenzy Feliz) unter seine Fittiche.
Im Laufe des neuen The Batman-Spin-offs The Penguin wird jedoch immer deutlicher, was für ein Monster Oz wirklich ist. Auch Sofia Falcone (Cristin Milioti), Tochter des in The Batman verstorbenen Mafia-Paten Carmine Falcone (Mark Strong), muss bald bereuen, dem schmierigen Gangster jemals vertraut zu haben.
Denn Oz hat in seiner Vergangenheit ein schreckliches Verbrechen begangen. Und im Finale von The Penguin zeigt er, dass er auch heute nicht davor zurückschreckt, für seine Ziele über die Leichen seiner Nächsten zu gehen. Was am Ende von The Penguin passiert und was es für Oz, Sofia und Victor bedeutet, verraten wir Dir hier. Und hast Du übrigens die Erwähnung einer berühmten Figur aus dem Batman-Kosmos bemerkt?
The Penguin: Hat er seine Brüder absichtlich getötet?
Schon früh in The Penguin wird erwähnt, dass Oz einst zwei Brüder hatte, Jack und Benny. Beide sind jung gestorben. Wie es zu ihrem Tod kam, bleibt lange unklar – doch dann enthüllt Folge 7 mit einem Rückblick in Oz’ Kindheit die schreckliche Wahrheit: Es war Oz selbst, der seine Brüder sterben lassen hat. Und das mit einem solch grausamen Kalkül, dass man es sogar als Mord bezeichnen kann.
Wie sich herausstellt, war Oz schon als Kind sehr anhänglich gegenüber seiner Mutter. So anhänglich sogar, dass er eifersüchtig war auf die Aufmerksamkeit, die sie seinen Brüdern Jack und Benny schenkte. Als er eines Tages mit den beiden in den verlassenen U-Bahn-Tunneln unterwegs war, spielten ihm die beiden einen Streich. Sie wollten ihren Bruder beim Versteckspielen eine Leiter hinuntersteigen lassen, was ihm aufgrund seiner Beeinträchtigung am Fuß schwerfiel.
Als Rache verschloss Oz eine schwere Luke aus Metall und damit den Ausgang aus dem Schacht, in dem seine Brüder steckten. Daraufhin ging Oz einfach seelenruhig nach Hause, während es bereits zu regnen begann. Seiner Mutter erzählte er, dass seine Brüder ins Kino gegangen seien. Es regnete jedoch die ganze Nacht stark weiter und Wasser füllte den Schacht, in dem Jack und Benny noch immer eingeschlossen waren.
Während Oz zufrieden und scheinbar ohne Gewissensbisse mit seiner Mutter Fernseher schaute, ertranken seine beiden Brüder und wurden erst am nächsten Tag tot aufgefunden. Dass Jack und Benny eingeschlossen und eventuell in Gefahr sein könnten, erwähnte er mit keiner Silbe gegenüber seiner Mutter. Die Weise, wie er immer wieder aus dem Fenster in den Regen schaut, verdeutlicht, dass ihm wahrscheinlich sehr wohl bewusst ist, was zur gleichen Zeit mit seinen Brüdern geschieht. Dazu passt auch seine Lüge mit dem Kinobesuch.
Hinzu kommen einige Aussagen von Oz, die er noch als Kind gegenüber seiner Mutter traf. Am Abend, als seine Mutter ihn nach dem Tod seiner Brüder zum Tanzen mitnahm, erklärte er zum Beispiel, dass seine Mutter so hart für sie drei – also Oz, Benny und Jack – arbeiten musste. Und dass es nun einfacher werden würde, da nur noch er da sei. Es scheint so, als denke er, dass er seiner Mutter einen Gefallen getan habe, die aus seiner Sicht „zusätzliche Last” loszuwerden.
Das Ende erklärt: Der Sohn, ein Monster
Nachdem Sofia die Macht in der Falcone-Familie an sich gerissen hat, indem sie sämtliche anderen Familienmitglieder tötete, jagt sie die Untergrundbasis des Pinguins in die Luft. Der kann zwar entkommen, doch die frischgebackene Mafiapatin hat noch immer dessen Mutter in ihrer Gewalt. Mit der Hilfe ihres Lovers, dem einstigen Arzt des Arkham Asylum Dr. Julian Rush (Theo Rossi), kommt Sofia hinter das Geheimnis von Oz.
Der Pinguin steckt in der Klemme. — Bild: © 2024 WarnerMedia Direct, LLC. All Rights Reserved. Max is property of Home Box Office, Inc
Durch Julians Hypnose verrät ihr Francis nämlich nicht nur, dass sie weiß, dass ihr Sohn seine beiden Brüder sterben lassen hat, sondern auch, dass sie ihn dafür von dem lokalen Gangster Rex ermorden lassen wollte. Eigentlich sollte der Besuch in dem Tanzsalon die letzte Nacht von Oz sein. Doch Francis brachte es doch nicht über sich und ließ sich von Oz stattdessen versprechen, dass er sie glücklich und reich machen würde. Ein Versprechen, an das sich Oz noch immer klammert, um die Liebe seiner Mutter zu erkaufen.
Als Sofia Oz durch die Hilfe eines korrupten Cops schnappen kann, will sie den Pinguin und seine Mutter mit diesen Tatsachen konfrontieren. Sie inszeniert ein Aufeinandertreffen an dem Ort, an dem die beiden damals Tanzen gingen. Doch Oz will den Mord an seinen Brüdern nicht einmal dann zugeben, als Sofia droht, seiner Mutter einen Finger abzuschneiden. Selbst als er erfährt, dass seine Mutter all die Jahre wusste, was er getan hat, und ihn dafür aus tiefstem Herzen hasst, lässt er sich kein Geständnis entlocken.
Da begeht Sofia einen verhängnisvollen Fehler. Sie löst die Fesseln von Francis und lässt diese zu ihrem Sohn gehen. Dabei brüllt sich Oz’ Mutter jedoch in ihrem Hass so sehr in Rage, dass sie ihrem Sohn eine abgeschlagene Flasche in den Bauch rammt und anschließend einen Schlaganfall erleidet. Das wiederum weckt in Oz ungeahnte Kräfte, der sich befreien und im Chaos mit seiner Mutter fliehen kann.
Der Plan des Pinguins für Sofias Untergang
Während Oz seine Mutter ins Krankenhaus bringt und seine Verletzung am Bauch verarztet, setzt Sofia ein außergewöhnlich hohes Kopfgeld auf den Pinguin aus. Sie bietet den Anführer:innen der Gangs ihr gesamtes Territorium und sämtliche Geschäfte der Falcone-Familie (beziehungsweise jetzt Gigante-Familie, da Sofia das kriminelle Imperium nach ihrer Mutter umbenannt hat) – wenn sie ihr im Gegenzug den Kopf von Oz bringen. Doch nicht jeder im Raum ist Sofia treu ergeben.
Link, Lieutenant des Triadenbosses Fengh Zhao (François Chau), meldet sich bei Victor und warnt so Oz, dass sich seine einstigen Verbündeten gegen ihn gewandt haben. Oz muss sich was einfallen lassen und jetzt steuert alles rasant auf das große Finale von The Penguin zu.
Sofia und Oz stehen längst nicht mehr auf derselben Seite. — Bild: © 2024 WarnerMedia Direct, LLC. All Rights Reserved. Max is property of Home Box Office, Inc
Zu Victors großer Überraschung geht Oz ausgerechnet ins Rathaus und trifft sich mit dem Stadtrat Sebastian Hadey. Der hatte ihm schon zuvor dabei geholfen, den Strom im ärmlichen Stadtviertel Crown Point wiederherzustellen und damit indirekt das Drogenlabor des Pinguins zu versorgen. Nun soll er ihm dabei unter die Arme greifen, um Sofia zu Fall zu bringen. Doch wie will Oz das anstellen?
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Er verrät Hadey, dass es Sofias Bombe war, die ein riesiges Loch in Crown Point gerissen und dabei zahlreiche Menschen getötet hat. Dabei verschweigt er jedoch seine eigene Beteiligung und behauptet, dass das Drogenlabor dem Mafiapaten Salvatore Maroni (Clancy Brown) gehört habe. Er schiebt den Mord an Sofias Bruder, Alberto Falcone (Michael Zegen), auf Maroni, während er die Morde an Salvatores Frau Nadia (Shohrenh Aghdasloo) und ihrem Sohn für Sofias Taten ausgibt. Alle drei Morde gehen eigentlich auf das Konto von Oz selbst.
Die Explosion des Drogenlabors sei also Folge eines Krieges zwischen zwei Mafiafamilien gewesen. Als Beweis gibt er an, dass die Polizei in dem Krater des gesprengten Drogenlabors sowohl ein Auto von Sofia als auch die Leiche von Salvatore Maroni finden werden. Dabei verschweigt Oz natürlich, dass Salvatore in Wahrheit mit Sofia gegen ihn verbündet war und von ihm selbst – und reichlich Hilfe eines Herzanfalls – getötet wurde.
Stadtrat Hadey ist von all diesen (falschen) Informationen angetan, da er so mit Sofia eine Verantwortliche für die Katastrophe in Crown Point hat und sich in der Öffentlichkeit als Held feiern lassen kann. Dennoch will er wissen, was Oz im Gegenzug haben will. Der Pinguin hat nur einen Wunsch: Zugang zum Rathaus und damit zur herrschenden Klasse von Gotham City.
Zurück im Arkham Asylum: Sofias Schicksal
Zunächst scheint es so, als würde Sofia trotz der Ränkeschmiederei von Oz die Oberhand behalten. Als dieser nämlich das Rathaus verlässt, wird er von Link und einigen Männern der Triaden erwartet und gefangen genommen. War Links Anruf zuvor also nur ein Trick, um an den Aufenthaltsort von Oz zu kommen?
Am Flughafen Goodwin International soll die Übergabe von Oz an Sofia stattfinden. Doch als Sofia ankommt und Oz ins Gesicht blickt, wird ihr klar, dass sie einen zweiten großen Fehler begangen hat. Sie hat den Pinguin erneut unterschätzt. Plötzlich eröffnen Link und seine Männer das Feuer und töten nicht nur Sofias Leibwächter, sondern auch ihren eigenen Boss, den Anführer der Triaden Fengh Zhao.
Oz nimmt Sofia im Auto mit. Sie sitzen wie in alten Tagen, als er noch ihr Chauffeur war. Er am Steuer, sie hinten. Von ihm erfährt sie, warum Link sie verraten hat. Laut Oz hat er ihm nämlich etwas geboten, was weder Sofia noch Fengh Zhao ihm geben wollten: Die Chance jemand zu sein. Link war es müde, von seinem Boss übersehen zu werden. Und damit war er nicht der Einzige.
Wie sich herausstellt, haben sich alle Lieutenants der bedeutenden Gangs gegen ihre Anführer:innen gewandt und diese getötet. Nun sind die Befürworter von Sofia tot. Und die neuen Bosse – wie Link – sind dem Pinguin treu ergeben. Oz meint, dass Sofia und ihre Familie es nie verstehen würden, mit Nichts geboren und immer übersehen zu werden.
An ihrem Ziel angekommen, scheint es zunächst so, als wolle Oz seine Gefangene einfach hinrichten. Mit ihren letzten Worten will Sofia ihm noch mitgeben, dass er nicht ein Mann des Volkes ist, wie er sich immer einredet. Oz sei das, was Sofia lange nicht sehen konnte, aber seine Mutter von Anfang an erkannte: ein Monster.
Der Pinguin tötet Sofia aber nicht. Stattdessen verschwindet er einfach, bevor wenige Sekunden später die Polizei eintrifft. Der Plan von Oz ist aufgegangen. Wie mit Stadtrat Hadey vereinbart, wird Sofia am Ende von The Penguin wirklich für alles verantwortlich gemacht. Sie landet erneut in der festungsartigen Psychiatrie Arkham Asylum, wo unter anderem auch der Riddler und der Joker ihr Dasein fristen.
Selina Kyle: Ist Catwoman die Halbschwester von Sofia?
Sofia siehst Du in der Serie zuletzt, wie sie ein trauriges Dasein in einer kleinen Zelle fristet. Ihr Kampfgeist scheint erloschen. Selbst als Julian Rush – der offenbar seine Stelle in Arkham wieder aufgenommen hat, um Sofia nah zu sein – eintritt, reagiert sie kaum. Doch er bringt ihr auch einen Stapel Briefe mit. Laut ihm Fanpost. Ein Brief sei aber anders als die anderen. Julian beharrt darauf, dass Sofia ihn lesen sollte. Er ist von Selina Kyle.
Sofia ist zurück in Arkham. — Bild: © 2024 WarnerMedia Direct, LLC. All Rights Reserved. Max is property of Home Box Office, Inc
Als Batman-Kenner:in kennst Du diesen Namen natürlich. Selina Kyle ist der bürgerliche Name der Meisterdiebin Catwoman, die in The Batman von Zoë Kravitz gespielt wird. Im Brief verrät sie Sofia, dass sie ihre Halbschwester ist.
Wenn Du The Batman gesehen hast, könnte Dir dieser Gedanke auch schon früher gekommen sein. Immerhin wird in dem Film schon enthüllt, dass Selina die außereheliche Tochter von Carmine Falcone (hier gespielt von John Turturro als älterer Carmine) ist. Für Sofia ist diese Information jedoch neu und ein leichtes Lächeln verrät, dass sie Hoffnung zu schöpfen scheint.
Möglicherweise wird diese Verbindung auch im kommenden The Batman 2 eine Rolle spielen, der für den 1. Oktober 2026 angekündigt ist.
Mord an Victor: Ist er wirklich tot?
Oz Cobb begeht im Laufe der Serie genügend Taten, die Dir deutlich klarmachen sollten, dass er kein guter Mensch ist. Der mehrfache Verrat an Sofia und die Art und Weise, wie er den Tod seiner Brüder zu verantworten hat, lassen daran nur wenig Zweifel. Einen Funken Sympathie kann man dem durchtriebenen Schurken aber trotzdem für lange Zeit entgegenbringen.
Das endet aber spätestens mit einer der letzten Szenen, nach der Du ihm sicherlich wie Sofia nichts anderes als das Höllenfeuer wünschen willst. Er ermordet nämlich seinen ehrlichsten und treuesten Gefolgsmann, vielleicht sogar seinen einzigen Freund: Victor.
Victor bezahlt seine Loyalität gegenüber Oz mit dem Tod. — Bild: © 2024 WarnerMedia Direct, LLC. All Rights Reserved. Max is property of Home Box Office, Inc
Nach all der Aufregung sitzen die beiden in einer einsamen Gegend nebeneinander und Victor gesteht Oz, dass er für ihn Familie ist. Der Pinguin legt ihm einen Arm um die Schulter. Doch was zunächst nach einer liebevollen Geste aussieht, offenbart sich als tödlicher Würgegriff. Er tötet den um Gnade bettelnden Jungen, der als Einziger wirklich zu ihm aufgesehen und alles für ihn aufgegeben hat.
Der makabre Grund: Nachdem Sofia die Mutter von Oz gegen ihn verwendet hat, will er das in Zukunft verhindern. Familie gebe einem Stärke, mache einen aber auch schwach, so der Pinguin. Das könne er nicht mehr haben.
Wie eiskalt Oz diesen Mord begeht, verdeutlicht auch die Tatsache, dass er Victors Leiche anschließend sogar noch beraubt. Er nimmt das Geld aus dem Geldbeutel des Toten und wirft seinen Führerschein in den nahen Fluss. Mit Victor hat er auch den letzten Rest seines Gewissens getötet.
Das Ende von The Penguin: Oz am Gipfel seiner Macht
Am Ende von The Penguin hat es Oz geschafft. Er betritt ein luxuriöses Penthouse über den Dächern von Gotham, gekleidet in einem feinen Anzug. In der Hand trägt er sogar einen Zylinderhut – ein Verweis auf das typische Outfit des Pinguins in den Comics.
Es scheint ihm also wirklich gelungen zu sein, in die oberen Kreise der Gesellschaft von Gotham aufgestiegen zu sein. Seine Morde, sein Verrat an Sofia und all die anderen Intrigen und skrupellosen Pläne haben sich ausgezahlt. Auch seine Mutter hat er in sein neues Domizil bringen lassen, auch wenn sie seit ihrem Schlaganfall nicht mehr ansprechbar ist und nur mit leeren Augen vor sich hinstarrt. Es sei ihr zu wünschen, dass sie in diesem hilflosen Zustand wirklich nicht mitbekommt, wie sie ihrem verhassten Sohn ausgeliefert ist.
Aus der Sicht von Oz hat er seiner Mutter nun aber das Leben ermöglicht, dass er ihr einst in dem Tanzsaal versprach. Seine Bestätigung und mütterliche Liebe holt er sich nun aber anderweitig. Er hat nämlich auch die Prostituierte Eve Karlo (Carmen Ejogo) zu sich geholt, die ihm zuvor schon öfter geholfen hat. Sie muss sich für ihn als seine Mutter verkleiden und ihm erzählen, wie stolz sie auf ihn ist und dass sie ihn liebt.
Ihre letzten Worte beim Blick über die Stadt: „Gotham ist Dein. Nichts steht Dir jetzt noch im Weg.” So ganz stimmt das aber nicht. Im Hintergrund wird ein ikonisches Zeichen an die tiefhängenden Wolken projiziert: Es ist das Symbol von Batman.
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