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Schließungspläne bei Goodyear: Arbeitsplätze retten

Ministerpräsident Woidke will sich gegen Schließungspläne für die Reifenproduktion von Goodyear stemmen. Proteste der Gewerkschaft sind geplant. Die Landesregierung will einen Rückschlag für den Industriestandort Brandenburg verhindern.
Goodyear in Fürstenwalde
Die Werkszufahrt des Reifenherstellers Goodyear in Fürstenwalde. © Patrick Pleul/dpa

Die brandenburgische Landesregierung will einen Abbau Hunderter Jobs beim schwächelnden Reifenhersteller Goodyear in Fürstenwalde verhindern. Der Standort, an dem seit mehr als 80 Jahren Reifen hergestellt werden, steht mit den Schließungsplänen praktisch vor dem Aus. «Wir hätten nicht im Traum daran gedacht, dass sie das Werk dichtmachen», sagte der Bezirksleiter der Gewerkschaft IG BCE, Rolf Erler. Er kündigte Protestaktionen an. Für Donnerstag sei auch eine Betriebsversammlung angesetzt.

Auch für Regierungschef Dietmar Woidke, der etwa nach dem E-Autobauer Tesla weitere Industrieansiedlungen für Brandenburg gewinnen will, kam die Nachricht plötzlich. Er stehe an der Seite der Beschäftigten und wolle rasche Gespräche. Bei dem Reifenhersteller arbeiten in Fürstenwalde etwa 930 Menschen. Zuletzt gab es dort im Juni Kurzarbeit.

Bei dem US-Konzern kriselt es schon länger. Spartenverkäufe, Kostensenkungen und ein Schuldabbau sind geplant. Im zurückliegenden Quartal sank der Umsatz des Konzerns um gut drei Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar. Unter dem Strich fuhr das Unternehmen einen Verlust von 89 Millionen Dollar ein. Auch der Konkurrent Continental will Tausende Stellen streichen und muss sparen - hier spielte aber die Reifensparte eher noch das Geld ein.

Phasen des Stellenabbaus unklar

Die Entscheidung von Goodyear traf die Belegschaft am Donnerstag wie ein Schlag: Bis Ende 2027 soll die Reifenproduktion in Fürstenwalde eingestellt werden. 750 Stellen werden dann voraussichtlich abgebaut. Nur ein kleiner Teil des Standorts soll bleiben: Dort werden Gummimischungen hergestellt und an die anderen Werke in Europa geliefert. Zudem soll die Reifenproduktion in Fulda geschlossen werden. Als Gründe für die schwierige Situation wurden etwa Billigimporte aus Asien und der Inflationsdruck genannt.

Die Reifenproduktion soll nach und nach zurückgefahren werden. Wie das genau aussehe, sei Gegenstand von Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Landesregierung schaltet sich ein

Die Landesregierung will einen Rückschlag für den Industriestandort Brandenburg verhindern. Sie werde um die Industriearbeitsplätze kämpfen, erklärte Woidke auf der Plattform X (vormals Twitter). Wirtschaftsminister Jörg Steinbach teilte mit, er werde so schnell wie möglich mit der Geschäftsführung Kontakt aufnehmen und wolle Möglichkeiten zum Erhalt der Arbeitsplätze ausloten.

Die Wirtschaftsförderung spricht von Brandenburg als einer der dynamischsten Wirtschaftsregionen in Deutschland. Die Wirtschaft konnte sich zuletzt überdurchschnittlich stark entwickeln, getragen gerade durch die Autoindustrie, darunter Tesla in Grünheide. Das Werk liegt rund 20 Kilometer von der kriselnden Goodyear-Reifenproduktion entfernt. Die IG BCE kritisierte, es sei unverständlich, dass mit der Tesla-Fabrik in der Nähe keine strategische Zusammenarbeit aufgebaut worden sei.

In der Politik und bei Gewerkschaften herrscht seit längerem die Besorgnis, dass es in Deutschland zu einer Abwanderung von Industrieunternehmen und ihrer Investitionen ins Ausland kommen kann. Die Autozulieferbranche insgesamt steht zudem mit dem Wandel zur E-Mobilität unter Druck.

© dpa ⁄ Monika Wendel, dpa
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