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Klima-Hungerstreik: Ein Teilnehmer in Gesundheitsgefahr

Aktivisten in Berlin fordern von Bundeskanzler Scholz eine Regierungserklärung zu den Gefahren des Klimawandels. Dafür verweigern sie seit Wochen die Nahrung. Und bringen sich selbst in Gefahr.
Wolfang Metzeler-Kick
Der Klimaaktivist Wolfang Metzeler-Kick vom Bündnis «Hungern bis ihr ehrlich seid» trinkt Tee nach einer Pressekonferenz über seinen Gesundheitszustand während seines inzwischen seit fast 60 Tagen andauernden Hungerstreiks im Invalidenpark. © Carsten Koall/dpa

Nach wochenlangem Hungerstreik für eine radikale Klimawende ist einer von drei Teilnehmern nach Angaben seiner Ärztin in akuter Gesundheitsgefahr. Der Aktivist Michael Winter sei nach 22 Tagen ohne Nahrung so untergewichtig, dass eine verantwortliche medizinische Begleitung nicht mehr zu gewährleisten sei, sagte die Ärztin Susanne Koch am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Winter sagte, er wolle seinen Hungerstreik dennoch fortsetzen.

Die Gruppe «Hungern bis ihr ehrlich seid» will auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen und eine radikale Verringerung der Treibhausgase erreichen. Dies solle Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Regierungserklärung aussprechen, fordern die Aktivisten. «Wir müssen jetzt, wenn auch mit Jahren Verspätung, radikal umsteuern», heißt es in ihrem Aufruf. Scholz ging darauf bisher nicht ein.

Der Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick, der seit 62 Tagen keine Nahrung zu sich nimmt, ist nach Angaben der Medizinerin Koch noch in «ausreichendem Gesundheitszustand». Metzeler-Kick selbst sagte, ihm gehe es «eigentlich gut». Die Hungerstreikenden essen zwar nicht, trinken aber Gemüsesäfte und nehmen so Vitamine und sehr kleine Mengen Kohlehydrate zu sich.

Der Aktivist Richard Cluse, der sich dem Hungerstreik am 25. März angeschlossen hatte, sei inzwischen untergewichtig, sagte Koch. «Sehr kritisch» sei indes das Untergewicht von Winter, der seit dem 16. April hungert. Sie empfehle, unter ärztlicher Aufsicht in einer Klinik wieder mit der Nahrungsaufnahme zu beginnen, sagte die Ärztin. Winter will jedoch weitermachen: «Ich würde schon gern überleben», sagte er. «Aber im Moment kann ich jedenfalls noch, und ich möchte gern noch weiter hungern.»

Metzeler-Kick kündigte an, seinen Hungerstreik zu verschärfen. Am Mittwoch wolle er bei einem Gerichtstermin wegen eines Klimaprotests in Passau einen Tag lang in einen «trockenen Hungerstreik» treten, also nichts trinken. Zudem wolle er demnächst auch auf die Säfte verzichten, um die Aktion zu eskalieren. Ein vierter Mann schloss sich am Dienstag den Hungerstreikenden an und erklärte, er wolle auch nicht mehr sprechen, bis Scholz rede.

Koch hatte vor einigen Wochen erklärt, dass Hungerstreikende üblicherweise 50 bis 70 Tage überleben. Das sei ein Wert aus der medizinischen Literatur, sagte sie am Dienstag am Rande der Pressekonferenz. Mit der Zufuhr von Säften und Vitaminen könne die Frist deutlich verlängert werden.

© dpa
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