Lego kann dank zweistelliger Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinn weiterhin an Initiativen für eine erfolgreiche Zukunft des Spielens mit seinen Produkten basteln. Vor allem dank einer starken Nachfrage nach Lego-Produkten in Amerika und Europa steigerte der Spielwarenkonzern aus dem dänischen Billund seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um 13 Prozent auf 31 Milliarden dänische Kronen (4,15 Milliarden Euro).
Die Verbraucherverkäufe legten um 14 Prozent zu, während unter dem Strich ein um 16 Prozent gestiegener Nettogewinn von 6 Milliarden Kronen (rund 800 Millionen Euro) stand. Das war fast eine Milliarde mehr als in den ersten sechs Monaten 2023.
Lego habe erneut den Rest der Spielwarenbranche deutlich übertroffen und an Marktanteilen zugelegt, teilte der Konzern mit. Dabei habe die Lego-Gruppe zeitgleich die Ausgaben für strategische Initiativen etwa in Nachhaltigkeit und Digitalisierung erhöht, um das kurz- wie langfristige Wachstum weiter voranzutreiben. Die Ausgaben für solche Initiativen sollen demnach im zweiten Halbjahr weiter beschleunigt werden.
Starke Markenpräsenz auch in den Fußgängerzonen
«Wir sind hier sehr zufrieden mit dem Ergebnis», sagte Lego-Chef Niels B. Christiansen der Deutschen Presse-Agentur. Während der Spielzeugmarkt eher stagniere, habe die Lego-Gruppe in aller Welt Marktanteile hinzugewinnen können. «Wir haben ein sehr gutes Momentum, und die Lego-Marke ist derzeit sehr, sehr stark», sagte er. Die breite Produktpalette von Lego sei weiterhin für alle verschiedenen Altersgruppen und Interessen relevant, was die starke Nachfrage auf den Märkten antreibe.
Zu den beliebtesten Produktreihen zählten nach Konzernangaben Serien wie Lego Icons, Lego Star Wars, Lego Technic, Lego City und Lego Harry Potter. Allein im ersten Halbjahr sind demnach rund 300 neue Produkte zum Sortiment hinzugekommen.
Ein Erfolgsgeheimnis sieht Christiansen auch in Legos wachsender Anzahl an physischen Geschäften, von denen es mittlerweile mehr als 1000 in aller Welt gibt. Während viele andere Unternehmen ihre Filialen geschlossen hätten und sich immer stärker auf das Online-Geschäft konzentrierten, investiere Lego in beides und könne den Konsumenten in den Läden das gesamte Lego-Universum näherbringen, sagte Christiansen. Die Eröffnung solcher Lego Stores sei zwar anfangs immer recht teuer - wenn sie aber einmal in Gang gekommen seien, liefen sie äußerst gut.
Christiansen berichtete davon, dass man nach der Corona-Pandemie - vielleicht etwas überraschend - gesehen habe, dass die Menschen praktisch überall in der Welt wirklich wieder in Geschäften einkaufen wollten. Zu Pandemiebeginn habe es die Debatte gegeben, ob sich bald alles in den Online-Handel verlagern werde - dies habe sich aber nach der Corona-Zeit wieder umgekehrt.
Schlüsselmarkt Deutschland
Zentral für Lego bleibt weiterhin das Geschäft in Deutschland. «Es ist einer der absoluten Schlüsselmärkte», sagte Christiansen. Die Lage auf dem deutschen Markt sei im Laufe der Zeit ein wenig schwankend mit Höhen und Tiefen gewesen - wenn er aber auf Legos Entwicklung im Laufe der vergangenen fünf Jahre blicke, dann sei er damit sehr zufrieden.
Christiansen wies außerdem darauf hin, dass Lego große Fortschritte dabei gemacht habe, den Anteil nachhaltiger Materialien in seinen Produkten zu erhöhen. 22 Prozent eines im ersten Halbjahr 2024 produzierten Lego-Steins basierten mittlerweile nicht mehr auf Öl, sagte er. In der Hand fühle sich der Baustein dadurch nicht anders an. «Es ist genau dasselbe Gefühl. Es ist genau dieselbe Qualität und Sicherheit, und es ist dieselbe Haltbarkeit», sagte Christiansen.
Die Entwicklung hin zum nachhaltigeren Lego-Stein habe viel Zeit und Geld in Anspruch genommen, mache ihn aber besonders stolz, ließ der Lego-Chef durchblicken. «Ich bin stolzer darauf als auch das Finanzergebnis: Dass wir einen Meilenstein dabei erreicht haben, unter Beweis zu stellen, dass man mit nachhaltigen Materialien wirklich vorankommen kann. Auch wenn es sich um hochwertige Produkte wie ein Lego-Produkt handelt.»