In mittlerweile fünfter Generation fährt der Clio durch die Weltgeschichte. Für Interessenten jüngerer Gebrauchter ist vor allem die bis 2019 gefertigte Viertauflage interessant, wer einen Hybriden möchte, muss schon zur aktuellen Charge greifen.
Allerdings gibt es einige Marotten, auf die Käuferinnen und Käufer achten sollten. «Der Clio ist ein hübscher Kleinwagen, doch auch nach so vielen Generationen nicht der Zuverlässigste», schreibt der «Auto Bild TÜV-Report 2024».
Modellhistorie: Sein aktuelles Facelift hat der Clio 2023 verpasst bekommen. Der Name aber hat Geschichte, denn Kleinwagen mit dieser Modellbezeichnung baut Renault seit 1990.
Die vierte Generation kam 2012 auf den Markt und wurde bis 2019 angeboten, 2016 gab es eine Modellpflege. Seit 2019 ist die Fünftauflage in den Showrooms.
Karosserie und Varianten: Mit der Fünftausgabe des Clio ist der Grandtour aus dem Programm geflogen. Vom Vorgänger Clio IV gab es den Kombi noch.
Der vierte Clio wiederum wurde nur noch als Fünftürer gebaut. Zuvor hatte es den französischen Kleinwagen auch mit drei Türen gegeben. Zwischen 2012 und 2016 lief auch eine Sportversion vom Band: der R.S..
Abmessungen (laut ADAC):
Vierte Generation: 4,06 bis 4,27 m x 1,73 m x 1,43 m bis 1,45 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 300 l bis 1146 l (Kombi: 443 bis 1380 l).
Fünfte Generation: 4,05 bis m x 1,80 m x 1,44 m b m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 340 l (Facelift: 391 l) bis 1069 l.
Stärken: Solide schneidet bei der HU eigentlich nur die aktuelle Generation ab, und das auch nur mit Einschränkungen. Der «Auto Bild TÜV-Report 2024» schreibt: «Generation 5 ist okay, aber längst nicht kerngesund.»
Weitgehend unauffällig bleibt die Auflage demnach bei den Achsaufhängungen. Auch bei Federn und Dämpfern, der Beleuchtung und den Bremsbauteilen steht das Mängel-Diagramm auf Grün.
Die Abgasanlage arbeitet bis ins Fahrzeugalter von neun Jahren meist solide, bei der zweiten HU schneidet die Funktion der Feststellbremse überdurchschnittlich gut ab.
Schwächen: Schon ab der zweiten HU schwächelt die vierte Clio-Generation bei den Achsaufhängungen, ab dann liegen die Beanstandungsquoten bei der gesamten Beleuchtungsanlage höher als im Schnitt. Ab dem dritten Pflichtcheck gibt es Kritik an der Funktion von Fuß- und Feststellbremse, mit der auch schon die aktuelle Generation auffällt.
Ab HU Nummer drei sind auch die Bremsleitungen oft marode. Für die aktuelle Clio-Auflage ist die Abgasuntersuchung (AU) zu oft eine Hürde. Unter dem Strich schneidet Nummer fünf noch erwartbar okay ab, doch die Vorgänger verpatzen die HU laut Report deutlich häufiger als das durchschnittliche Fahrzeug.
Pannenverhalten: Auch vom ADAC kommt kaum Lob. In der Pannenstatistik des Clubs, die aktuell Autos bis Erstzulassungsjahr 2020 berücksichtigt, schneidet der Clio von 2014 und 2015 schlecht ab.
Solche von 2013, 2014 und 2017 liegen im Mittelfeld, während die übrigen Jahren im hinteren Mittelfeld landen. Als Pannenschwerpunkte nennt der Club die Autobatterie (2013 bis 2016, 2018 bis 2020) sowie die Zündkerzen (2012).
Motoren:
Vierte Generation: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 48 kW/65 PS bis 162 kW/220 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 55 kW/75 PS bis 81 kW/110 PS.
Fünfte Generation: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 48 kW/65 PS bis 103 kW/140 PS, (LPG-Version: 74 kW/101 PS), Otto-Hybrid: 103 kW/140 PS und 105 kW/143 PS (je Systemleistung); Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 63 kW/85 PS bis 85 kW/115 PS.
Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):
- Clio V 1.0 TCe 100 Experience (2019); 74 kW/100 PS (Dreizylinder); 54.000 Kilometer; 10.200 Euro.
- Clio IV 1.5 dCi 90 eco Grandtour Dynamique Energy (2016); 66 kW/90 PS (Vierzylinder); 125.000 Kilometer; 6450 Euro.
- Clio IV 1.6 Turbo R.S. 200 Renault Sport Energy (2017); 147 kW/200 PS (Vierzylinder); 76.000 Kilometer; 14 250 Euro.
