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Was macht eigentlich ein Privatkoch?

Menüs planen, fremde Küchen kennenlernen und auch mal den Weinkeller inspizieren: Max Zibis genießt seine Einsätze als Privatkoch. Warum ihn dieser Nebenjob so erfüllt, erzählt er im Job-Protokoll.
Privatkoch Max Zibis
Ein Mann hält Kartoffeln in der Hand
Privatkoch Max Zibis auf dem Wochenmarkt
Privatkoch Max Zibis
Privatkoch Max Zibis
Privatkoch Max Zibis
Ein Mann schneidet Zwiebeln
Ein Mann brät Zwiebeln in einer Pfanne
Privatkoch Max Zibis arrangiert Speisen auf Tellern
Essen steht auf einem Tisch

Lust auf besondere kulinarische Momente in den eigenen vier Wänden, aber keine Zeit selbst am Herd zu stehen: Warum also nicht einen Privatkoch oder eine Privatköchin engagieren? 

Sie arbeiten teils fest angestellt in gehobenen Privathaushalten oder in Botschaften. Teils bieten Privatköchinnen oder -köche ihre Leistungen aber auch für einzelne Abende oder Events an.

Max Zibis, Mitglied im Verband der Köche Deutschlands, kocht hauptberuflich für die Vorstände einer Bank in Frankfurt am Main. Mit Maximum Cuisine betreibt Zibis aber zusätzlich ein Kleingewerbe, über das er als Privatkoch tätig ist. Im Job-Protokoll erzählt er von seinem Beruf: 

Der Weg in den Beruf

Schon als Kind habe ich gekocht. Damals habe ich in der Küche viel meiner Mutter über die Schulter geschaut, habe mir einiges abgeguckt und dann einfach die Gerichte nachgekocht. Zumeist mit Erfolg.

Aber natürlich machte ich als kleiner Junge auch meine eigenen kleinen Kochexperimente – und nicht alle sind geglückt. Zum Beispiel habe ich in einen Nudelauflauf statt Hackfleisch Steak-Würfel oder klein geschnittene Würstchen gegeben. Das Ergebnis: Fleisch und Wurst waren restlos übergart. Aber solche Kocherlebnisse gehören ja auch zum Lernprozess dazu.

Da meine Eltern in der Regel erst nachmittags nach Hause kamen, habe ich im Teenageralter nach der Schule für meinen jüngeren Bruder und mich Essen gemacht. Meine Leidenschaft fürs Kochen festigte sich über die Jahre immer mehr. Später machte ich ein Schülerpraktikum in der Kantine einer Behindertenwerkstatt und spätestens danach war klar: Mein Berufswunsch ist, Koch zu werden.

Die Ausbildung

Nach dem Fachabitur habe ich eine klassische Kochausbildung absolviert und 2012 den Abschluss als bester Auszubildender Mittelhessens gemacht.

In meiner Berufslaufbahn habe ich viele Menschen aus der Branche kennengelernt. Darunter waren auch Freelancer, die erzählten, dass sie für Privatleute Kochkurse anbieten. Oder zum Beispiel für ein Fest oder für ein Gala-Dinner in den Küchen von Privathaushalten tätig sind und vorher die Gastgeber rund um Speise- und Getränkeauswahl beraten. Das fand ich mega spannend und in mir reifte der Entschluss, ein ähnliches Projekt nebenberuflich anzugehen.

Wieso ich auch als Privatkoch arbeite

Als Familienvater ist mir wichtig, dass ich mit meiner Festanstellung als Koch in Vollzeit ein gesichertes monatliches Einkommen habe. Mein Hauptjob als Koch bei einer Frankfurter Bank ist vielseitig und bietet sehr gute Rahmenbedingungen. Ich arbeite in einem super Team.

Nebenbei betreibe ich ein Kleingewerbe, über das ich Kochkurse, Catering und zusammen mit Fotografen Foodstyling anbiete – und eben auch als Privatkoch buchbar bin. Ich finde es interessant, mit meinem Kleingewerbe Abstecher aus meinem regulären Berufsalltag zu machen und zum Beispiel in fremden Küchen von Privatleuten am Herd zu stehen und passend zu deren Wünschen Menüs zuzubereiten. Als kreativer Kopf ist das für mich noch mal eine ganz andere Art des Kochens, denn hier bin ich mein eigener Chef und kann immer wieder neue Wege gehen.

Ein Arbeitstag als Privatkoch

Bevor ich in einem Privathaushalt als Koch arbeite, setze ich mich erst einmal mit meinen Auftraggebern zusammen. Ich frage sie nach ihren Vorlieben und möglichen Unverträglichkeiten und unterbreite Menüvorschläge. Außerdem berate ich meine Auftraggeber in Sachen Getränke und inspiziere gegebenenfalls gemeinsam mit ihnen deren Weinkeller. Wenn alles besprochen ist, kümmere ich mich kurz vor dem Event ums Einkaufen und besorge auf Wunsch auch die Tischdekoration.

Am Tag des Events ziehe ich dann für ein paar Stunden in die fremde Küche ein und bringe dafür auch alles an Equipment mit: Neben den Einkäufen sind das Töpfe, Pfannen & Co. und bei Bedarf Porzellan, Besteck und Gläser. Ich bereite das Essen zu, serviere es, spüle später und reinige die Küche. Wenn ich sie verlasse, sieht sie tiptop sauber aus. 

Diese Tätigkeit als Privatkoch empfinde ich als enorm bereichernd, weil man viele Leute trifft und deren Zuhause kennenlernt, aber auch die unterschiedlichsten Gerichte zubereitet beziehungsweise Menüs geschmacklich genau an die Wünsche der Auftraggeber anpasst. Es ist ein tolles Gefühl, mich bei meiner Arbeit so frei entfalten zu können. Ich kann nach einem Vorgespräch mit potenziellen Kunden entscheiden, ob mir ein Auftrag Spaß machen würde und ob er zu meinem Kochstil passt. Das ist etwas sehr Besonderes an der Arbeit als Privatkoch, das ich sehr zu schätzen weiß.

Wichtig ist, dass man flexibel ist und sich den Kundenwünschen anpasst und wirklich alles bis ins kleinste Detail plant. Wenn ich abends in einem Privathaushalt koche und es fehlt etwas, kann ich nicht mal eben ins Kühlhaus gehen und es mir holen. Ich muss vorher an alles gedacht haben.

Wie die Bezahlung aussieht

Die Bezahlung ist sehr individuell. Es gibt bei mir eigentlich immer einen Pauschalpreis pro Person. Die Preisgestaltung ist ähnlich wie in der gehobenen Gastronomie. Hinzu kommen Anfahrtskosten. Die Spanne ist allerdings recht groß, je nachdem, welche Art Lebensmittel gewünscht sind. Hier sind sowohl günstigere als auch teurere Menüs möglich.

© dpa ⁄ Protokoll: Sabine Meuter, dpa
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