Beim smarten Shoppen könnten Fehlkäufe und Retouren künftig deutlich seltener werden. Im Geschäft beraten Dich digitale Spiegel, online geht’s zur virtuellen Anprobe und auf dem Smartphone lotsen Dich Shopping-Assistent:innen durch den Mode-Dschungel. Bei dem US-Konzern Walmart beginnt die Zukunft des Smart Shoppings jetzt mit einer virtuellen KI-Umkleide. Diese und weitere Anwendungen für smartes Shoppen stellen wir Dir hier vor.
Online-Shopping ist bequem. Wäre da nicht das Problem, dass die Kleidungsstücke in den digitalen Katalogen und an den abgelichteten Models oft völlig anders aussehen als an Dir. Dieses Dilemma möchte die Einzelhandelskette Walmart mit einer neuen Shopping-Funktion lösen, die mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) arbeitet.
Kleidung online anprobieren: So funktioniert smartes Shoppen bei Walmart
Die neue Funktion „Choose My Model“ soll das Online-Shopping vereinfachen und Retouren vermeiden. Per App oder Browser-Anwendung können Kund:innen zuhause eine KI-Umkleide „betreten‟ und mit wenigen Klicks Hosen, Oberteile und andere Kleidungsstücke virtuell anprobieren. Allerdings nicht an ihrem eigenen Körper, sondern an einem von 50 auswählbaren Models. Die KI-Umkleide analysiert Katalogbilder der Walmart-Kleidung und kombiniert diese mithilfe von Augmented Reality (AR) mit dem jeweiligen Model. Die Algorithmen sollen dabei beispielsweise auch den verwendeten Stoff einberechnen, um zu zeigen, wie das Kleidungsstück an dem entsprechenden Körper fallen würde. Bislang konzentriert sich die Funktion jedoch nur auf Damenmode und einige ausgewählte Marken.
Künftig mehr Diversität in der virtuellen KI-Umkleide
Die insgesamt 50 Models unterscheiden sich in Körperbau, Hautfarbe, Körper- und Konfektionsgrößen von XS bis 3XL. Mit diesen Variationen werden aber noch nicht alle Shoppenden optimal abgedeckt. Beispielsweise beschränkt sich die Auswahl derzeit auf eher durchschnittliche weibliche Körpergrößen von etwa 1,58 bis 1,83 Meter. Das soll sich in den kommenden Wochen mit 70 weiteren Models ändern, die Walmart bereits angekündigt hat. Auch das derzeit begrenzte Angebot der Marken soll ausgeweitet werden. Entwickelt wurde die KI-Umkleide von dem Hersteller Zeekit, der erst 2021 von Walmart übernommen wurde. In Deutschland wird es die KI-Umkleide für das smarte Shoppen vorerst wohl nicht geben.
Virtual Fitting Rooms: Augmented Reality bei der Anprobe im Geschäft
Auf die Idee, die Vorzüge der analogen und digitalen Shopping-Welt zu verknüpfen, kamen schon einige andere Entwickler:innen und E-Commerce-Start-ups. Dafür hat zum Beispiel das AR-Unternehmen Zugara eine Dressing-Room-Software entwickelt, die die lästige Anprobe im Geschäft überflüssig machen soll. Im Mittelpunkt des sprach- und gestengesteuerten Systems steht ein Smart Mirror, der Dich mit Webcams und Kinect-Sensoren in Deiner Umgebung aufnimmt – ähnlich wie der Magic Mirror von Samsung. Für die virtuelle Anprobe kannst Du digitale 2D-Kleidungsstücke aus dem Online-Sortiment auswählen und diese mit wenigen Handbewegungen auf Dein 3D-Abbild schneidern. So bekommst Du eine bessere Vorstellung davon, wie das Original an Dir aussieht.
Eine weitere praktische Lösung für das smarte Shoppen beim Optiker bietet die französische AR-Firma FittingBox. Im interaktiven Schaufenster Owiz Street kannst Du via Smartphone und Augmented Reality diverse Brillenmodelle an Deinem digitalen Spiegelbild ausprobieren. Das Ganze gibt es mittlerweile auch als Web-Anwendung, mit der Du Deinem digitalen Selbstbild über die Kamerafunktion verschiedene Brillen aufsetzen kannst.
Interaktive Spiegel und Barcode-Scanner in der modernen Umkleidekabine
Die interaktive Umkleide Phizzard des gleichnamigen Berliner Start-ups soll Dir mit einem Touchscreen-Spiegel Stress bei der Kleidersuche und Anprobe ersparen. In der Kabine kannst Du die Kleidung per Barcode einscannen und dem System dann über den digitalen Spiegel mitteilen, wie es weitergehen soll. Ist das Kleidungsstück zum Beispiel zu groß oder zu klein, wird ein:e Verkäufer:in benachrichtigt und bringt ein passendes Exemplar.
Auf ein ähnliches Konzept setzt die intelligente Umkleidekabine von SALT Solutions. Auch diese soll mit Touchscreen, RFID- und Barcode-Technologie das smarte Shoppen im Geschäft vereinfachen.
Wer sich an verregneten Tagen doch lieber durch die Online-Shops klickt, scheitert selten an der Auswahl. Wenn Dir die klassische Filtersuche nicht treffsicher genug ist, unterstützen Dich bei immer mehr Marken diverse Shoppingbots. Ihnen teilst Du ein paar Angaben zu Deinen Körpermaßen, Wünschen und Vorstellungen mit und schon suchen sie für Dich passende Angebote heraus.
Mit Alibaba durch den Virtual Reality-Shop
Geht es nach dem chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba, brauchst Du für den Einkaufsbummel künftig nur noch eine Virtual-Reality-Brille und einen Controller. In seinem Virtual-Reality-Shop Buy+ sollen sich sämtliche Produkte in 360-Grad-Ansicht begutachten lassen, während virtuelle Models Kleidungsstücke vorführen. Um den Einkauf zu tätigen, reicht beim „VR Pay” ein Kopfnicken, das Du an der Kasse erneut bestätigst. Aktuell befindet sich Buy+ in der Beta-Phase und Alibaba hat noch keinen Termin für die Veröffentlichung bekannt gegeben.
Smartes Shoppen im Metaverse: Mode bei der ersten digitalen Fashion-Week
Einen Vorgeschmack auf das Smart Shopping der Zukunft und die Bedeutung von digitaler Mode gibt die erste offizielle Metaverse-Fashion-Week, die ab dem 24. März 2022 auf der 3D-Plattform Decentraland startet. Bei dem virtuellen Event kannst Du mit Deinem Avatar Models auf den Laufstegen bestaunen, neueste Kollektion der digitalen Modewelt erkunden und Deine Lieblingsstücke als NFT (Non-Fungible Token) kaufen. Einzelne Marken sollen bei der digitalen Fashion-Week sogar reale Produkte präsentieren, die Du gegen Dein NFT eintauschen kannst. Alles dazu hier:
Erste Digitale Fashion Week: Decentraland bringt digitale Mode auf den virtuellen Laufsteg
KI-Umkleide beim Online-Shopping oder interaktive Spiegel im Geschäft: Wie sieht für Dich die Zukunft des smarten Shoppens aus? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!
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