Im Jahr 1979 kreierte Regisseur Ridley Scott einen Sci-Fi-Horror, der die Fans bis heute nicht loslässt: In den Tiefen des Alls treffen Menschen auf eine außerirdische Kreatur und müssen um ihr Überleben kämpfen. Alien: Romulus ist der siebte Film des Franchises und vereint – unserer Meinung nach – alle Stärken der Reihe sowie alle Facetten der Angst in sich. Mehr dazu in unserer Kritik zu Alien: Romulus.
Die Handlung: Ein Rettungsboot, das direkt in die Hölle führt
Rain Carradine (Cailee Spaeny) lebt zusammen mit ihrem Androiden-Freund Andy (David Jonsson) in einer Minenkolonie, die nie die Sonne zu sehen bekommt. Sie möchte um jeden Preis diesem trostlosen Dasein entkommen, doch ihre Bemühungen scheitern – bis eines Tages ihre Freund:innen ihr einen waghalsigen Plan präsentieren. Dieser sieht vor, dass sie zu einer verlassenen Raumstation aufbrechen und die Instrumente dort nutzen, um von der Kolonie wegzukommen.
Siehe auch: Handlung, Cast & Kinostart von Alien: Romulus
Die Zeit drängt, denn die Station droht, in einen Asteroidengürtel zu geraten und dort zu zerschmettern. Auf dem Schiff angekommen, merken sie schnell, dass die Besatzung nicht einfach verschwunden, sondern einem Alien zum Opfer gefallen ist – das immer noch dort lauert. Doch inmitten all der Gefahren gibt es einen Hoffnungsschimmer: Android Andy hat inzwischen herausgefunden, was hier passiert ist. Und welche Optionen ihnen noch bleiben.
Der Horror nähert sich langsam und wirkt so echt
Zugegeben, für einen Horrorfilm nimmt sich Alien: Romulus sehr viel Zeit für den Einstieg. Bis es richtig losgeht, lernst Du erst die Charaktere und ihr Leben kennen. Doch Deine Geduld wird sich auszahlen: Denn so, wie Alien: Romulus seine Charaktere vorstellt, bleiben sie keine seelenlosen Opfer im Überlebenskampf. Stattdessen werden sie zu Menschen, die Dir etwas bedeuten. Von Anfang an steht viel auf dem Spiel. Es wird für Dich unmöglich, sich dem Horror zu entziehen – vor allem, weil die Kulissen so glaubhaft wirken.
Die trostlose Minenkolonie, der aufregende Flug zur Station und jedes Areal dort oben werden Dir im Gedächtnis bleiben. Weil jeder enger, dunkler, tropfender und fleischiger Raum auf seine eigene Weise unheimlich ist. Die Science-Fiction ist hier kein reines Setting, sondern eine Welt voller Details – die Geschichten erzählt, die niemand mehr erzählen kann, weil es niemanden mehr gibt. Warum wir Dir davon so detailliert berichten und noch nicht zum Star der Reihe kommen? Weil wir vorher betonen müssen: Jeder nervenzerfetzende Kampf, der noch kommt, ist nur deshalb so gut, weil er in einer absolut (alb)traumhaften Arena stattfindet.
Die Brut aus klassischem und modernem Horror
Alien: Romulus ist eine Spannungsachterbahn. Was zunächst langsam und bedrückend beginnt, wird zunehmend intensiver. Das Herz schlägt immer schneller und schneller. Die Charaktere müssen sich ständig aus neuen tödlichen Situationen befreien. Während sich jeder Moment der Ruhe wie eine Falle anfühlt – denn die Stille bedeutet nur, dass der Horror im nächsten Moment zuschlagen wird. Immer wieder fragten wir uns: Ist es endlich vorbei? Nein, noch lange nicht. Alien: Romulus ist verschachtelt und überraschend dynamisch: Wer ist gut? Wer ist böse? Das kann sich jederzeit ändern.
Langeweile kommt nicht auf, denn die Protagonist:innen stehen ständig vor neuen Herausforderungen und Gefahren – etwa wenn plötzlich die Schwerkraft aussetzt. Das Alien ist zudem kein typisches 0815-Monster, nein, es ist clever und Du kannst Dir nie sicher sein, ob es wirklich tot ist.
Alien: Romulus erinnert an die langsamen Klassiker und actionreichen Sprinter der Reihe. Jedes Mal, wenn Du glaubst, ein Muster erkannt zu haben, die Handlung vorhersehen zu können, macht der Film genau das Gegenteil. 119 Minuten können sich deutlich länger anfühlen, wenn jede Sekunde davon über Leben und Tod entscheidet.
Echte Angst, echte Aliens
Tricktechnisch könnten das Alien und seine Brut keine bessere Leistung liefern: messerscharfe Zähne, schleimige Gliedmaßen, schnelle Bewegungen – so oft schon geschehen, aber niemals an Schrecken verloren. Freue Dich schon jetzt auf völlig neue monströse Formen, die Dir reichlich Albträume bescheren werden. Viele Grenzen werden überschritten, dieser Horror badet vergnügt und frei im Blut, wie ein Fisch im Wasser. Wir sind wirklich froh, nicht mit den Charakteren tauschen zu müssen, die ebenfalls einen tollen Job machen, wenn sie glaubhafte Panik (und Schmerzen) darstellen sollen.
Cailee Spaeny und David Jonsson bilden das Duo, das alle Emotionen trägt. Spaeny zollt der ikonischen Alien-Heldin Ellen Ripley mit ihrem Scharfsinn und ihrer Verbissenheit würdig Tribut, während Jonsson beeindruckend zwischen emotionalem Mensch und kühlem Roboter balanciert.
Du wirst die beiden bis zum Ende anfeuern – genauso wie das Alien, das sich zur Aufgabe gesetzt hat, seine Vorgänger:innen in Durchhaltevermögen zu überbieten. Wir waren schon lange nicht mehr so froh, den Abspann zu sehen und dieses Meisterwerk überlebt zu haben. Es ist schön zu erleben, dass guter Horror nicht ausgestorben ist, sondern nur im Dunkeln darauf gewartet hat, zurückzukehren.
Du willst Dein Wissen zur Sci-Fi-Horror-Reihe auffrischen? So guckst Du die Alien-Filme in korrekter Reihenfolge.
Alien: Romulus in der Kritik: Unser Fazit
Anfänglich waren wir skeptisch, da manche Filmreihen länger leben, als es ihnen gut tut. Für diese Fortsetzung sind wir allerdings sehr dankbar. Alien: Romulus ist ein Liebesbrief an die Fans, der mit Blut auf Haut geschrieben wurde. Wir haben Horror aus einer anderen Dimension bestellt – und beim Alien, wir haben ihn auch bekommen.
Alien: Romulus | |
Genre: | Sci-Fi-Horror |
Bundesstart: | 15. August 2024 |
Laufzeit: | 119 Minuten |
FSK: | 16 |
Regie: | Fede Àlvarez |
Drehbuch: | Rodo Sayagues |
Dieser Artikel Alien: Romulus | Filmkritik zum Horrorfilm: Ein blutiger Liebesbrief an alle Horrorfans kommt von Featured!