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Musikalische Wegbereiterin der 68er - Joni Mitchell wird 80

Joni Mitchell verwandelte Popmusik in eine bis dahin kaum gekannte Kunstform. Auf der Bühne steht sie heute kaum noch. Dafür hinter der Ping-Pong-Platte.
Joni Mitchell
Die US-Sängerin Joni Mitchell feiert im November ihren 80. Geburtstag. © John Shearer/Invision/AP/dpa

Wie eine Königin saß Joni Mitchell vergangenes Jahr in einem pompösen Sessel auf der Bühne des Newport Folk Festivals. Gut 20 Jahre hatte die «Big Yellow Taxi»-Sängerin kein Konzert mehr gegeben. Doch hier war sie nun, die Legende persönlich. Vielleicht nicht mehr ganz so lebhaft wie früher, aber das darf Mitchell im fortgeschrittenen Alter auch sein. Am Dienstag (7. November) wird die Kanadierin 80 Jahre alt.

Joni Mitchell, ursprünglich Roberta Joan Anderson, wurde am 7. November 1943 in Fort Macleod in der kanadischen Provinz Alberta als Tochter einer Lehrerin und eines Lebensmittelhändlers geboren. In ihrer Heimat studierte sie zunächst kommerzielle Kunst, bevor sie 1964 nach Toronto zog. Die junge Joni trat in lokalen Folk-Clubs und Kaffeehäusern auf. Und sie lernte einen Mann kennen - doch ihre Ehe mit dem Folksänger Chuck Mitchell hielt nicht lang. Mitchell zog dann nach New York City.

Hier veröffentlichte sie Ende der 60er ihr Debütalbum «Songs to a Seagull». Dieses von David Crosby produzierte Konzeptalbum wurde zwar für die Reife seiner Texte gefeiert - der ganz große Durchbruch blieb aber aus. Noch. Denn 1969 spielte Mitchell dann erstmals auf dem Newport Festival in Rhode Island. Das Magazin «Cash Box» notierte damals: «Sie ist auf dem Weg, ein Star zu werden».

Karriere

Und die Presse orakelte richtig: Die Karriere der Kanadierin lebte mit jedem Album mehr auf - von «Clouds» (1969) bis zum millionenfach verkauften «Blue» (1971). Anfang der 70er Jahre begann Mitchell, mit Pop, Rock und Jazz zu experimentieren, was in «Court and Spark» (1974) gipfelte, ihrem meistverkauften Album. Als experimentelle Singer-Songwriterin erlebte sie in dieser Zeit ihre größte Popularität.

Mitchell wurde auch als «Yang zu Bob Dylans Yin» beschrieben und bis heute wird ihr eine Leitfunktion für die «Generation Woodstock» zugeschrieben. Denn Mitchell machte Popmusik zur Kunstform. Berühmt machten sie dabei nicht nur Hits wie «Big Yellow Taxi» und «Woodstock», sondern sie gilt auch als anspruchsvolle Konzeptkünstlerin mit komplexen Alben. «Musik soll nicht sofort greifen. Sie soll ein Leben lang halten, wie ein feiner Stoff», sagte sie einmal.

Ende der 70er zog Mitchell sich ein Stück weit aus der Popwelt zurück und wandte sich dem Jazz und später auch mehr der Malerei zu. In den späteren Jahren ihrer Karriere kehrte Mitchell musikalisch zu persönlicheren Themen zurück, etwa auf ihrer Grammy-prämierten Platte «Turbulent Indigo» von 1994. Und als Janet Jackson «Big Yellow Taxi» in ihrem Song «Got ’til It’s Gone» sampelte, wurde Mitchell auch in der neuen jungen Generation wieder bekannter.

Grammy für ihr Lebenswerk

Einen Platz in der Geschichte hat sie - aufgenommen in die Rock & Roll Hall of Fame und mit einem Grammy für ihr Lebenswerk versehen - ohnehin sicher.

Mitchells Fans sehen in ihr auch eine Künstlerin von großer menschlicher Qualität, integer und unabhängig, die nie Scheu hatte, gegen den Strom zu schwimmen. Nicht zuletzt steht ihre Songzeile «Sie haben das Paradies zugepflastert, um einen Parkplatz zu errichten» («They paved paradise to put up a parking lot») aus «Big Yellow Taxi» für Mitchells Liebe zur Natur und Kritik an ihrer Zerstörung. Auch persönliche Tragödien teilte Mitchell mit der Welt. So wurde sie früh schwanger und gab ihre Tochter zur Adoption frei, traf sie aber Jahre später wieder.

Bis heute lädt Mitchell Freundinnen und Freunde zu Jam-Session in ihr Zuhause ein - zuletzt unter anderem Superstar Bette Midler, wie sie dem «Interview Magazine» verriet. Um nach einem schweren Gehirnaneurysma im Jahr 2015 fit zu bleiben, wandere sie auch viel. Zur Therapie gehöre aber auch Ping Pong: «Zuerst erklimmen wir den Hügel, rauf und runter, und wenn es die Zeit erlaubt, spielen wir dann vier Spiele.»

© dpa ⁄ Benno Schwinghammer, dpa
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