Zwei kleine Punkte, die einen großen Unterschied machen: Nach 85 Jahren ist der Name der britischen Schriftsteller-Schwestern Brontë auf einer Gedenkplakette in London endlich richtig geschrieben. Ein Steinmetz ergänzte die fehlenden Punkte über dem e, eine Restauratorin bemalte sie passend.
Ob der Name der Schwestern, die zu den bekanntesten Autorinnen der britischen Literatur gehören, mit ë oder e geschrieben wird, hat Auswirkungen auf die Aussprache. Das ë zeigt an, dass der Vokal betont wird - also «Bronte». Ohne die Punkte wäre es nur «Bront».
Das Denkmal für Charlotte (1816-1855), Emily (1818-1848) und Anne Brontë (1820-1849) war im Oktober 1939, kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, in der «Poet's Corner» - der «Dichterecke» - an der Westminster Abbey aufgestellt worden.
Dass aber die beiden bedeutsamen Punkte im Nachnamen fehlten, fiel selbst bei der offiziellen Einweihung nach Kriegsende nicht auf - oder wurde verschwiegen. So genau weiß man das nicht. «Die Änderung beendet einen der langwierigsten Fälle höflicher Nichterwähnung der britischen Geschichte», kommentierte die Zeitung «Times».
Tatsächlich war es erst die Journalistin und Brontë-Forscherin Sharon Wright, die den Fehler thematisierte. Sie sei «wirklich verblüfft», dass sie anscheinend die erste Person sei, die in den 85 Jahren seit der Errichtung des Denkmals die fehlenden Punkte bemängelt hat.
«Es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen darüber, dass sich jemand darüber beschwert oder es erwähnt, also wollte ich das wirklich nur richtigstellen», sagte Wright der britischen Nachrichtenagentur PA. Sie besprach die Frage mit dem Dekan der Westminster Abbey - und der ordnete die Steinmetzarbeit an.