Die Stimme von Malaika Mihambo ist mehrere Wochen nach der Corona-Infektion immer noch angeschlagen, sportlich findet der Weitsprung-Star kurz vor Olympia langsam wieder zu alter Stärke zurück. Mit 6,87 Metern sprang die 30-Jährige bei der Generalprobe in London zum Sieg und ist damit bereit für die Olympischen Spielen in Paris.
«Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte jetzt schon harte Trainingswochen. Nachdem ich ja durch Covid ein bisschen auf die Bremse treten musste, haben wir uns langsam im Training immer wieder gesteigert», sagte Mihambo dem TV-Sender Sky nach dem Diamond-League-Meeting in London.
Nach dem Titel bei der Leichtathletik-EM in Rom im Juni mit starken 7,22 Metern war Mihambo in ihrer Vorbereitung auf die Sommerspiele von einer Covid-Erkrankung zurückgeworfen worden. Sie habe Probleme mit der Lunge gehabt und musste auf die deutschen Meisterschaften Ende Juni in Braunschweig verzichten.
Um ihren Körper zu schonen, absolvierte die Tokio-Olympiasiegerin in London nur vier Sprünge - um die Weltklasse-Konkurrenz hinter sich zu lassen, reichte das aus.
Mihambo: Da geht noch mehr
Die Weltjahresbeste Mihambo machte ihren Kontrahentinnen schnell deutlich, dass für Paris noch Luft nach oben ist. Sie habe nicht das Gefühl gehabt, dass sie einen Sprung voll getroffen habe. «Umso erstaunlicher, dass die Sprünge trotzdem so weit sind, auch wenn sie sich nicht so gut anfühlen.»
Bis zum Weitsprung-Wettbewerb in Paris ist auch noch ein wenig Zeit. Am 6. August findet die Qualifikation statt, zwei Tage später geht es dann um die Medaillen. Mihambo gilt trotz Corona-Erkrankung als Favoritin - vor allem nach der eindrucksvollen Vorstellung in der britischen Hauptstadt.
«Ich denke, der Stand ist bei mir ganz gut», sagte sie und ergänzte: «Ich freue mich, auch zu sehen, wie das dann ist in Paris, wenn die Form sich auch entwickelt hat und man ausgeruht an den Start geht - nicht so wie heute, müde vom Training.»
Bis sich ihre Stimme erholt habe, werde es wahrscheinlich noch ein wenig dauern, erklärte Mihambo. Doch das ist für die gebürtige Heidelbergerin zweitrangig. Wichtiger sei es, dass es den Lungen gut gehe. «Und da sieht man, dass es sich auf jeden Fall bessert.»