Werder Bremens Kapitän Marco Friedl bedauert die aus seiner Sicht grassierende öffentliche Zurückhaltung von Fußballprofis. «Heutzutage sagt man ja oft nur noch das, was keine Probleme verursacht und womit man sich einfach null angreifbar macht», sagte der 26 Jahre alte Österreicher im Interview des «Kicker».
«Und tätigt man dann mal eine Aussage, die von dieser Linie abweicht, wird das gleich zu einer großen Welle, die unfassbar schnell an Fahrt aufnimmt - und deshalb musst du da als Spieler wirklich aufpassen. Das ist leider so», sagte er weiter.
Friedl zeigt Einsicht
Nach dem 0:0 gegen Borussia Dortmund hatten der Abwehrspieler und sein Team-Kollege Marvin Ducksch die Transferpolitik von Werder kritisiert und fehlende Verpflichtungen beanstandet. Daraufhin rügte Werder Bremens Sportchef Clemens Fritz beide Spieler und bat sie zum Gespräch.
Friedl war danach zurückgerudert. «Dass viele Transfers nicht immer umsetzbar sind, ist mir auch bewusst. Deshalb ist es natürlich kein Wunschkonzert von uns Spielern - und Clemens hat ja recht: Wir haben keinen Stammspieler verloren, sind konkurrenzfähig. Daher bin ich auch absolut zufrieden mit dem Kader.»
Friedl hatte zudem bemängelt, dass Trainer Ole Werner das Team in der Schlussphase gegen den BVB nicht genug unterstützt habe. Hier stellte der Österreicher jedoch klar: «Da habe ich schon deutlich gesagt, dass wir als gesamte Mannschaft dann keine Lösungen mehr gefunden haben - das wurde dann jedoch leider schnell nur auf den Trainer projiziert», sagte er und schob hinterher: «Aber das war nie das, was ich gemeint habe, und in dem Moment natürlich unglücklich ausgedrückt von mir.»