«Statistisch gesehen wurden damit in 2023 alle ein bis zwei Tage Menschen in Sachsen-Anhalt aus rassistischen, queerfeindlichen, antisemitischen und weiteren rechten Motiven verletzt, bedroht und attackiert - mit teilweise lang anhaltenden Folgen sowohl für die Betroffenen selbst als auch die betroffenen Communities», betonte Arndt. Die Mobile Opferberatung geht von einer hohen Dunkelziffer aus, weil viele Angriffe nicht angezeigt werden und daher in keiner Statistik auftauchen. In fast drei Vierteln aller Fälle sei Rassismus das bei Weitem häufigste Tatmotiv.
Die Opferberatung räumte ein, dass die höhere Fallzahl auch auf eine Änderung der Erfassungskriterien bei Bedrohungen und Nötigungen zurückzuführen ist. Doch auch ohne die veränderte Zählweise zeige sich ein Anstieg der Gewalttaten im Vergleich zu 2022 - von 159 auf 163. «Rechte, rassistische und antisemitische Gewaltstraftaten in Sachsen-Anhalt haben sich seit nunmehr fünf Jahren auf etwa gleichbleibend hohem Niveau stabilisiert», lautete das Fazit.