Aus einem internen Papier des sächsischen Finanzministeriums geht demnach hervor, dass die MFAG mit einer millionenschweren staatlichen Finanzspritze vor der Insolvenz gerettet werden soll. Weil Sanierungsziele nicht erfüllt wurden, weigerten sich Banken, vereinbarte Kredite auszureichen. Jetzt sollen die beiden Hauptaktionäre, der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt, mindestens 100 Millionen Euro zusichern, damit die Banken weiter Kredite geben und ausgereichte Kredite nicht vorzeitig fällig stellen. Sachsens Finanzministerium wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Im Besitz des Freistaates Sachsen sind 77,29 Prozent der MFAG, Sachsen-Anhalt hält 18,54 Prozent.
Banken und Gesellschafter organisierten derzeit ein Finanzierungspaket zur Unterstützung der MFAG, teilte das Finanzministerium Sachsen-Anhalt auf Anfrage mit. Neben der Zuführung von frischem Kapital durch die öffentlichen Anteilseigner sollen den Angaben zufolge auch bestehende Bankkredite aufgestockt und ein Restrukturierungs- und Sanierungsprogramm der MFAG umgesetzt werden. Der geplante Landesanteil Sachsen-Anhalts - vorbehaltlich der Zustimmung des Haushaltsgesetzgebers - beträgt demnach 18,7 Millionen Euro.
Laut KPMG-Gutachten sei die MFAG im Vergleich zu Mitbewerbern innerhalb ihres Marktsegmentes wettbewerbsfähig, betonte der Sprecher. Begründet wird diese Bewertung mit den hohen Wachstumspotenzialen in den Bereichen Logistik und Flächenentwicklung sowie einem moderaten Wachstum des Passagieraufkommens - insbesondere im Touristikverkehr.