Die Privathaushalte in Sachsen-Anhalt hatten im vergangenen Jahr ein Nettoeinkommen von 3303 Euro pro Monat. Ein knappes Viertel (24,9 Prozent) habe über weniger als 1500 Euro verfügen können, teilte das Statistische Landesamt am Dienstag in Halle mit. In 641.400 von insgesamt mehr als 1,11 Millionen Haushalten sorgte ein Erwerbstätiger für das Haupteinkommen. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlung habe im April 2022 bei einer Vollzeitbeschäftigung 3382 Euro betragen. Beschäftigte ohne Berufsabschluss hätten im Schnitt 2464 Euro verdient, solche mit Abschluss 2952 Euro.
Die privaten Haushalte gaben laut den Statistikern im vergangenen Jahr monatlich 2453 Euro für den Konsum aus. Davon sei gut die Hälfte für Grundbedürfnisse aufgewendet worden, dazu gehören Wohnen, Energie, Nahrungsmittel und Kleidung. Trotz der Erhöhung der Verbraucherpreise 2022 im Vergleich zu 2021 um 7,3 Prozent hätten sich die privaten Konsumausgaben im selben Zeitraum nur um 2,7 Prozent erhöht, hieß es. «Vermutliche Gründe waren vor allem im Bereich Nahrungsmittel und Getränke ein verändertes Konsumverhalten.»
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen des Jahres 2022 sei die Zahl der Insolvenzen in Sachsen-Anhalt um 93 Fälle auf 2 944 gesunken, teilte das Statistische Landesamt weiter mit. Die Zahl der Anträge auf Verbraucherinsolvenzen sei leicht um 1,7 Prozent auf 2138 zurückgegangen. Bei den Unternehmensinsolvenzen seien insgesamt 298 gezählt worden und damit 14 mehr als im Jahr zuvor.