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Zehntausende beim Osterreiten in katholischer Lausitz

In der katholischen Lausitz verkünden Osterreiter singend die Botschaft von der Auferstehung Christi. Auch diesmal säumten Schaulustige die Prozessionen - die längst Touristenmagnet sind.
Osterreiten in der Lausitz
Die Osterreiter verkünden zu Pferde die Osterbotschaft. © Sebastian Kahnert/dpa

Auch in diesem Jahr hat das traditionelle Oster- und Saatreiten Zehntausende in die sächsische Lausitz gelockt. Nach Polizeiangaben vom Ostermontag säumten insgesamt rund 49.500 Schaulustige die Prozessionen mit zusammen 1475 Pferden. Die neun Züge im Siedlungsgebiet der Sorben nordöstlich von Dresden besuchten insgesamt rund 44 000 Menschen und etwa 5500 verfolgten die traditionellen Saatreiter in Ostritz südlich von Görlitz. Es gab keine Störungen, hieß es. Nur andere Verkehrsteilnehmer brauchten «starke Nerven», wegen «erheblicher» Einschränkungen zugunsten der Brauchtumspflege.

In der sorbischen Lausitz im Dreieck Kamenz, Hoyerswerda und Bautzen sind Osterreiter vormittags aus ihrem Dorf aus- und nachmittags wieder zurückgezogen. Den Auftakt machten am frühen Morgen 270 festlich gekleidete Männer auf geschmückten Pferden in der Gemeinde Ralbitz, die ins rund zehn Kilometer entfernte Wittichenau ritten. Bis zum Abend folgten weitere Prozessionen, bei denen meist katholische Sorben singend vom Pferderücken aus die Osterbotschaft verkündeten.

In der zweisprachigen Region tragen Jugendliche und Männer seit Jahrhunderten am Ostersonntag die Botschaft von der Auferstehung Christi hoch zu Ross von ihrer Heimatkirche aus um den Friedhof und die Felder ins Nachbardorf - in Frack und Zylinder, singend und betend unter Glockengeläut, mit Kreuz, Kirchenfahnen und der Statue des Auferstandenen. Außerhalb der Orte beten sie auf den aufwendig geschmückten Pferden den Rosenkranz, in weißen Handschuhen - auch auf dem Rückweg.

Die Wurzeln des Brauchs reichen bis in die vorchristliche Zeit zurück, als man glaubte, durch Feldumritte die jungen Saaten vor der Missgunst des Bösen schützen zu können. Die heutigen Züge sind öffentliches Bekenntnis zum christlichen Glauben - dabei dürfen nur Männer im Sattel sitzen. Alljährlich säumen auch Gäste aus dem In- und Ausland die Wege im Siedlungsgebiet der nationalen Minderheit.

Einem ähnlichen Brauch folgt das Ostersaatreiten von Ostritz bei Görlitz. Laut Polizei waren dort diesmal 73 Katholiken auf geschmückten Pferden unterwegs, von der Pfarrkirche über Felder zum Zisterzienserinnenkloster St. Marienthal. Sie baten dabei auch ein gutes Wachstum der Saat - seit 1993 in ökumenischer Gemeinschaft.

Redaktionshinweis: In einer früheren Version der Meldung war von der Gemeinde Räckelwitz die Rede. Es handelt sich aber um die Gemeinde Ralbitz. (31.3., 16.37 Uhr)

© dpa
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