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Gedenken an Befreiung von KZ: Woidke wirbt für Toleranz

Vor 79 Jahren wurde das damalige Konzentrationslager Ravensbrück von der Roten Armee befreit. Zum Gedenken sind auch Überlebende gekommen. In Sachsenhausen wird ebenfalls an die Befreiung erinnert.
Dietmar Woidke
Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident Brandenburgs, spricht bei der Zentralen Gedenkveranstaltung anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. © Joerg Carstensen/dpa

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat beim Gedenken an die Befreiung des Frauen-KZ Ravensbrück vor 79 Jahren zu Mitmenschlichkeit aufgerufen. «Den Opfern von damals können wir nicht zurückgeben, was ihnen genommen wurde. Aber wir können und müssen uns immer wieder gegen das Vergessen stellen», sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Fürstenberg/Havel. «Aus der Vergangenheit lernen heißt einzustehen für Mitmenschlichkeit, Toleranz und ein friedliches Miteinander sowie gegen Hass und Hetze.» Auch in der Gedenkstätte Sachsenhausen wurde an die Befreiung erinnert.

Der Regierungschef rief in der Gedenkstätte Ravensbrück dazu auf, sich aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und die Ausgrenzung von Minderheiten zu stellen. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gehöre auch die Verpflichtung, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen. 

Mehrere Hundert Menschen waren nach Angaben der Gedenkstätte Ravensbrück zur zentralen Gedenkveranstaltung Brandenburgs gekommen, darunter sechs Überlebende des KZ Ravensbrück aus Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Israel und Polen.

Barbara Piotrowska, die nach dem Warschauer Aufstand 1944 mit ihrer Mutter ins Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt wurde, betonte die Bedeutung der Erinnerung: «Auf der polnischen Gedenktafel in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück steht: "Wenn das Echo ihrer Stimmen verstummt - werden wir untergehen"», sagte sie nach Angaben der Gedenkstätte. «Dies ist eine Botschaft für künftige Generationen.»

Die Präsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees, Ambra Laurenzi, warb mit Blick auf den Ukraine-Krieg und den Gaza-Krieg für Frieden. «Diese Kriege sind der Nährboden für Rache, Streit und weitere Kriege.» Woidke sowie Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Parteien legten am Denkmal «Die Tragende» Kränze und Blumen nieder. 

In Ravensbrück bei Fürstenberg ließ die sogenannte Schutzstaffel der Nazis (SS) 1939 das größte deutsche Frauen-Konzentrationslager errichten, in das später auch Männer, junge Frauen und Mädchen kamen. Zwischen 1939 und 1945 waren laut Gedenkstätte mehr als 120 000 Frauen, 20 000 Männer und etwa 1000 weibliche Jugendliche dort inhaftiert. Zehntausende seien ermordet worden oder an Hunger, Krankheit oder durch medizinische Experimente gestorben. Ende April 1945 trieb die SS Zehntausende Häftlinge auf Todesmärsche, 3000 zurückgelassene Kranke wurden am 30. April 1945 durch die Rote Armee befreit.

In der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg erinnerte Brandenburgs Vize-Ministerpräsidentin Ursula Nonnemacher an die Befreiung des KZ und warnte vor neuem Hass. «Das Ausmaß an antisemitischer Hetze, Übergriffen, Anfeindungen und Hass vielerorts in Deutschland ist erschütternd», sagte Nonnemacher. Die Grenzen der Solidarität könnten sich immer wieder verschieben. «Deswegen sind die historischen Orte der nationalsozialistischen Verbrechen wie Sachsenhausen so bedeutsam.»

Sowjetische und polnische Soldaten erreichten nach Angaben der Gedenkstätte am 22./23. April 1945 das von der SS geräumte KZ Sachsenhausen. Dort seien zwischen 1936 und 1945 mehr als 200 000 Menschen inhaftiert gewesen, mindestens 55 000 von ihnen seien ums Leben gekommen.

© dpa
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