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Neuer Gedenkstätten-Leiter: Blick auf mehr Häftlingsgruppen

Seit Jahresbeginn hat die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora einen neuen Leiter. Welche Schwerpunkte will er setzen?
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
Der Eingang zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. © Martin Schutt/dpa

Der neue Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau Dora, Andreas Froese, sieht auch einen erweiterten Blick auf bisher nur wenig öffentlich wahrgenommene KZ-Häftlingsgruppen als künftige Aufgabe. «Gerne möchte ich mich insbesondere für eine differenzierte Würdigung derjenigen einsetzen, von denen bislang nur selten oder noch gar nicht die Rede war», sagte Froese am Mittwoch in Nordhausen. Er verwies etwa auf die Häftlinge, die unter den Nazis etwa als «Kriminelle» oder «Asoziale» ins Konzentrationslager kamen. Manche dieser Gruppen seien manchmal bis heute Anfeindungen ausgesetzt. «Es ist immer Unrecht gewesen, Menschen ins KZ zu deportieren», betonte Froese.

Nationale Tendenzen beim Gedenken

Als weitere künftige Herausforderungen der Gedenkstätte sieht er den Umgang der Gedenkstätte mit den Folgen von stärkerer Nationalisierung im östlichen Mitteleuropa und Osteuropa. Es gebe etwa Gruppen aus der Ukraine, die ihre Gedenkkränze mit Blick auf den Angriffskrieg Russlands nicht mehr am Ehrenstein für sowjetische Häftlinge niederlegen wollten.

Zusammenarbeit mit Angehörigen

Zudem werde die Gedenkstätte künftig enger mit Angehörigen von Überlebenden zusammenarbeiten. Es gebe nur noch wenige Überlebende. «Die direkte menschliche Begegnung wird immer seltener werden», sagte Froese mit Blick auf das hohe Alter der KZ-Überlebenden. Zum 79. Jahrestag der Befreiung der KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora im April werde noch ein Überlebender erwartet: der 99 Jahre alte Albert Weinberg.

Froese kein Unbekannter in Nordhausen

Der bisherige Leiter der Gedenkstätte Karsten Uhl trat im Juni 2023 eine neue Stelle in Hamburg an. Die Gedenkstätte ist Teil der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora mit Sitz in Weimar. Froese absolvierte von 2012 bis 2014 in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora ein wissenschaftliches Volontariat. Von 2015 bis Ende 2023 leitete er die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe in Gardelegen in Sachsen-Anhalt. In Gardelegen wurde unter Froeses Leitung die Gedenkstätte neu konzipiert.

Tod und Leid im KZ Mittelbau-Dora

Die Gedenkstätte Isenschnibbe erinnert an ein Massaker der Nationalsozialisten. Mehr als 1000 KZ-Häftlinge wurden in der Nähe des Gutes Isenschnibbe in eine Scheune gesperrt, die am Abend des 13. April 1945 angezündet wurde. Die meisten Opfer kamen aus dem KZ Mittelbau-Dora. In Mittelbau-Dora mussten Zwangsarbeiter bei unsäglichen Bedingungen unter Tage die Raketen V1 und V2 produzieren. Von den 60.000 Häftlingen überlebte nur etwa jeder Dritte. Viele starben als Folge von Zwangsarbeit, Misshandlungen, Hunger und Krankheiten.

© dpa
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