Gegen diese drei Männer liefen damals polizeiliche Ermittlungen, weil sie im Verdacht standen, in Autoschiebereien, Schutzgelderpressungen und Prostitution verwickelt zu sein. Daher wurden ihre Telefone abgehört. Am Abend des 7. September 2003 zwangen sie den Spediteur mit einer Waffe zu einer Autofahrt ins Bergische Land und bedrohten ihn unterwegs. Der Mann bot ihnen 10.000 Euro für seine Freilassung an, die er sich von einem Bekannten holte, während die Entführer auf ihn warteten. Das Geld teilte das Trio dann unter sich auf. Während der Autofahrt gab es ein Telefongespräch zwischen dem nun angeklagten 52-Jährigen und dem Opfer. Der Inhalt ist aber nicht bekannt, die Kammer konnte das Gespräch nicht als Beweismittel nutzen.
Der 52-Jährige war im Zuge der Ermittlungen in Verdacht geraten und hatte im Sommer 2005 rund drei Wochen in Untersuchungshaft verbracht. Danach tauchte er 18 Jahre lang unter und lebte unter anderem Namen in Troisdorf (Rhein-Sieg-Kreis). Nachdem er sich von seiner Freundin getrennt hatte, zeigte sie ihn aus Rache an. Am 13. April 2023 wurde der Mann erneut verhaftet.
Nach dem Freispruch ordnete das Gericht am Freitag eine sofortige Haftentlassung an. Der Mann muss für die zweimalige Untersuchungshaft entschädigt werden. Es wurde aber nicht ausgeschlossen, dass die Staatsanwaltschaft das Urteil anfechten und in Revision gehen wird. Sie hatte fünf Jahre und zehn Monate Haft gefordert.