Klar sei: «Wir werden den Weg der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie konsequent fortsetzen», sagte Fehrs der Zeitung. «Wir halten daran fest, dass auf diesem Weg betroffene Menschen systematisch mitentscheiden.» Fehrs erklärte, sie übernehme die Aufgabe als amtierende Ratsvorsitzende satzungsgemäß bis zur nächsten Synode 2024, auf der ein neuer Vorsitzender oder eine neue Vorsitzende offiziell gewählt werde.
Fehrs hatte das Amt nach dem Rücktritt von Annette Kurschus kommissarisch übernommen. Fehrs ist Mitglied im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der EKD. Die Betroffenen in diesem Gremium waren zuletzt auf Abstand zu Kurschus gegangen.
Kurschus war sowohl als EKD-Ratsvorsitzende als auch als Präses der Landeskirche von Westfalen zurückgetreten. Zuvor war der Druck auf die Theologin enorm gewachsen. Es waren gegen sie Vorwürfe erhoben worden, sie habe schon vor vielen Jahren vom Verdacht eines sexuell übergriffigen Verhaltens durch einen damaligen Kirchenmitarbeiter gewusst. Die EKD-Ratsvorsitzende vertritt rund 19,2 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland.